Was ist sozial?
Gut am Arbeitgeber finde ich
AVR Caritas
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Verkopfte Geschäftsführungsebene, die immer noch nicht eingesehen hat, dass im 21. Jahrhundert die Arbeit im sozialen/pflegerischen Bereich nicht mehr nur selbstbelohnend sein kann, sondern auch Work-Life-Balance und wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen bieten muss.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Wertschätzung für Mitarbeiter*innen. Monetäres Entgegenkommen z.B. in Form von Tankgutscheinen. Wirklich leistungsgerechte Vergütung, die sich nicht nur am Ausbildungsstand bemisst. Aktiv das Gespräch suchen mit Mitarbeiter*innen, die über Kündigung nachdenken.
Arbeitsatmosphäre
Die Zusammenarbeit im Kollegium und mit den örtlichen (!) Vorgesetzten ist schon sehr partnerschaftlich. Es macht Spaß, mit den Bewohnenden zusammen zu arbeiten und sie zu fordern und zu fördern, wobei man einfach auch klar sagen muß, dass es bei Neubelegungen vom Klientel her langsam eine Verschiebung von körperbetonter Mehrfachbehinderung zu komplexer psychoemotionaler Beeinträchtigung gibt, während die älteren Bewohnenden allmählich auch zusätzliche Themen wie bspw. Demenz entwickeln.
Kommunikation
Ein schwieriges Thema. Es wird gerade aus GF-Ebene viel einfach übergangen und nach außen ein schöner Schein bewahrt. Das Anerkennen und Benennen von Missständen zählt gelinde gesagt noch zu den Lernfeldern.
Kollegenzusammenhalt
Wer noch da ist, schätzt einander. Natürlich gibt es hier und da Kolleg*innen, die weniger auf ein Miteinander aus sind. Auch gibt es (häufig unausgesprochene) Reibungen zwischen den Teams aus der hauseigenen Tagesförderstätte und den Teams aus den Wohnbereichen.
Work-Life-Balance
Natürlich nimmt man auch Arbeitsthemen mit nach Hause, das bringt der Job mit sich. Aber dass "frei" auch wirklich "frei" bedeutet, nimmt aufgrund der prekären Personalsituation niemand mehr an...
Vorgesetztenverhalten
Seit der GmbH-Gründung ist die oberste Heeresleitung einfach nur noch abgedriftet und realitätsfern. Das muss man einfach so sagen. Die nachfolgende, aktuelle Einrichtungsleitung bemüht sich nach Kräften, kam aber einfach zu spät.
Interessante Aufgaben
Die sind aufgrund der komplexen Behinderungsbilder auf jeden Fall gegeben. Achtung: auch Nichtfachkräfte finden sich in kurzer Zeit mit einem verantwortungsvollen Workload wieder.
Gleichberechtigung
Gewisse Rollenbilder und Erwartungen an diese sind nicht zu leugnen.
Umgang mit älteren Kollegen
Expertise und Erfahrungen werden durchaus wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Alle Teams sind unterbesetzt. Punkt. Kollegialer Zusammenhalt bügelt einiges aus, aber im Grunde sind die Bedingungen prekär.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In der Pflege sind Einmalartikel natürlich auch aus hygienischen Gründen angezeigt. Die Bereitschaft zur Mülltrennung oder allgemeine zu ressourcenschonendem Arbeiten lässt allerdings generell zu wünschen übrig.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Bereich der Eingliederungshilfe ist die Caritas von Gehalt und Zuschläge her natürlich führend.
Ob die Entlohnung der tatsächlichen Verantwortung entspricht, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Karriere/Weiterbildung
Wünschen nach Fortbildungen wurden bisher eigentlich immer stattgegeben.
Trotzdem gebe ich nur 1/5 Sterne, weil eine intern geförderte Qualifikation von Hilfs- zu Fachkräften einfach nicht vorgesehen ist. Es ist gerade unter den ungelernten Kräften soviel Potential vorhanden, das einfach nicht die Möglichkeit erhält, ohne große Gehaltseinbußen eine Weiterbildung zur Fachkraft zu machen. Hier fehlt einfach komplett der Einfallsreichtum und auch der Wille, neue Wege zu beschreiten und Geld in die Hand zu nehmen, um interessierte Mitarbeiter*innen ohne einschlägige Berufsausbildung zu fördern.