Es gibt viel zu tun...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Guten Kontakte und Freundschaften, interessante Projekte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vorgesetztenverhalten, Dunstkreis der "Etablierten", eigene Ansprüche und Wahrnehmung wieder mehr bodenständiger ausrichten. Die aktuellen Bewertungen hier spiegeln eigentlich einen guten Gesamteindruck wieder.
Verbesserungsvorschläge
Die Unternehmenswerte sind grundsätzlich nicht schlecht, werden aber gerade von der Führung nicht oder nur wenig gelebt. Wenn man seniore Kollegen einstellt, sollte man auch bereit sein, deren Meinung anzunehmen und damit offen zu arbeiten und zu entwickeln.
Die Aktivitäten in Hinblick auf den grünen Fußabdruck sollten dringend überdacht werden, ebenso wären Schulungen mit wirklichem Mehrwert und Anwendungsbeispielen für die Praxis für alle ein Gewinn.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich Teamabhängig, jedoch meinem Empfinden nach in den Teams gut. Die Büros sind überwiegend modern eingerichtet, die Bedingungen beim Mandanten meist nicht oder nur wenig beeinflussbar durch das Unternehmen.
Zur Spitze hin ist es meiner Einschätzung nach eher so, dass die "Etablierten" nicht so recht loslassen wollen. Einige seniore Mitarbeiter wurden mit viel Trommelwirbel eingestellt, es hat dann aber immer "nicht gepasst".
Allgemein werden wie ein Mantra die (in Summe sicherlich sehr gute) Unternehmenswerte vorgebetet, so dass es subjektiv gesehen fast schon eine Indoktrination gleicht. Statt die Werte aber bei allen Gelegenheiten runterzubeten ist es sicherlich sinnvoller, wenn diese von oben herab auch vorgelebt wird. Das kommt auch bei vielen Kollegen mittlerweile eher schlecht an.
Kommunikation
Eigentlich hier eher 5 Sterne, da viele interne Informationsveranstaltungen stattfinden. Man kann sich aber nicht des Eindrucks erwehren, dass nur das weitergegeben wird, was die Führung und das Unternehmen positiv dastehen lässt und kritische Punkte nicht angemessen gewürdigt werden. Für eine Mitarbeiter-AG eigentlich ein No-Go. Da dieser Eindruck allerdings subjektiv ist, nur ein Punkt Abzug.
Kollegenzusammenhalt
In den meisten Teams die ich kennenlernen durfte wirklich gut. Ausnahmen gibt es immer, dass ist aber normal.
Abstriche gibt es jedoch, da Mitarbeiter die sich nicht im Dunstkreis der "Etablierten" bewegen schlechtere Chancen im Unternehmen haben (Beförderung, etc.) und das allmählich nicht mehr zu kaschieren ist und für Unmut sorgt.
Work-Life-Balance
Confinpro ist eine Unternehmensberatung, daher gelten auch hier die Brancheneinheitlichen Maßgaben (Arbeitszeiten eher 8-10 Std. - bei Bedarf gerne auch mal länger). Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten.
Die Branchenüblichen Beneftis (Jobrad, Sabbatical, etc.) werden gemäß festgelegten Kriterien gewährt. Soweit normal.
Negativ ist, von einer durch eine Vielzahl an Mitarbeitern an die GF herangetragenen Bitte um Berücksichtigung/ Kompensation der teils langen Reisezeiten diese Bitte mit 2-3 Sätzen abgebügelt wurde.
Vorgesetztenverhalten
Das ist wirklich abhängig von den Personen. Hier kann ich nur meine subjektive Wahrnehmung einbringen.
Grundsätzlich wird man aufgefordert, kritisch seine Meinung zu äußern.
Einige Vorgesetzte können damit umgehen, andere eher nicht/ gar nicht. Da ist dann auch uninteressant, dass in den Unternehmenswerten genau dazu aufgefordert wird (Offenheit, Umgang mit konstruktiver Kritik, uvm.).
Gehört man nicht zum Dunstkreis der "Etablierten", ist man im Grunde zwar ein Mitarbeiter, hat aber nicht viel zu sagen. Viele eingestellte Senior Manager oder Manager verrichten normale Consultingtätigkeiten, ohne ihre durchaus vorhandene Erfahrungen und Ideen von etablierte Wettbewerbern einbringen zu können, da diese nicht dem Gusto der "Etablierten" entspricht (und dann nach einiger Zeit das Unternehmen frustriert verlassen -> hat halt dann wieder nicht gepasst).
Es gibt einige Teamleiter, wo Grundsätze einer modernen Personalführung mit mündigen Mitarbeitern leider noch nicht angekommen sind. Das unterminiert erheblich die gute Arbeit einer weniger richtig guter Teamleiter.
Interessante Aufgaben
Branchenüblich abhängig von Kunden. Es gibt 3-4 richtig interessante Projekte.
Interne Themenarbeit/ -entwicklung ist auch abhängig von den Vorgesetzten, in einigen Bereichen klappt das gut, in anderen weniger, teilweise wird aber auch massiv für die Tonne produziert.
