Ich möchte nirgends anders arbeiten!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Egal wie die Situation gerade ist, was immer da ist, ist der Wille etwas zu verändern, Dinge besser zu machen, die Mitarbeiter und Kunden glücklich zu machen und wirklich offen in Dialog miteinander gehen. In jedem steckt mit seiner Eigenart etwas Wertvolles fürs Unternehmen und das gibt ein guten Grundgefühl.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Am ehesten, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen könnte, in einem "konventionellen/traditionellen" Unternehmen zu arbeiten :)
Verbesserungsvorschläge
Die Weiterbildungen könnten wieder etwas propagiert werden, damit sie nicht so untergehen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt von Offenheit und Herzlichkeit. Natürlich ist das in einem Team stärker ausgeprägt und im anderen weniger stark. Aber grundsätzlich will man sich gegenseitig unterstützen, das Produkt/das Unternehmen voranbringen und sich dabei steig selbst verbessern. Neid, Missgunst, Schadenfreude, starkes Konkurrenzdenken habe ich hier vergeblich gesucht.
Kommunikation
Die Kommunikation erfolgt auf einer internen Platform, dem BASbook. Zusätzlich gibt es noch Formate, in denen live Dinge vorgestellt, erklärt und diskutiert werden. Übrigens nicht nur von CEO-Seite sondern auch unter den Kollegen. So stellt man z.B. die wichtigsten Punkte einer besuchten Schulung den Kollegen vor oder das neue Marketingkonzept wird intern vorgestellt und diskutiert. Natürlich kann nicht jeder überall mitreden, das wäre auch nicht zielführend. Und natürlich kann man Dinge über den Flurfunkt manchmal schneller erfahren. Grundsätzlich gibt es aber viele Versuche, mit jedem einzelnen Mitarbeiter in Dialog zu treten. Es ist eher so, dass einige Kollegen das nicht brauchen/wollen/sich keine Zeit dafür nehmen und dadurch oft dieselben an diesen Austauschmöglichkeiten teilnehmen.
Kollegenzusammenhalt
Ich empfinde den Kollegenzusammenhalt als sehr hoch. Eigentlich sind wir auch nicht nur Kollegen sondern man lernt auch vieles über die Persönlichkeit und die Werte des anderen. Oft diskutieren wir auf einer persönlichen Ebene, die über das Professionelle hinausgeht. Das ist schön und fördert den Teamgedanken, man muss aber auch bereit sein, sich zu öffnen. Übrigens auch für kritische Impulse, die die eigene Denk- und Arbeitsweise verändern soll/kann. Das ist zu Beginn nicht immer einfach, vor allem, wenn man an das Ausbleiben von wohlwollender Kritik in anderen Firmen denkt, aber ich möchte es nicht mehr anders haben.
Work-Life-Balance
Hier hat sich viel getan. Wir haben Vertrauensarbeitszeit und Überstunden werden weder angeordnet noch unterschwellig erwartet. Tatsächlich ist es viel schwieriger, denn jeder ist für das Einhalten seiner Arbeitszeit selbst verantwortlich. Kommst du mit deiner Arbeitszeit nicht hin, dann musst du entweder deine Arbeitsweise verändern oder dir mehr Wissen aneignen, um deine Arbeit besser erledigen zu können, oder bei der Verteilung neuer Aufgaben "Nein" sagen oder bestehende Aufgaben abgeben etc. Da das nicht ganz einfach ist, kann sich jeder hierfür an sein Team oder/und an einen Coach wenden. Der Coach schaut sich dann mit dir an, wo es hapert und welche Schritte denkbar sind. Die Entscheidung, welche Schritte du gehst, liegt aber bei dir. Hier gehts um Eigenverantwortung und es ist gar nicht so leicht, sich an die eigene Nase zu fassen.
