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2025

Ende mit Schrecken

1,6
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei ConSol Software GmbH in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

* Technische Universalaussagen der Vorgesetzten ('Stateless im Front End', 'Kein Caching im Front End'), die sowohl nicht recht auf das Thema passen als auch inhaltlich nicht unumstritten sind.
* 'Closed Shop' Team
* Position und Stellenbeschreibung passen überhaupt nicht zusammen
* Extremes 'Not Invented Here' Syndrom
* Starkes Denken in Hierarchien

Verbesserungsvorschläge

Absolute Mindestanforderung an einen Arbeitgeber ist wohl, dass sich Stellenbeschreibung, auf die man sich bewirbt, und Tätigkeit halbwegs decken. Das ist in diesem Fall nicht der Fall.

Unter diesen Umständen ist kein langfristig guter Ausgang zu erwarten.
Dem Projekt, bei dem ich eingesetzt wurde, hätte ein Review durch einen Architekten, der nicht zum Team gehört, sicher gut getan.
Die Kommunikation mit dem Kunden könnte - insbesondere, wenn er spätere Anwender mitbringt, zielgerichteter erfolgen. Anwender sind meist nicht an technischen Details der Anwendung interessiert.
Ein Code Review sollte sich mit dem geänderten Code befassen und nicht zu grundsätzlichen Diskussionen führen. Ich sehe keinen Vorteil darin, über Kommentare im Code zu streiten, wenn diese technisch gesehen in Ordnung sind.

Arbeitsatmosphäre

Arbeitsatmosphäre ist geprägt von:

* Wir sind in Verzug.
* Aber wir haben in der Struktur alles richtig gemacht.
* Das, was Vorgesetzte sagen, ist technisch sakrosankt und darf nicht kritisiert werden.

Kommunikation

* Du solltest schneller das programmieren, was wir dir sagen
* Bitte keine Verbesserungsvorschläge. Der Kunde könnte denken, wir haben's vorher nicht richtig gemacht.
* Chat haben wir vor deiner Mitarbeit nicht benutzt. Wollen wir auch weiterhin nicht verwenden.

Kollegenzusammenhalt

Nicht zu erkennen.

Work-Life-Balance

In Anbetracht der Punkte weiter oben habe ich 'Dienst nach Stechuhr' gemacht.

Vorgesetztenverhalten

Unterirdisch. Typischer Fall von 'Schlauer wegen Position'. Technische Entscheidungen werden nur von Vorgesetzten gefällt - sind aber teilweise
recht fragwürdig bzw. einfach falsch.

Den Vorgesetzten ist das Problem mit den komplett unterschiedlichen Erwartungen spätestens in der zweiten Wochen (wahrscheinlich früher) bekannt. Die Problematik wird aber nicht von ihnen thematisiert. Führung daher ungenügend.

Interessante Aufgaben

Ich habe mich als 'Software Engineer Java mit Schwerpunkt Projektmanagement' beworben und bringe zu Consol über 10 Jahre Erfahrung als Softwarearchitekt und einige Jährchen als technischer Projektleiter mit. Eingesetzt werde ich zu meiner Überraschung (und natürlich auch Verärgerung) als Front End Developer. Aber selbst im Bereich Front End darf ich die grundsätzliche Struktur des Code nicht in Frage stellen
(geschweige denn verbessern).

Umgang mit älteren Kollegen

Großes Problem für ältere Kollegen ist die Weigerung Consols, eine bestehende Direktversicherung einfach weiter zu führen. Statt dessen soll das Kapital in eine neue Versicherung bei einem anderen Träger eingebracht werden. (Der Gesetzgeber sieht diese Übertragung auf Wunsch des AG vor, rechtlich ist das also möglich.) Dadurch, dass die Mindestverzinsung von Lebensversicherung in den letzten Jahren mehrmals verringert wurde, kann ich von dieser Übertragung jedoch dringend abraten. Aber auch die Ablehnung ist problematisch, da dann der Steuervorteil verloren geht.

Arbeitsbedingungen

Die Codebasis kommt mit einigen Besonderheiten. Ich schlage einige konkrete Änderungen vor.

