Kommunikation in einer Kommunikationsagentur? No thanks!
Gut am Arbeitgeber finde ich
BZ hat große Kunden aus dem Lifestyle-Bereich, mit denen man sich schmücken kann.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles, was aufgeführt wurde.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Sorgfalt in die Auswahl der MA investieren - das gilt für jedes Level. Und mehr auf die jeweiligen Mitarbeiter eingehen, anstatt sie zu Gesprächsthemen beim Kaffeeklatsch zu machen.
Arbeitsatmosphäre
Der Anspruch, der vom Kunden ausgeht, löst einen sehr großen Druck
aus, der auf allen Ebenen zu spüren ist. Jeder hat, egal auf welcher Ebene, sein (mehr oder weniger großes) Päckchen zu tragen und das beeinflusst die Atmosphäre unheimlich. Das führt zu einer großen kollektiven Unzufriedenheit, die offen ausgetragen wird. Bestimmte Personen in höheren Positionen führen jüngere MA in größeren Gruppen vor oder lassen ihre Frustration an ihnen aus. Angstkultur und Destruktivität sind definitiv wichtige Schlagwörter (ob das früher schlimmer oder besser war, kommt auf das jeweilige Empfinden des MAs an). Die positiven Bewertungen kann ich mir nur so erklären: entweder stammen sie von Kollegen, die Teil des Problems sind, oder jungen MA, die um eine gute Bewertung gebeten wurden. Positiv für die Arbeitsatmosphäre ist, dass abgesehen vom Arbeitsstress echte Freundschaften bestehen. Als noch im Office gearbeitet wurde, haben sich alle MA auf die gemeinsame Mittagspause gefreut.
Kommunikation
Die Kommentare, die die "gute" Kommunikation loben, kann ich nicht nachvollziehen. Innerhalb einiger Teams klappt es bis zu einem gewissen Grad, aber nicht auf Agenturebene. Niemand kann sich erklären, warum. Grundsätzlich gilt aber "lieber die Konfrontation vermeiden und hinter dem Rücken über das Problem reden, als das Problem offen angehen und ungewohnte Wege beschreiten". Man kann von Glück reden, wenn man bei BZ mindestens eine Bezugsperson hat. Man muss auf jeden Fall wissen, an wen man sich mit Problemen wendet. Bei der richtigen Person findet man Gehör, bei anderen muss man damit rechnen, im Nachhinein zum Gesprächsthema zu werden. Obwohl nach Außen auf Verschwiegenheit und Vertraulichkeit so viel Wert gelegt wird.
Kollegenzusammenhalt
Am Ende des Tages sitzen alle MA im gleichen Boot, das ist bekannt. Paradoxerweise heißt das nicht, dass man sich deshalb auf alle Kollegen verlassen kann. Rosinenpicker, die auf den eigenen Vorteil bedacht sind, gibt es auch bei BZ - natürlich erschweren solche MA den Zusammenhalt. Zu BZ gehören aber auch liebe, empathische Menschen, die gottseidank für die nötige Balance sorgen. Auf die kannst du sogar zählen, wenn sie nicht zu deinem Team gehören. In einigen Bewertungen hier wird betont, dass der Zusammenhalt in den einzelnen Teams auf jeden Fall vorhanden ist - das stimmt so nicht. Es sind meilenweite Unterschiede zwischen den Markenteams zu beobachten, was die Harmonie und den Teamspirit angeht. In manchen klappt es wunderbar, in manchen überhaupt nicht.
Work-Life-Balance
Früher durfte man einmal pro Monat 2 Stunden eher Feierabend machen - als Ausgleich für die Überstunden, die anfallen. Rechnerisch gesehen kam das nicht hin, wenn man davon ausgeht, dass man jede Woche auf einige Überstunden kommt. Dann wurde die "flexible" Arbeitszeit eingerichtet, die aber auch nur in der Theorie besteht. Wenn täglich feste Teamgespräche im Kalender stehen, war's das mit der Flexibilität. Life ist eigentlich nur im Urlaub oder der Krankschreibung (die gerne genutzt wird) möglich.
Vorgesetztenverhalten
Leistung ist das, was zählt - wird die nicht in einer bestimmten Weise erbracht, musst du Angst haben. Auf emotionale Intelligenz wird leider keinen Wert mehr gelegt, dabei ist das ein Faktor, der BZ neben all dem professionellen Wissen gut tun würde. Es kommt viel business-mäßiger Input, der dem BZ-Business mehr als gut tut. Mein Tipp wäre, nicht nur in der Öffentlichkeit von Passion und Spirit zu schreiben, sondern diese beiden Aspekte auch mal in den persönlichen Umgang mit den eigenen Mitarbeitern einfließen zu lassen.
Interessante Aufgaben
Kommt drauf an, was man interessant findet und für welche Kunden man arbeitet. Wenn man auf Influencer und Social Media steht, könnte man Spaß haben. Generell zählt aber das, was der Kunde interessant findet. Kreative Menschen sollten sich nach einem anderen Arbeitgeber umschauen, denn kreatives Arbeiten ist bei BZ nicht wirklich möglich - obwohl es genau das ist, was die Agentur braucht.
Gleichberechtigung
Bis 2019 haben nur Frauen bei BZ gearbeitet - das wurde
als ein Punkt für "Gleichberechtigung" ausgelegt. Seitdem haben einige wenige Männer angefangen, die der Agentur gut tun. Es ist ein richtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind kaum vorhanden, die richtig Kompetenten wurden
leider vergrault oder haben von selbst das Handtuch geschmissen.
BZ wird von vielen Studienabsolventen als Einstieg in die Agenturbranche genutzt.
Arbeitsbedingungen
Das Großraumbüro liegt direkt in der City, in einem schönen Gebäude in dem viele Agenturen sitzen. Toll ist, dass man dadurch zu vielen interessanten Menschen Kontakt haben kann. Es werden Diensthandys zur Verfügung gestellt, jeder MA hat einen Laptop und konnte sich durch die Lockdowns den eigenen Arbeits-PC ins Homeoffice holen. Wenn das VPN nicht verrückt spielt, gibt es nichts zu beanstanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Trainee-Gehalt ist gesetzt, aber liegt über dem Durchschnitt. Ab Junioren-Level kommt es auf dein Verhandlungsgeschick an.
Grundsätzlich sollte aber jedem klar sein, dass auf Agenturseite weniger verdient wird als im Unternehmen.
Image
Das Image ist berechtigterweise nicht gut.
Karriere/Weiterbildung
Das Trainee-Programm von Ketchum Germany, wozu BZ zählt, wurde
schon mehrmals berechtigt ausgezeichnet. Und wenn du nach deinem Trainee clever verhandeln kannst, ist alles möglich. Es gibt durchaus Mitarbeiter, die sich in wenigen Jahren vom Trainee zum Business Director hochgearbeitet haben.