Wenn die Führung versteht, wie Arbeit richtig geht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zusätzlich zu dem obigen ausführlich Beschriebenen, möchte ich noch einen ganz wichtigen Punkt sagen: Dass sich das Unternehmen immer wieder selbst neu erfindet. Niemand in der Geschäftsführung lehnt sich faul zurück lässt andere machen. Alle stehen WIRKLICH hinter dem Unternehmen und stecken nahezu all ihre Energie, Kreativität und Planung hinein. Das motiviert unheimlich, weil man ständig das Gefühl hat ganz vorne mitzuschwimmen und es kollektiv so gut zu machen, wie es nur geht.
Verbesserungsvorschläge
Wenn ich etwas konkretes wüsste, dann würde ich das meinen Chefs direkt sagen und mir dafür ein Kompliment für's mitdenken abholen. :D
Arbeitsatmosphäre
Keine Hierarchien, bedingungsloser Team-Zusammenhalt, gleichzeitiger Spagat, dass individuelle Förderung immer im Fokus ist. Arbeiten fühlt sich hier nicht wie arbeiten an, sondern wie ein Projekt, das man mit Freunden angeht. Ich würde hier auch arbeiten, wenn Geld im Leben keine Rolle spielen würde.
Kommunikation
Im (derzeit) 17 köpfigen Team versteht sich jeder mit jedem. Alle Menschen sind fähig zu kommunizieren. Es staut sich nichts auf, man hat das Gefühl, man kann offen über alles reden. Viele der Menschen hier sind außerdem die mitunter witzigsten Menschen, die ich kenne - das sieht man definitiv so, falls man mitunter auch mal ein bisschen nerdigen Humor witzig findet, aber wohl auch sonst. Die Chefs stehen immer betreuend im Hintergrund, wenn man sich mal gestresst fühlt und Hilfe braucht - lassen dich das wissen und sind auch wirklich immer da, wenn mal was brennt. Auch darüber hinaus wird oft gehorcht, ob man sich noch wohl fühlt mit allem. Wir benutzen hauptsächlich Slack, (neben Quip als Organisationstool). Die Giphy-Integration ist durchaus auch eine beliebte Möglichkeit zu kommunizieren. Es herrscht ein durchgehender Austausch über eigentlich alles. Alle hier sind vernünftig, moralisch absolut auf Kurs und lieb. Gespräche entstehen vollkommen natürlich - eben, als wenn man mit Freunden zusammen ist.
Kollegenzusammenhalt
Das mit dem "alle hier sind Freunde", habe ich glaube ich schon mal erwähnt. Übrigens fühlt sich der kollegiale Zusammenhalt irgendwie so an, als würden Freunde zusammenhalten. :D
Das äußert sich dadurch, dass jeder mit einem Wohlwollensgrundsatz hilft. Ich war es aus vorherigen Anstellungen gewöhnt, das einige nur den nötigsten Beitrag leisten, um möglichst einfach aus der Sache raus zu kommen. Hier passiert dagegen die Urlaubsvertretung so, dass man sich richtig freut, wenn man wiederkommt, weil die Kollegen einem komplett den Rücken frei gehalten haben - und sich dabei richtig Mühe gegeben haben, weil sie zu wollen scheinen, dass man eine gute Zeit hat. Dadurch wird man inspiriert, auch selbst alles zu tun, damit es allen gut geht.
Auch wichtig ist, dass wir mit Tools, Meetings und Prozessen die ganze Zeit sicherzustellen versuchen, dass Mitarbeiter dann cool sind, wenn sie ihr Wissen möglichst gut mit anderen teilen, anstatt Wissensinseln aufzubauen. Ich habe das Gefühl, dass meine Kollegen mir gerne alles beibringen, was mich interessiert.
Man freut sich z.B., wenn man ein Notebook schreibt, das man teilen kann, um den Kollegen das Leben leichter zu machen.