Grundsätzlich ist das Themenfeld der Confinpro aber interessant und spannend, die Themenarbeit könnte aber besser organisiert sein.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung im Sinne von Geschlecht oder anderen Merkmalen ist absolut gegeben, unterschiede zwischen einzelnen Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen werden hier nicht gemacht.
Umgang mit älteren Kollegen
Positiv, ich habe hier nichts Negatives feststellen können.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich sind die Arbeitsbedingungen wirklich gut. Das Office in Frankfurt befindet sich direkt am Main, ist modern und lädt zum wohlfühlen ein.
Auch die technische Ausstattung ist grundsätzlich modern und angemessen, es besteht die Auswahl zwischen Lenovo-Geräten und solchen mit dem Apfel. Alle Mitarbeiter haben ein iPad Pro zum Einsatz erhalten.
Abstriche von in Summe einen Stern gibt es für das Mobiliar, da dieses nach Design und nicht nach Ergonomie ausgesucht erscheint und die langen Zeiten für den Austausch von Laptops, was teilweise zu Problemen mit den altersschwachen Akkus führt.
Der Umgang während Covid-19 ist nicht gut gelungen und führt zu einem weiteren Stern Abzug. Einige Mitarbeiter reisten noch Mitte März fleißig durch die Republik, obwohl viele Firmen in der Beratung schon im Home-Office waren. Man hat sich hier auf die Einschätzung des Vorstandes gestützt...
Im Home-Office fand ein intensives Tracking der Arbeit statt (teilweise täglich oder öfter Stand-Up, etc.). Gelebtes Vertrauen in Mitarbeiter sieht anders aus.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen investiert viel Geld und Marketingkapazität für einen grünen Fußabdruck.
Deutliche Abzüge gibt es für die Flug- und Taxiexzesse einiger Mitarbeiter und Führungskräfte, den Flügen zu den Adventsworkshops und der nicht erfolgenden Förderung von Jobtickets für Frankfurter oder Berliner Mitarbeiter, um die Nutzung der Öffis zu fördern. Das wäre mal gut investiertes Geld.
Stattdessen ist die Tiefgarage mit "dicken" Firmenwagen vollgestellt. Das passt dann nicht zum grünen Fußabdruck.
Gehalt/Sozialleistungen
Letztlich ist das subjektiv und auch in Abhängigkeit des eigenen Verhandlungsgeschicks.
Der Gehaltsrahmen je Jobprofil erscheint im Durchschnitt der Branche zu liegen.
Interessant ist noch ein Benefit-Bonus der allen Mitarbeitern gezahlt wird. Jedoch ist die Wahl des Vorsorgepartners nicht vertrauenerweckend.
Darüber hinaus kann man Aktien am Unternehmen erwerben. Wie mit jedem Invest sollte man das aber immer kritisch hinterfragen. Die Vergangenheitsbetrachtung ist da aber gewinnbringend verlaufen.
Image
Das Unternehmen steckt viel Geld und Aufwand in eine positiver Wahrnehmung des Unternehmen.
Intern werden hierzu die Werte hochgehalten. Bei vielen verfängt das, aber da platzt der Putz deutlich von der Fassade ab.
Beim Kunden war mein Eindruck, dass man überwiegend zufrieden mit der Arbeit der Firma ist und auch die Qualität überzeugt. Die selbstpropagierte Wahrnehmung als Beratung für führende Finanzdienstleister hätte man gerne, wird aber nicht so in der Branche wahrgenommen.
Schlußendlich ist man eine kleine Beratungsbude von vielen am Markt, da helfen auch Pastelltöne im Logo und (subjektiv: seltsame) Marketingmaßnahmen im Bahnhofsviertel nicht.
Auf Recruiting wird viel Wert gelegt und sehr hoch bonifiziert. Die Fluktuation erscheint mir subjektiv eher leicht über Durchschnitt zu liegen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein Curriculum, in dem die Trainings und Weiterbildungen nach einem Laufbahnmodell verzeichnet sind. Externe Schulungen sind nach Abstimmung mit dem Teamleiter durchaus möglich.
Soweit so gut. Extern durchgeführte Schulungen haben ein ansprechendes Niveau, bei einigen intern durchgeführten Schulungen ist das ebenfalls möglich. Dafür gibt es zwei Sterne.
Negativ ist Indoktrination mit den Unternehmenswerten in vielen intern durchgeführten Trainings. Viele Trainings zu Werten und Beraterqualifizierung sind nach dem Bild des Vorstandes abgestimmt. Schön ist es, wenn man sich damit beschallen lassen kann. Die Anwendbarkeit für den Alltag lässt aber zu wünschen übrig. Konstruktive Kritik daran ist nicht gern gesehen.
Karriere generell ist nach Unternehmenszugehörigkeit gegeben, aber viel ist abhängig von der persönlichen Beziehung und Förderung durch einen der "Etablierten".