Es ist eine Zumutung. Wenn man einen neuen Kunden bekommt, weiß man nie, ob dieser psychisch labil ist oder nicht.
Arbeitsatmosphäre
Ich finde es merkwürdig und auch unhöflich, wenn manche Kunden einen dabei immer beobachten müssen und anwesend sind, während man arbeitet. Es ist in den meisten Fällen auch nicht so gewesen, dass sie nicht selbst in der Lage waren, bei ihnen sauber zu machen.
Kommunikation
Wie bereits erwähnt, weiß man nie, ob der Kunde eine mangelnde Intelligenz besitzt, sprich Kommunikationsprobleme hat oder ob er psychisch labil ist. Statt Missverständnisse Angemessen zu klären, haben ironischerweise besonders Kunden von kleinen Firmen (oder was auch immer es war: Friseursalon, Nagelstudio..) ein respektloses Verhalten an den Tag gelegt oder man wurde angeschrien, wie von einem Irren. Als ich dann unterbrochen habe und gegangen bin, kontaktierte ich sofort danach den Arbeitgeber per Telefon und sagte ihm, dass ich mit einem aggressiven Kunden nicht bereit bin, zu arbeiten. Dieser versuchte das Ganze zu klären, jedoch finde ich es komisch, dass der Arbeitgeber darauf bestand, dem Kunden doch noch eine Chance zu geben, da es sich um ein Missverständnis handele. Seltsam ist, dass der Arbeitgeber gar nicht verstanden hat, dass es hier nicht um das Missverständnis als solches handelte, sondern vor allem, WIE dieses kommuniziert werden sollte und zwar auf zivilisierte Art und Weise.
Kollegenzusammenhalt
Man hat zwar keine Kollegen, weil man die Termine und Kunden per App zugewiesen bekommt, jedoch ist die Zusammenarbeit mit der Zentrale oft kontraproduktiv. Viele Termine waren fehlerhaft und nicht rechtzeitig aktualisiert, sodass ich mitunter einen langen Weg hinter mich legte, nur um vom Kunden zu hören, dass der Termin längst abgesagt wurde.
Work-Life-Balance
Ich hatte genug Zeit für mein Studium am Nachmittag. Auf der App konnte ich die Arbeitstage ändern, nachdem diese bestätigt werden. Jedoch fragte mich der Arbeitgeber bei der Verlängerung des Vertrags am Telefon, ob ich nicht auch Termine am Nachmittag annehmen kann. Verzeihung, aber wer bitte kann diesen Job (putzen) einen ganzen Tag lang machen? Ich habe diesen Job angefangen, weil ich damit auch neben dem Studium körperliche Bewegung habe. Man macht ja auch nicht jeden Tag 8 Stunden lang Sport, ohne gesundheitliche Probleme davon zu tragen. Diese Tätigkeit kann man nur als 450€ Job machen und reicht, um fit zu bleiben.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind am Telefon meistens sehr nett, aber vor allem professionell. Das einzige, was mir nicht gefiel, war, wie vorhin erwähnt, das Angebot bei einem psychisch labilen Kunden weiterhin zu arbeiten. Die Zentrale hätte damit richtig reagieren können, indem sie diesem Kunden keine Angestellten mehr zukommen gelassen hätte.
Interessante Aufgaben
Interessant ist nur, dass die Kunden manchmal zu wenig Zeit für zu viele Räume buchen und obendrein noch sich darüber beschweren, dass nach einem Tag bei dem Chaos im Haushalt mal ein kleiner Fleck übersehen wird, statt sich dafür zu bedanken, dass das meiste erledigt wurde. Und den geringen Rest kann man ja auch selbst wegmachen, statt extra eine Woche lang zu warten, um diesen Fleck von mir extra abgewischt zu bekommen. (Manche Kunden wissen nicht, wann sie sich selbst blamieren. Und wenn ich ehrlich bin, hielt ich von den meisten Kunden – wenn sie gerade keine schwer beschäftigten Manager oder so waren und BAT buchen mussten einzig aus dem Grund, dass sie faul sind – nicht viel.) Oft müssen die Zeiten deshalb extra abgeändert und verlängert werden. Allein dies war schon umständlich, weil die Kunden behaupten, die Zentrale sei schwer erreichbar. Ich musste jedoch immer nach der App arbeiten und die Check-Ins und Check-Outs bestätigen.
Gleichberechtigung
Ich kann mir durchaus vorstellen, wie ausländische BAT-Angestellte, die noch kein richtiges Deutsch sprechen, Vorurteilen ausgesetzt sind, da mir eine Kundin aus einem Oma-Friseursalon unbedingt von einem vorigen Angestellten erzählen musste. Sie redete ziemlich abschätzig über diese Person und ich hörte sie mit ihren Kollegen unverschämt offensichtlich und mit einer bösartigen Geste mit ihnen über mich reden und die eine fragte „versteht sie das auch?“, statt sich wie ein einigermaßen zivilisierter Mensch vorzustellen.
Arbeitsbedingungen
Ich verstehe nicht, warum Kunden buchen, deren Kinder oder die selbst erkrankt sind und es ihnen egal ist, wenn man sich von ihnen im Haushalt anstecken kann. Man kommt in eine Wohnung rein, die nicht gelüftet wurde und die erkrankten Kinder in der Wohnung hin- und herlaufen. Zum anderen stellen zu viele Kunden die nötigen Utensilien gar nicht bereit. Ich habe mich oft gefragt, was ich dort dann soll.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man arbeitet mit Chlor, was mir die Luft wegnahm, aber mir sind nie in meinem Leben zum Teil so antisoziale Menschen begegnet. Selbst nachdem eine Kundin versucht hat, nett zu sein, habe ich sie hinter der Tür, mich nachäffen gehört. Ich schätze auch manche Mütter werden nie erwachsen.
Gehalt/Sozialleistungen
Es reichte, mein Studium zu finanzieren.
Image
Die Kunden sollten, bevor sie die BAT-Angestellte schlecht bewerten, sich erstmal selbst reflektieren. Mir sind selten Menschen mit gutem Benehmen begegnet.
Karriere/Weiterbildung
Kein Job, den man auf Dauer machen kann. Ich habe etwas Neues ausprobiert, aber würde ihn nicht noch einmal machen. Man kommt nicht weiter, als sich temporär etwas dazuzuverdienen. Dazuverdienen kann man jedoch woanders unter besseren Bedingungen.