Leider ist das in keiner Weise das erwünschte Verhalten und hat - ohne Kritikgespräch oder gar Zeit für eine Änderung - zur Kündigung in der Probezeit geführt (so wie das hier bei Kununu teilweise auch andere berichten).

Die Alternative 'Klappe halten und Front End runterprogrammieren' hätte
wahrscheinlich zur Kündigung nach 5 bis 6 Monaten geführt, da ohne strukturelle Änderungen die Software nicht produktiv gesetzt werden kann, diese weitergehenden Änderungen aber nicht erwünscht sind. Natürlich hätte mir diese Alternative auch endgültig meine Selbstverzwergung von techischer Projektleiter hin zu Entwickler besiegelt.

Gehalt/Sozialleistungen

Nach dem 2. Bewerbungsinterview wurde mir ein Vertragsangebot gemacht. Es gab _keine_ Vertrags- oder Gehaltsverhandlung. Gehalt im Vertrag liegt moderat unter meiner Forderung im Interview.

Im Vertrag steht eine 'Deutschlandweiter Einsatz' Klausel, die in der Bewerbung nicht thematisiert wurde. Auch auf Nachfrage konnte ich nicht erreichen, diese Klausel zu streichen. Gemessen an dieser Klausel ist die Bezahlung unterdurchschnittlich. Es wird jedoch damit argumentiert, dass sie nicht zur Anwendung kommt (Warum steht sie aber dann im Vertrag?).

Die oben erwähnten Probleme mit Direktversicherungen werden weder im Interview noch im Vertrag erwähnt.

Als Hardware stehen 3 Laptopmodelle zur Auswahl. Ich entscheide mich für einen Lenovo L14 Gen1. Dieser kommt mit einem i5 Prozessor und Einfachausstattung.

Als Zugabe gibt es eine Billig-Kabelmaus in unpassender Farbe und ein einfaches Headset. Weder ein Dock noch ein USB-Hub wird mir dazu angeboten. Eins von beiden ist aber notwendig, wenn man Maus, externe Tastatur und Headset anschließen möchte.

Insgesamt ist die Hardware an der untersten Grenze meiner Erwartungen.

Karriere/Weiterbildung

Consol hat bieten eine mitarbeitergetriebene, interne Weiterbildung an. Es werden alle paar Tage Vorträge zu Themen anboten, die aus den Projekten entstehen. Die Qualität der Vorträge ist im allgemeinen gut.

Im Bewerbungsgespräch wurde damit geworben, dass 20% der Arbeitszeit in Weiterbildung investiert werden darf. Beim Start schränkte ein Vorgesetzter diese Aussage jedoch stark ein. Seiner Aussage nach ist die Teilnahme selbst an internen Vorträgen stets erst mit ihm abzustimmen und sollte 10% der Arbeitszeit nicht überschreiten.

Im Arbeitsvertrag findet sich zur Sachlage nichts. Das Vetorecht des Vorgesetzten kann in der Praxis dazu führen, dass man nur Sachen machen darf, die dieser für sinnvoll (für das Projekt) erachtet. Unter diesen Umständen ist eine persönliche Weiterentwicklung durch Weiterbildung in der Arbeitszeit nicht möglich. Ich rege daher an, den Sachstand im Arbeitsvertrag genauer zu regeln.

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Arbeitgeber-Kommentar

Andrea StellwagGeschäftsführerin Personal & Finanzen

Liebe Kollegin oder lieber Kollege,

Danke für Deine offenen Worte. Leider haben wir offenbar beiderseits festgestellt, dass unsere Erwartungen aneinander nicht zusammen passen. Das ist sehr schade und es stellt die absolute Ausnahme dar, da wir als Team zusammen arbeiten wollen und es für uns daher selbstverständlich ist, bei Unstimmigkeiten das klärende Gespräch auf Augenhöhe zu suchen. Doch dafür ist eine Probezeit da, beruflich zueinander zu finden oder auch nicht.

Dass sich zwischen uns keinerlei Einigung erzielen ließ, bedauern wir wirklich sehr. Wir wünschen Dir dennoch alles Gute für Deinen weiteren Weg und danken Dir für deine ausführliche Kritik.

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