Wird seit Jahren immer unpersönlicher, jetzt rollen Kündigungswellen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seit Jahren wird man mehr und mehr zu einer Nummer im System. Die einst so persönliche Jeder-kennt-jeden-Kultur geht immer mehr verloren. Spätestens, seit dem Wechsel in der Geschäftsführung ist es nicht mehr das selbe.
Das HR Team ist seit dem Weggang einer Kollegin sehr unemphatisch und wenig an guten Lösungen interessiert, außerdem offenbar mit der Anzahl der Anfragen überfordert. Teilweise dauert es Tage bis eine Antwort übers komplizierte Ticketsystem kommt. Anders werden Fragen gar nicht beantwortet.
Der ständige Wechsel der Zeiterfassungssysteme macht es auch nicht besser.
Urlaube werden teilweise von der Personalabteilung erfasst ohne, dass der Teamleiter informiert ist. So kommt es durchaus zu "überraschenden" Urlauben.
Im Zuge der aktuellen Umstrukturierung und Zusammenlegung mit den Partnerfirmen AmbienteDirect, Flinders und DesignBestseller erfolgte vor kurzem eine große betriebsbedingte Kündigungswelle bei der die betroffenen Personen aus einer Rundmail ans gesamte Kollegium von ihrer Kündigung erfahren haben. Gespräche erfolgte im Anschluss nur kurz und unpersönlich.
Alle Kollegen wurden auf der Stelle für die gesamte Kündigungsfrist freigestellt eine Verabschiedung vom Team erfolgte nicht.
Diese angeblich gestrichenen Stellen wurden teils noch während der Freistellungen mit neuen vermutlich günstigeren Kollegen neu besetzt, natürlich unter anderer Firmierung.
Arbeitsatmosphäre
In manchen Abteilungen absolute Ebbe während andere eigentlich nie auf Stand sind. Der Druck ist permanent da, Laune wird durch Süßigkeiten und Kuchen hoch gehalten.
Die Teamleiter versuchen den großen Druck von oben abzufangen, ihnen sind aber oft die Hände gebunden. Meistens mehr Arbeit als von den vorhandenen Kollegen zu bewältigen ist, oft werden die Azubis als Aushilfskräfte in die Abteilungen geschoben, wo Not am Mann ist, unabhängig von deren eigentlichem Ausbildungsplan.
Durch die übermäßigen Krankmeldungen sind theoretisch genug Leute da und es wird nicht weiter eingestellt.
Die Parole "no backlog never" wird eindringlich wiederholt.
Kommunikation
Es wird mit einer offenen Kommunikation geworben und die flachen Hierarchien angepriesen, in der Umsetzung scheitert dies jedoch.
Über den Flurfunk ist man in der Regel besser und schneller informiert als vom Vorgesetzten.
Vorgesetze werden von einem auf den anderen Tag entlassen, das Team wird (ohne wirkliche Infos) per Mail informiert.
Kollegenzusammenhalt
Seit der Zusammenführen mit anderen Standorten wie München, Amsterdam und Aachen ist es immer mehr ein gegeneinander statt Zusammenhalt, obwohl die Zusammenarbeit immer mehr gefordert und propagiert wird.
Jede Gruppe fühlt sich der anderen gegenüber benachteiligt. Auch hier fehlt Kommunikation und Offenheit.
Work-Life-Balance
Gleitzeit wird hoch angepriesen kann aber nur in bestimmten Abteilungen genutzt werden.
3 Tage Büro/2 Tage Mobil-Regelung wird immer wieder erwähnt und mit Abmahnungen gedroht, wenn diese nicht eingehalten wird, manche Kollegen hat man jedoch schon seit Monaten nicht gesehen.
Auf Nachfragen, gibt es für diese bestimmten Personen immer Sonderregelungen, die den Unmut der anderen nur noch mehr schüren.
Vorgesetztenverhalten
Keine offene Kommunikation. Vorgesetze verlangen, dass man Fehler von Kollegen an sie meldet, statt die Kollegen selbst drauf anzusprechen. Dann folgen aber keine Konsequenzen, sondern das Problem wird schön geredet und die Kollegen werden in Schutz genommen. Dadurch fühlt man sich eher veräppelt als ernst genommen.
Interessante Aufgaben
Abteilungsabhängig, recht abwechslungsreich.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es nicht wirklich. Der Durchschnitt liegt wohl bei Ende 20.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros
Gehalt/Sozialleistungen
Wer immer wieder nach Gehaltserhöhungen fragt, kriegt auch kleine Erhöhungen.
Image
Groß beworben wird Jobrad, Obstkorb, Teamevents & kickerlounge.
Zur Weihnachtsfeier werden dann aber die Mitarbeiter gebeten selbst Essen mit zu bringen, da kein Geld da ist. Zum Kickern haben auch nur die wenigstens Abteilungen Zeit.
Alles in allem, nach Außen hui, nach innen...