Work-Life-Balance
Ich finde irgendwie den Ausdruck treffend, dass wir keine Work-Life-Balance, sondern eine Work-Life-Romance haben. Wie (unter "Arbeitsatmosphäre") bereits gesagt, fühlt sich der standardmäßige Arbeitstag nicht wie Arbeit an. Das liegt unter anderem daran, wie frei man in der Gestaltung der eigenen Arbeit ist. Man kann grundsätzlich so oft Homeoffice machen, wie man möchte, was bei uns auch öfters genutzt wird. Trotzdem kann ich von mir sagen, dass - auch wenn ich gerne mal von zu Hause aus arbeite - ich in der Regel lieber ins Büro komme, weil es hier einfach cooler ist. Das ist momentan, weil ich etwas weniger zu tun habe, auch gerne öfter mal erst am späten Vormittag. Dafür ist auch mal mehr los und man steckt ein bisschen mehr Zeit in die Arbeit (auch mal nach Feierabend oder am WE - das aber nur, wenn man sich selbst damit wohlfühlt und sich so entscheidet, nicht auf Druck).
Grundsätzlich sind die Chefs (erfolgreich) super bemüht den Workload angemessen zu gestalten und verteilen gerecht im Team. Gelebte Philisophie ist "work smart! Wenn du deine Arbeit auch in 30 Stunden schaffst, ist das cool, wenn du mehr als 40 Stunden brauchst, haben wir deine Stelle falsch bemessen."
Vorgesetztenverhalten
Dass ich die ganze Zeit das Wort "Chefs" verwende, fühlt sich eigentlich komisch an, obwohl eine Leadership-Rolle nicht verloren geht, weil sie sich nicht wie Chefs im typischen Sinne anfühlen.
Die Leadership-Rolle kommt daher, dass sie schlichtweg absolute intellektuelle Vorbilder in ihren Bereichen sind. Neben einem riesigen Schatz an Erfahrungen aus den dutzenden Jahren in der Branche, die sie frei mit einem teilen, sind sie super smart und geistig jung geblieben.
Obwohl ich mit jedem von ihnen gern meine Freizeit verbringe und mich unterhalte, sind sie bedacht darauf einem nicht übermäßig zu nahe zu rücken. Manchmal sogar schade, weil es jedes mal extrem cool ist, in einem "privateren" oder lockereren Rahmen etwas mit ihnen zu unternehmen.
Die Wohlwollenskultur (siehe "Kollegenzusammenhalt") ist ohne Zweifel verdienst der Gründer. Die Führung, die einem zuteil wird ist immer auf die eigene Entfaltung unter beidseitigem win-win ausgerichtet. Mitarbeiter werden nicht gehalten, ihnen werden gute Gründe gegeben zu bleiben. Man hat viel Freiheit und interessante Verantwortungen, fühlt sich aber niemals allein gelassen.
Interessante Aufgaben
Gpredictive bietet eine Software an, die Machine Learning Prozesse beim Kunden implementiert. In der Data Science betreuen wir alle eigene Kunden und entwickeln unsere Software weiter (beides sollte einen relevanten Anteil am Arbeitsalltag haben).
Standardmäßig ist man bei einem Kundenprojekt von Anfang bis Ende und in allen Phasen dabei - und hat den Hut auf. Ich finde das eigentlich in fast jeder Hinsicht positiv: man kommuniziert viel mit anderen Menschen, man konzipiert und plant (gegeben der Best Practices aus der Unternehmensvergangenheit), man betreut Umsetzungen, setzt selbst um, bekommt neue Ideen und entwickelt damit die Software weiter.
Einziger Nachteil ist, dass man genauso auch in der Verantwortung ist, wenn mal etwas nicht so gut läuft. Das ist für mich aber kein wirklicher Nachteil, sobald man versteht, dass Machine Learning keine Magie ist, sondern im Kern einfach statistische Prozesse, die mit Computern automatisiert sind. Das bedeutet, dass wenn etwas nicht stimmt, es dafür immer eindeutige und klare Gründe gibt. Dann setzt man sich die Detektivsmütze auf und findet diese Gründe heraus, was meistens (nach nur wenigen Monaten Erfahrung) sehr befriedigend ist.
Gleichberechtigung
Wie schon erwähnt, wird die Arbeit sehr fair verteilt. Jeder bekommt auch gleichmäßig viel Zeit dafür, sich mit Aufgaben zu beschäftigen, die vielleicht einmal vom Tagesgeschäft abweichen.
