Marketing first?
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Kollegialer Zusammenhalt
- Weiterbildungen
- Teams weitgehend autonom
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Sensationsdrang (alles was neu und cool ist, muss genuzt werden)
- Überproportional viele Praktikanten und Werkstudenten
- Doppelbelastung d. Praktikanten durch Küchenarbeiten etc.
- Fokus liegt zu stark auf Marketing und Fancy Image
Verbesserungsvorschläge
Weniger Praktikanten einstellen und lieber beständige und funktionierende Teams aufbauen. Wegen der halbjährlichen Wechsel von Praktikanten-Batches zum Semesterstart kann man quasi jedes halbe Jahr noch mal von vorne mit dem Teambuilding und Onboarding anfangen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist grundsätzlich sehr gut und jeder kommt gerne zur Arbeit. Es gibt keine Bürostreitigkeiten und alle sind lieb zueinander - das ist wirklich viel wert und nicht selbstverständlich.
Kommunikation
Die einzelnen Teams arbeiten teilweise recht isoliert voneinander und durch die häufigen Neuzugänge und Wechsel in der Struktur gehen oft Informationen verloren. Gerade Praktikanten sind oft relativ verwirrt, wer eigentlich für Sie zuständig ist.
Kollegenzusammenhalt
In den einzelnen Teams wie gesagt: top. Hier wird gegenseitige Wertschätzung großgeschrieben. Teamübergreifend wird dann auch schon mal gelästert - was wohl auch mit den unterschiedlich spannenden Aufgaben zusammanhängt.
Work-Life-Balance
Hier kommt der "Startup"-Charakter raus. Es ist zwar jeder selbsst für seine Arbeitszeiten verantwortlich - jedoch verschwimmen durch die flexiblen Arbeitszeiten recht schnell Arbeit und privates. Abends gibt es immer mal wieder Firmenevents bei denen z.B. Gegrillt wird. Da kommt es auch schnell mal vor, dass man die zwei Stunden zwischen Feierabend und Event doch "schnell noch" was fertig macht. Man verbringt eigentlich immer mehr Zeit auf der Arbeit als geplant und wird von manchen Kollegen auch schief angeschaut, wenn man mal früher abhaut.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind immer nett und man begegnet sich grundsätzlich auf einer Ebene. Punktabzug gibts hier allerdings für das verschwimmen der Rollen. Teilweise werden Teammitglieder mit Doppelrollen betraut, was dem Scrum-Prozess und der Agilität der Teams schadet.
Interessante Aufgaben
Komplett abhängi vom Team. Die Inkubat- und DIgitalVentures-Projekte sind eigentlich immer super innovativ und spannend. Leider werden genau diese Teams immer mit Praktis und Werkstudenten überschwemmt und es fehlen erfahrene Mitarbeiter, die das Projekt vorantreiben.
Wer das Pech hat, in einem Langzeitprojekt des Mutterkonzerns zu landen, muss sich oft mit Technologien aus dem letzten Jahrhundert und beispielloser Bürokratie beschäftigen. Viel Einfluss hat man darauf nicht unebdingt - sonst wären die Teams wohl sehr ungleich verteilt.
Zudem wird beim CodeCamp jeder Trend mitgemacht und ausgereizt - was oft die Produktivität und den Output schmälert. Jedes Buzzword (Blockchain, TikTok Marketing, AI, Serverless) wird gnadenlos propagiert und als neues Feature vorgeschlagen - auch wenn es oft gar keinen SInn macht.