Wer übrigens Wünsche bzgl Arbeitszeitänderung hat o.ä., dem wird stark entgegen gekommen, soweit es irgend möglich ist.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt tatsächlich keien Vorgesetzen mehr. Das war ein sehr langer Prozess im Unternehmen mit vielen "komischen" Zwischenstationen, wie man auch in den älteren Bewertungen lesen kann. Das Unternehmen war seit Jahren in einem steten Umbruch und an dieser Stelle war es ein Wandel sehr zum Guten. Es gibt niemanden, der dir vorschreibt wie und was und wann du Dinge zu erledigen hast. Aber jeder ist seinem Team verpflichtet. Wenn du eine Aufgabe übernommen hast, dann wird dein ganzes Team dich fragen, wie der Stand ist, wie es weiter geht, was du dafür brauchst etc. Du kannst also selbstbestimmt agieren, hast aber leider auch niemanden mehr, auf den du deinen Unmut schieben kannst. Das war manchmal schon sehr bequem. Aber es bringt einem auch im Privaten weiter, wenn man lernt Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Die einzig existierenden Vorgesetzen sind das Vorstands-Duo. Mit deinem Arbeitsalltag haben die beiden aber nichts zu tun und schauen dir auch nicht plötzlich über die Schulter. Man kann sie eher als Berater zu kniffligen Themen hinzuziehen.
Interessante Aufgaben
Auch hier gilt wieder Eigenverantwortung. Im Kernjob gibts spannende und eher alltägliche Themen. Wer aber wirklich möchte, kann sich interessante Zusatzaufgaben holen. Niemand rennt dir damit hinterher, du musst nur den Mut haben aufzustehen und zu sagen: "Ich machs, ich trau mir das zu."
Gleichberechtigung
Hab da noch keinen Unterschied bemerkt. Eigentlich hat jeder die gleichen Chancen.
Umgang mit älteren Kollegen
Wir haben viele ältere Kollegen, die sehr geschätzt werden. Gleichzeitig sind auch die frischesten Azubis festes Teammitglied und werden genauso angehört wie alle anderen und dürfen genauso mitentscheiden.
Arbeitsbedingungen
Die neuen Räume sind top! In den alten hat sich auch was getan, aber man sieht den Unterschied. Kaffeemaschinen machen guten Kaffee (auch für Liebhaber exotischerer Kaffeekreationen). Es gibt eine Kantine, in die jeden Tag ein anderer Lieferant Essen bringt (zumindest in Nicht-Corona-Zeiten). Es gibt Aufzüge. Die Gebäudeaufteilung ist aber echt nicht ganz einfach und die technische Ausstattung teilweise noch unterschiedlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Soweit möglich wird hier viel getan und auch auf Impulse zur Verbesserung reagiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Es dürfte kein Geheimnis sein, dass ein Mittelständler keine IG-Metall-Tarife zahlt. Das Gehalt ist in Ordnung, natürlich könnte es mehr sein, aber ich habe hier so viele andere Vorteile, dass ich die trotzdem nicht für mehr Geld eintauschen möchte.
Image
Leider ist das Unternehmen nicht bekannt. Liegt aber wohl auch am Produkt.
Karriere/Weiterbildung
Auch hier heißt es Eigenverantwortung. Es gibt keinen Schulungskatalog oder Standardschulungen, die du dir einfach nur anschauen musst. Du musst hier selber Recherche betreiben, deine Wahl begründen und nachher deinen Kollegen berichten, was du gelernt hast. Das ist definitv wertvoller als einfach irgendwas zu machen, weil es auf einer Liste steht und "erlaubt" ist. Im Alltag hat es den kleinen Haken, dass man oft gar nicht dran denkt und schwupps ist 1 Jahr vorbei und man hat doch keine Weiterbildung besucht.
Karriere im herkömmlichen Sinn gibt es nicht, da es keine Hierarchien mehr gibt. Du definierst dich quasi über deine Aufgaben (nicht Titel!) und dein Engagement. Wer möchte, kann hier viel lernen und bewirken, wer nicht möchte, der dümpelt auf seinem Job herum.