Unsozial und planlos, ich hatte mir mehr erhofft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kaffee und Tee kostenlos zur ständigen Verfügung. Häufig Obst und Süßigkeiten. Pünktliche Lohnzahlung. Zentrale Lage. Freundlicher Umgang im Team.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlechte Einarbeitung. Ungeschulte Führungskräfte. Sofortige Kündigung als beliebtes Druckmittel.
Verbesserungsvorschläge
Hinter Entscheidungen stehen, diese transparenter bekannt geben und auch umsetzen wollen.
Einarbeitung sorgfältiger vorbereiten und schrittweise durchführen. Die nötige Zeit dafür bereitstellen und eine faire Chance geben.
Qualifizierte Mitarbeiter motivieren. Insbesondere die Arbeit der Angestellten wertschätzen lernen.
Klare Zielvorgaben und Prozesse definieren. Führungskräfte entsprechend qualifizieren (z.B. durch Coaching).
Ein höheres Qualitätsbewusstsein entwickeln und mehr soziale Verantwortung übernehmen!
Kommunikation
Informationen werden entweder nur unzureichend oder häufig auch gar nicht weitergegeben.
Mitarbeiter werden oft vor vollendete Tatsachen gestellt.
Zielsetzungen sind unklar. Außerdem stehen die Führungskräfte nicht hinter ihren Entscheidungen bzw. ändern diese sich ständig.
Mitarbeiter werden sehr ungleich behandelt, Erwartungshaltungen variieren von Mitarbeiter zu Mitarbeiter. Vorschläge, Ideen und Hinweise werden komplett ignoriert. Probleme werden im Alltag nicht offen angesprochen, das hebt man sich für alle paar Wochen stattfindende "Personalgespräche" auf. Dadurch fühlt man sich hier ständig beobachtet und kontrolliert. Kein entspannter Arbeitsalltag!
Kollegenzusammenhalt
Wird hier groß geschrieben und ist einer der wenigen absoluten Pluspunkte. Der Umgang ist innerhalb des Teams sehr freundschaftlich, hilfsbereit und respektvoll. In Abständen finden Team-Events statt und eigentlich gibt es nie Missstimmungen im Team. Von der Seite her ein sehr angenehmes Betriebsklima.
Work-Life-Balance
Die Kernarbeitszeit umfasst leider fast den gesamten Arbeitstag, das angebotene FZA-Konto lässt sich nur mit wenigen Stunden aufladen und Home-Office wird nur ausgewählten Mitarbeitern gewährt; in diesem Rahmen ist aber zumindest eine gewisse Flexibilität möglich, was besser ist als gar nichts.
Vorgesetztenverhalten
Sowohl Geschäftsführung als auch Teamleitung verfügen über keinerlei Kompetenzen um Mitarbeiter effizient zu führen, zu fördern und zu motivieren. Z.B. werden Aufgaben nach Gutdünken vergeben und nicht nach Fähigkeit und Interesse der Mitarbeiter. Lieber werden Kündigungen ausgesprochen, statt Aufgaben zielorientiert neu zu verteilen und Fachleute damit zu halten.
Interessante Aufgaben
Eine Einarbeitung findet praktisch nicht statt bzw. wird nach eigener Aussage "aus dem Auge verloren". Wird also nicht als wichtig genug betrachtet. Erwartet wird allerdings dann, dass neue Mitarbeiter vom ersten Tag an produktiv sein müssen und der Firma gleich Gewinn einbringen. Andernfalls wird regelmäßig mit Kündigung als Druckmittel gearbeitet. Die Tätigkeiten selbst sind eher einseitig, was allerdings auch daran liegt, dass im Wesentlichen an einem einzelnen, großen Softwaresystem gearbeitet wird, die täglichen Aufgaben demnach lediglich Erweiterungen und Fehlerbehebungen umfassen. Fairerweise muss man also sagen, dass man da auch nicht viel mehr verlangen kann.
Positiv ist aber, dass die Mitarbeiter sehr fachkundig sind und neuen Kollegen bei Fragen immer hilfreich zur Seite stehen. Negativ ist dagegen, dass hier Programmzeilen gezählt und als Hauptindikator für Produktivität herangezogen werden. Diese Firma stellt Quantität über Qualität. Außerdem finden moderne Techniken der Softwareentwicklung wie Scrum, Design Pattern, Test Driven Development oder Code Coverage hier keinen Einzug in den Arbeitsalltag.
Gleichberechtigung
Frauen sind hier gleichberechtigt, wenn auch nicht in Führungspositionen.
Hingegen spricht die Entlassung behinderter Mitarbeiter nicht gerade für ein gutes Image oder Sozialbewusstsein eines Unternehmens sächsischer Hochschulen. Hier endet die Gleichberechtigung dann leider völlig. Der Arbeitgeber zahlt lieber die Ausgleichsabgabe.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier kann man nichts beanstanden!
Arbeitsbedingungen
Das Bürogebäude befindet sich in zentraler Lage (Nähe Bahnhof) und ist sehr gut auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad erreichbar. Parkmöglichkeiten für Autos gibt es in der Tiefgarage.
Die Büroräume selbst sind eher spartanisch eingerichtet, aber zweckmäßig. Kleine Teeküche vorhanden. Was dringend fehlt ist eine Klimaanlage, da sämtliche Räume Richtung Süden zeigen und man im Sommer ab 15:00 Uhr hier nicht mehr angemessen arbeiten kann. Auch auf einen ergonischen Schreibtisch wartet man vergebens und die PC-Technik ist nicht auf dem neuesten Stand. Macs darf man hier definitiv nicht erwarten, doch auch bei der Software ist viel Luft nach oben. Neuere Lizenzen werden einfach nicht eingekauft.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist hier nicht vorhanden, weder nach Außen: keine Unterstützung sozialer Projekte, noch nach Innen: Mitarbeiter werden ungeachtet ihrer sozialen Situation von einer Minute auf die nächste gekündigt, was durch die Zusammenfassung von Urlaubstagen möglich gemacht wird.
Man kann sich also niemals sicher sein, ob man seinen Job am nächsten Tag noch hat. Private Vorausplanungen sind dadurch schwer möglich.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt für die Region leicht über dem Durchschnitt. Leider gibt es keine Erhöhungen. Mitarbeiter, die bereits mehr als 6 Jahre im Unternehmen beschäftigt sind, haben noch ihr Einstiegsgehalt.
Gewinnausschüttungen werden zwar in Aussicht gestellt, wurden aber noch nie ausgezahlt. Sonstige Sonderzahlungen oder Vergünstigungen gibt es nicht. Bei seiner Einstellung sollte man also gut verhandeln.
Image
Keine Zukunftsstrategien, keine Umfragen zur Kundenzufriedenheit, kein Qualitätsmanagement. Viel mehr kann ich zur Außenwirkung des Unternehmens allerdings trotz monatelanger Beschäftigung nicht sagen, da bei den Mitarbeitern eben so gut wie nichts ankommt.
Karriere/Weiterbildung
Dank flacher Hierarchien gibt es keine Karrieremöglichkeiten. Teamleiterpositionen sind seit Jahren besetzt.
Weiterbildungen werden von der Geschäftsführung immer mal wieder angeregt, von der Teamleitung aber unterbunden. Hier zeigt sich auch wieder die unstrukturierte Organisation von Führungskräften, da jeder macht bzw. entscheidet was er will. Da bleibt einem dann nichts anderes übrig, als in seiner Freizeit selbst aktiv zu werden.