Gleichberechtigung
Hier besteht Nachholbedarf für CodeCamp. Grundsätzlich ist es toll, wie mit Praktikanten umgegangen wird. Sie bekommen direkt schon wichtge Rollen innerhalb des Teams und tragen die gleiche Verantwortung wie festangestellte Mitarbeiter. Damit versucht man sich von den traditionell belächtelten "Kaffe kochen und zuhören" Praktika zu distanzieren. Auf der anderen Seite werden jedoch viele lästige Aufgaben im großen Stil auf die Praktikanten abgewälzt. So ist es Pflicht der Praktikanten, die Küche aufzuräumen und zu putzen, Getränkelieferungen anzunehmen und sich ums Geschirr etc zu kümmern. Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, dass sich "auch mal" Praktikanten darum kümmern - allerdings nimmt das ganze mittlerweile extreme Ausmaße an. Mitarbeiter hinterlassen die Küche wie einen Dreckstall und sehen sich nicht in der Pflicht dazu, wenigsten das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen - das sei ja "Praktikantenarbeit". Anstatt sich dann einfach selbst um Sachen wie einen verkalkten Wasserspender zu kümmern, wird dieser lieber fotografiert und das Foto dann in den Praktikanten-Chat geschickt - mit einer schön ausformulierten Anleitung, wie man ihn denn zu reinigen hätte.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden aufgrund ihrer Erfahrung von allen geschätzt und oft um Rat und Hilfe gefragt - allerdings gibt es nur sehr wenige von ihnen. Der Großteil der Mitarbeiter ist zischen 20 und 30 Jahre alt.
Arbeitsbedingungen
Ausstattung ist grundsätzlich top und darf selbst gewählt werden. Hier ist kein Wunsch zu abstrakt - es werden sogar individuell konfigurierte Linux-Laptops aus dem Ausland importiert, um den Wünschen der entwickler gerecht zu werden.
Die Arbeitsplätze in den Firmengebäuden leiden jedoch sehr darunter, dass die darhtlosen Mäuse und Keyboards oft verschwinden, untereinander vertauscht werden oder dass sich gegenseitig Batterien geklaut werden. Das hat auch die Geschäftsleitung schon mitbekommen und es wird sich drum gekümmert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ja, man trennt (meistens) Müll. Ja, man kauft fancy Elektro-Autos und Fahrräder für die Mitarbeiter.
Allerdings wird auch viel Geld für unnötigen Marketing-Swag ausgegeben. Zu jedem Bürowitz werden direkt hunderte Sticker gedruckt. Es gibt Socken, T-Shirts, Pullis, Jacken, Jogginghosen, Jutebeutel, Gymbacks, Laptoptaschen, Rucksäcke und vieles mehr im CodeCamp-N-Design. Abgesehen von der ungeheuren Menge an Geld, die für den gnazen Kram draufgeht, fragt man sich oft, ob das wirklich nötig ist. Gerade die Sticker landen dann oft an Stromkästen oder Straßenlaternen Nürnbergs - das muss eigentlich echt nicht sein.
Dennoch ist das CodeCamp durch die weitgehende papierlose Verwaltung sehr umweltfreundlich unterwegs, weshalb es nur einen Stern Abzug gibt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist zwar etwas höher als der Branchendurchschnitt - dafür werden aber auch größtenteils nur extrem gute Entwickler eingestellt. Selbst die Praktikanten haben meist viel Erfahrung durch eigene rojekte und OpenSource-Mitwirklung. Ich denke, die meisten von Ihnen hätten kein Problem, gleich (oder besser) bezahlte Jobs in Nürnberg zu finden.
Wichtig: Die freiwilligen Praktikanten erhalten erheblich mehr Geld als die Pflichtpraktikanten - und zwar unabhängig davon, wie viel Erfahrunf sie haben. Das ist teilweise sehr ungerecht, da es sich hier um mehrere Hundert Euro Unterschied im Netto-Gehalt handelt.
Image
Hier zahlt sich das Marketing aus. Man kennt CodeCamp:N in der gesamten Region und durch den etablierten Ruf des Mutterkonzerns wird man überall hoch angesehen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt viele Möglichkeiten neues zu lernen und die Firma bezahlt selbst den Praktikanten Online-Kurse und ähnliches.