Anfangs alles toll, mit der Zeit kam die Ernüchterung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Athmosphäre im Team, die Vielseitigkeit der Projekte, der faire Umgang mit Arbeitszeiten, die Urlaubsregelungen und im Branchenvergleich die gute Bezahlung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ungleichbehandlung von Frauen und Männern, es wird nicht nach Leistung beurteilt sondern nach Präsenzzeiten also Wochenarbeitszeit, die Rückkhehr aus der Elternzeit ist sehr schwierig, sowohl in der Abstimmung mit der Personalabteilung als auch in der Behandlung durch die Vorgesetzten (man erhält nicht die geleichen Aufgaben wie vorher).
Verbesserungsvorschläge
Es wäre schön, wenn die Kommunikation insgesamt transparenter wäre. Wenn die Initiative auch von der Geschäftsführung ausginge und man nicht immer die Initiative ergreifen müsste, um über getroffene Entscheidungen zu sprechen (siehe Beförderung des Kollegen während meiner Elternzeit).
Ein professioneller Umgang mit dem Personal seitens der GF wäre wünschenswert, frei von persönlichen Befindlichkeiten.
Bei der Personalpolitik und Planung gibt es sehr Widersprüchliches, es wird nicht langfristig geplant, sondern nur auf Verlangen der Mitarbeiter kurzfristige Pläne von max. 1 Jahr gemacht.
Selbst wenn Abmachungen schriftlich festgehalten werden, bedeuten sie nichts.
Es sollte eine transparente und nachvollziehbare Gehälterstruktur geben, die nicht von persönlichen Vorlieben getrieben ist. Und die vor allem Geschlechtsneutral strukturiert ist.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen sind super und der Zusammenhalt ist auch toll, hier gibt es nichts zu meckern.
Kommunikation
Dass die Stelle die mir schriftlich zugesagt wurde, während meiner Elternzeit an einen anderen Kollegen ging habe ich von dem Kollegen und nicht von der Geschäftsführung erfahren. Die GF war dann sogar überrascht, mir dafür eine schriftliche Zusage gegeben zu haben.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen und das Team im Industriedesign sind sowohl fachlich, als auch persönlich super, habe mich immer wohl gefühlt.
Work-Life-Balance
Die Projektplanung ist gut strukturiert, so dass kaum Überstunden anfallen. Passiert dies doch mal, so werden sie entweder ausbezahlt oder als Gleitzeit genommen. Das gehört ganz selbstverständlich zur Firmenphilosophie dazu. Dazu finden regelmäßig Veranstaltungen wie Teamausflüge und Firmenevents statt. Diese unterstützt der Arbeitgeber sehr großzügig.
Jeder von mir beantragte Urlaub, bezahlt oder unbezahlt, wurde ohne weitere Nachfrage genehmigt. Überstunden abbauen geht ebenfalls sehr unkompliziert. Auch was Teilzeit Regelungen angeht ist man sehr Kompromissbereit. Das Thema Homeoffice war allerdings bis Corona eher ein rotes Tuch und nicht gern gesehen. Wie jetzt nach Corona damit umgegangen wird, wird sich noch heraus stellen.
Vorgesetztenverhalten
Wie vorhin schon erwähnt, ging meine Beförderung von Seiten meiner Vorgesetzten völlig unbesprochen an einen anderen Kollegen. Einige andere Dinge wurden ebenfalls so geregelt. Kommunikation wird nur betrieben wenn notwendig. Ein Vorgesetzter tendiert zu cholerischen ausbrüchen und brüllt einen dann vor versammelter Mannschaft, oft wegen Kleinigkeiten, an. Manchmal kommt danach eine Entschuldigung, manchmal auch nicht. Trotzdem finde ich dieses Verhalten höchst unprofessionell.
Mein direkter Vorgesetzter vor der Elternzeit ging nach meiner Elternzeit in Ruhestand. Da ich vor der Elternzeit ausschließlich für ihn gearbeitet habe, wusste sonst niemand über meine Leistungen bescheid. Leider gab er, als er ging, diese Informationen auch nicht weiter, weswegen ich nach meiner Elternzeit, trotz langjähriger Berufserfahrung, plötzlich nur noch weisungsgebunden arbeiten durfte.
Interessante Aufgaben
Vor meiner Elternzeit hatte ich definitiv viele spannende Aufgaben. Nach meiner Elternzeit war dies leider in der ersten Zeit kaum noch der Fall, es dauerte ca. 6-8 Monate, bis man mir wieder etwas zutraute.
Gleichberechtigung
Offensichtlich werden hier männliche Kollegen sowohl beim Gehalt, als auch bei den Beförderungen bevorzugt!
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen sind da. Aber ich vermute dass es wie bei vielen anderen Unternehmen so ist, dass sie einfach nichts anderes gewohnt sind. Oft wurden sie in Gesprächen nicht ernst genommen oder Ihre Vorschläge wurden übergangen. In den Projekten ging es aber fair zu.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier kam wie überall der Gender Paygap wieder zum Zuge. Ansonsten waren die Gehälter im Vergleich zur restlichen Branche druchaus fair.
Karriere/Weiterbildung
Hier bin ich sehr gespaltener Meinung. Auf der einen Seite ist man sehr entgegenkommend, auf der anderen widerum nicht. Es ist sehr wechselhaft und abhängig davon, wie sehr man in der Gunst der Geschäftsführung steht.