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COCUS 
AG
Bewertung

Vom Superstar über den Burnout hin zur Depression

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 im Bereich Vertrieb / Verkauf bei COCUS AG in Düsseldorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Namhafte Kunden

- 5G-Produkt scheint innovativ und „cutting edge“ zu sein.

- Die Personalabteilung und der Leiter des Bereichs Personal sind eine der wenigen fähigen Führungskräfte. Allerdings hält er seine Werte und Normen auch nicht ein, wenn der Druck von oben kommt. Beispiel: Ein Firmenwagen ist durch die 1%- oder 0,25%-Regelung ein Firmenwagen, egal wie viel er privat genutzt wird. Egal wie es dem Unternehmen geht. Dem Mitarbeiter dann zu drohen, dass dieser Gehaltsbestandteil auch gestrichen werden könnte, ist nicht nur rechtlich fragwürdig, sondern auch menschlich traurig. Schöner wäre, wenn der Personalleiter dem CEO/COO mal seine ehrliche Meinung sagen würde.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vor der Einstellung:
- Es gab Aussagen wie: „Hier gerät Führung bei dem operativen Business durchaus mal durcheinander.“ Hier hätte ich im Vorstellungsgespräch mehr zwischen den Zeilen lesen müssen.
Wenn der CEO im Vorstellungsgespräch sagt: „Passt prima, ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, und dann den Teamleiter fragt: „Oder passt es doch?“, weiß man direkt, wie viel der Teamleiter zu sagen hat und wie mikro der CEO managt.
- Auch beim Thema Urlaub habe ich gestutzt. Im Vorstellungsgespräch wurde nichts erwähnt, insofern bin ich vom deutschen (modernen) Standard von 30 Urlaubstagen ausgegangen. Dann wurde mir ein Vertrag mit 25 Tagen zugeschickt. Nach ein bisschen Hin und Her wurde den 30 Tagen zugestimmt – mit dem Hinweis der Fachabteilung, dass die erste Gehaltsrunde nach einem Jahr eine Nullrunde werden würde. Die Personalabteilung hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und gesagt: „Klar wird nach einem Jahr gesprochen.“ Nachträglich hat sich herausgestellt, dass die Personalabteilung die Urlaubstage eh unternehmensweit erhöhen wollte/sollte.
- Meinem Gehaltswunsch wurde erst nach der Probezeit entsprochen. Soweit so „gut“. Ausgehandelt war, dass sich der variable Anteil verdoppelt. Auch soweit so gut. Allerdings wurden die Umsatzziele, die anfangs und während der Probezeit verhandelt worden sind, ebenfalls verdoppelt. Wie soll das als Account Manager mit Projektarbeiten und administrativen Tätigkeiten gehen?
- An einem meiner ersten Tage wurde ich mit dem Kommentar begrüßt „ach Vertrieb“ da muss man sich deinen Namen nicht merken“. Das wurde zwar humorvoll gesagt aber derjenige sollte Recht behalten. Ich habe in meinen 2 Jahren insgesamt 5 Vertriebler kommen und gehen gesehen.

Während der Anstellung:
- Der COO hat sich bei Aussagen wie: „Ich nehme meinen Laptop doch auch mit zur Motorradtour“ auf die Schulter geklopft. Er war stolz darauf und hat das auch von den Mitarbeitern erwartet.
- Ich habe mir mal einen eingefangen, weil in meiner Abwesenheitsnotiz keine Handynummer stand, unter der man erreichbar ist. Ständige Erreichbarkeit würden wir unseren Kunden schulden.
- Es wurde sich immer gefeiert, wenn im Urlaub Sachen passieren, die nur der eine Mitarbeiter hinbekommt. Ich finde das ja eher ein Armutszeugnis.

In der Übergangsphase:
- Als Großkunden der COCUS den Rücken gekehrt haben, wurde es unangenehm und die Firma hat ihr wahres Gesicht und ihre Unternehmenskultur gezeigt.
- Die COCUS hat sich auf ein Riesenwachstum vorbereitet und teilweise über 5 Recruiter gehabt. Warum das Recruiting nicht, wie sonst bei volatilem Geschäft üblich, extern erfolgte, war mir schleierhaft. Anstatt die durchaus guten Personaler auf z. B. Personalentwicklung zu setzen, worauf sie auch Lust hatten, hat man sie teilweise gehen lassen. Am krassesten war aber, dass Recruiter, da sie teilweise Callcenter-(Outbound)-Erfahrung hatten, auf die langjährigen Vertriebler mit dem Auftrag, diese doch zu optimieren, losgelassen wurden. Das war für die Recruiter selbst maximal unangenehm und die ehemaligen „Farmer“ haben sich auf dem Weg zum „Hunter“ wirklich veräppelt gefühlt.
- Nachdem ich dem COO gesagt habe, dass ich schlecht schlafe, regelmäßig Bauchschmerzen habe und innerhalb der letzten 3 Monate 10 Kilo abgenommen habe, gab es folgende Antwort: „Mensch, das bestätigt ja mein subjektives Gefühl, dass du deinen Laden nicht im Griff hast.“
In einem Gespräch mit dem CEO sagte man mir dann, man würde mir nicht kündigen, aber ich solle mich doch mal umschauen. Ich weiß bis heute nicht, ob dies ein menschlicher Zug oder ein feiger Zug war, der letztendlich zum Geld- und Ärgersparen war. Ich habe dann noch eine der wichtigsten Ausschreibungen mit einem netten Kollegen zu Ende geführt und konnte dann nicht mehr. Ich habe mich schlecht gefühlt, musste mich dann aber in die Krankheit begeben.

Während der Krankheit:
- Nach einem Jahr, Kuraufenthalt, Tagesklinikaufenthalt, schlaflosen Wochen, verschriebenen Medikamentencocktails, zahllosen Arztbesuchen und einer schweren Depression war ich dann irgendwann endlich wieder auf dem Damm. Schlussendlich kann ich sagen, dass zwar etwas in mir schlummerte, aber die Arbeit die Depression definitiv ausgelöst hat. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass etliche Personen (5–10) ein ähnliches Schicksal ereilte. Auch sind während meiner Krankheit zahllose gute Teamleiter und gute Leute (die Guten gehen zuerst) gegangen.

Fazit:
Im Fazit muss man sagen, dass die Führungsetage sich nicht traut, das Gebaren des CEOs/COO anzusprechen. Es herrscht eine Angstkultur und es gibt keine Fehlerkultur. Menschlichkeit, Transparenz, überlegte Entscheidungen und Mitarbeiterpartizipation werden als Schwäche gewertet.

Zudem muss der CEO einsehen das der „harte“ COO nicht die Rettung sondern der Untergang des Unternehmens bedeuten wird. Davon bin ich fest überzeugt.


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