Größer und attraktiver als man vermutet
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist sinnstiftender, für eine Hilfsorganisation zu arbeiten. Große Fotografien in den Fluren und Besprechungsräumen erinnern ständig an diesen Auftrag. Die internationale Zusammenarbeit hilft, den direkten Bezug dazu im Arbeitsalltag erfahren zu können.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die bestehende Organisation ist aus einem Merger zwischen einem deutschen und einem internationalen Verein entstanden. Beide Kulturen sind noch immer vorzufinden, mit Nachteilen für die Entwicklungsgeschwindigkeit der CBM.
Verbesserungsvorschläge
Arbeitet mit einer anderen Priorität am Bekanntheitsgrad der CBM. Das macht nicht nur den Staff stolzer, sondern bringt auch mehr Spendeneinnahmen.
Arbeitsatmosphäre
Hierzu muss man sehen, dass die CBM in zahlreichen Ländern teils recht große Länderbüros unterhält. Abhängig vom Aufgabenbereich steht man mit den Kollegen auf dem afrikanischen Kontinent oder Asien in häufigem und engem (Online-)Austausch. Bereits in Bensheim ist die Atmosphäre eher international, freundlich und angenehm. Viele Meetings finden in englischer Sprache statt. An der Zusammenarbeit mit den Projektländern schätze ich die Spontaneität, die ausgesprochene Höflichkeit und die schärfere Sichtweise auf das Wesentliche.
Kommunikation
Der Vorstand setzt die Belegschaft zeitnah und klar über wesentliche Entscheidungen oder auch Neuigkeiten in Kenntnis. Dies geschieht nicht per Mail, sondern live und online und mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen. Wöchentlich werden per Video Interviews zu aktuellen Themen, Hilfsprojekten, usw. veröffentlicht. Per Intranet erscheinen in hoher Taktung News zu vielfältigen Themen, allerdings wird die Kommentarfunktion leider kaum genutzt und es findet kaum Austausch der Leser statt.
Kollegenzusammenhalt
Es ist eine Non-Profit-Organisation und Karrierewege sind nicht so schnelllebig wie in der Wirtschaft. Das bringt etwas mehr Ruhe und Zusammenhalt in die Organisation. Mit dem verstärkten Home-Office-Modus nach der Pandemie leidet der direkte Austausch. Die CBM - wie viele andere Unternehmen auch - hat noch nicht die Mittel gefunden, dieses Defizit zu kompensieren.
Work-Life-Balance
Das liegt in der Betrachtung jedes Einzelnen. Die CBM ist Mitglied im AVR-Tarif, bietet 31 Tage Urlaub und Ausgleichstage für Überstunden können genommen werden. Der "Work"-Anteil ist somit fix und wesentlicher ist, den "Life"-Anteil als solchen zu nutzen. Anrufe von Vorgesetzten am Abend oder Spontan-Besprechungen am Wochenende habe ich noch nicht erlebt.
Vorgesetztenverhalten
In meiner Umgebung einwandfrei, höflich, verständnisvoll und motivierend. Ich würde mir tatsächlich einmal etwas mehr Stringenz und Ambitioniertheit wünschen.
Interessante Aufgaben
In meiner Umgebung gibt es keine Routinen, dafür ständig neue Themen und Herausforderungen, was mit ausgesprochen gut gefällt.
Gleichberechtigung
Es finden sich viele weiblich besetzte Führungspositionen, auch auf Direktorenebene. Angenehm ist auch, dass nicht wenige Länderbüros mit weiblichen Direktorinnen aufwarten können.
Umgang mit älteren Kollegen
Zuallererst bemerkenswert ist, dass es ältere Kollegen gibt! Die arbeiten hier ganz normal bis zur Rente oder Altersteilzeit. Wer die Belgschaften in anderen Industrien kennt und dort die Alterskohorte über 55 vergeblich sucht, weiß dass man hier einen entsprechenden Umgang pflegt.
Arbeitsbedingungen
Sehr modernes, klimatisiertes und barrierefreies Gebäude in Bensheim. Kostenlose Parkplätze, Sprudel- und Kaffeeautomaten. Leider ist die Kantine seit der Pandemie nicht mehr in Betrieb. Man muss sich sein Essen mitbringen. Die Teeküchen sind sehr geräumig und gut ausgestattet. Das Arbeitsplatz-Equipment ist zeitgemäß und steht Markt-Unternehmen in nichts nach. Gearbeitet wird in Großraum-Büros, in denen die Teams jeweils etwas abgegrenzt sind. Die Arbeitspätze sind fest, nicht mobil. Für 40% der Arbeitstage besteht Präsenz-Pflicht, 60% im Home-Office sind möglich. Im Bensheimer Bürogebäude selbst sind alle Wege kurz, leider befindet sich häufig der Ansprechpartner aber gerade nicht dort sondern im Home-Office.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Liegt sozusagen bereits in der DNA der CBM.
Gehalt/Sozialleistungen
Es ist eine Hilfsorganisation und die Gehälter werden durch Spendeneinnahmen finanziert, insofern wächst da nichts in den Himmel. Die CBM ist im AVR-Tarifverbund der Diakonie, die (soweit ich weiß) sich an die Tariferhöhungen des offentlichen Dienstes anlehnt. Es gibt einige freiwillige Zusatzleistungen wie z.B. ein Job-Fahrrad.
Image
Das ist leider ein weniger rühmliches Kapitel. Die CBM ist mit etwa 800 Mitarbeitern in aller Welt nicht eben klein und leistet in ihren Hilfsprojekten Beträchtliches. Die Zahlen hierzu sind tatsächlich erstaunlich. Wenn ich allerdings Bekannten von meiner Arbeit erzählen möchte, bekomme ich meist einen fragenden Blick. In der Relation zu vergleichbar großen NGOs hat die CBM ein Bekanntheitsproblem.
Karriere/Weiterbildung
Je Mitarbeiter ist ein jährliches Budget für externe Weiterbildungen reserviert. Leider beschäftigen sich nicht alle Vorgesetzte mit diesem lästigen Thema und man muss sich selbst um geeignete Trainings bemühen. Darüber hinaus steht eine interne Plattform für Online-Schulungen mit einem breiten Themenfundus zu Verfügung, z.B. zur mehtstufigen Projektmanagement-Zertifizierung.