Niemand, der hier anfängt, bekommt stumpfe oder nervige Aufgaben aufgedrückt, die jemand anderes los werden wollte. Von vornherein ist jede Person, die hier anfängt, auf Augenhöhe und bekommt genauso spannende Projekte, wie jeder andere.
Zu sagen, dass jeder Mensch in seiner Individualität als Mensch gleich respektiert wird, kommt mir unnötig vor - ist es aber wahrscheinlich nur, wenn man aus meiner Brille heraus sieht.
Cool ist auch, dass immer der Team-Fit absolut im Vordergrund steht: Wenn sich jemand bewirbt, dann kommen alle Mitarbeiter zusammen, die mit dem Bewerber potenziell zusammen arbeiten werden, lernen den Bewerber gemeinsam kennen und entscheiden gemeinsam, ob man sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann.
Umgang mit älteren Kollegen
Welche älteren Kollegen?...
So etwas, wie die sturen, alteingesessenen Silberrücken, deren Respekt man sich erst erarbeiten muss, gibt es hier nicht. Ältere Kollegen = jüngere Kollegen. Bis auf die Tatsache vielleicht, dass die älteren Kollegen ein bisschen weniger oft zum Afterwork kommen können, weil ihre Kinder nicht so gut allein auf sich aufpassen..
Arbeitsbedingungen
Es wird einem alles gegeben, was man sich wünschen kann und was der Arbeit hilft: Macbook, neues Smartphone, WQHD-Monitor, arbeitsmedizinisch top bewertete Stühle und Schreibtische, einmal die Woche Teamlunch, gratis Obst, Müsli, Süßigkeiten (oder was man sonst gern isst) und eine Barista-Kaffemaschine mit Kaffebohnen von Elbgold. :)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt Viele gemeinsame Gespräche über die Bedeutung von Umweltschutz für unsere Zukunft. Jeder einzelne hat ein großes Bewusstsein für das Thema. Manchmal lässt sich das Fliegen nicht vermeiden, es wird aber versucht eher Bahn zu fahren. Papier wird getrennt, Plastik nicht. Grundsätzlich müsste man sagen, dass dieser Job nicht der grünste von allen ist. Das gleicht aber aus, dass wir insbesondere für große Unternehmen bei nahezu gleichen Umsätzen und deutlich höheren Gewinnen drastisch die Printauflagen reduzieren können. Das bedeutet, dass Kunden nicht zugemüllt werden mit Katalogen, die sie eh nicht brauchen und wegschmeißen. Wir sparen also Versand und Papier.
Sozialbewusstsein ist top!
Gehalt/Sozialleistungen
Als Berufseinsteiger kann man wirklich absolut zufrieden sein mit dem, was man bekommt, insbesondere für ein Startup. Es gibt Zuschüsse zur HVV-Karte und Vermögenswirksame Leistungen.
Image
Auch wenn ich persönlich verliebt bin in meinen Job, muss man sagen, dass es je nach Gesinnung vielleicht Jobs mit noch besserem Image gibt. Programmieren und Statistik finde ich persönlich extrem cool und ich bin stolz darauf in diesem Bereich zu arbeiten. Aber für Unternehmen die Daten von Kunden auszuwerten, um deren Anstöße zu optimieren empfinden einige Menschen in unserer Zeit als manipulativ und verwerflich. Letztlich geht es ja aber hauptsächlich darum, dass wir die Kunden finden, für die das Angebot relevant ist, sodass der Rest verschont bleibt. Ich finde das eigentlich gut.
Dennoch unterstütze ich mit meiner Arbeit den profitgetriebenen Kapitalismus, bzw. die Gewinmaximierungsziele von Unternehmen. Damit fühle ich mich manchmal nur bedingt wohl, je nach betreutem Unternehmen.
Karriere/Weiterbildung
Egal ob Online-Kurse und Zertifikate absolvieren, Veranstaltungen besuchen oder intern neue Wege einschlagen: Solange das Bestreben irgendwie etwas mit unserer Arbeit zutun hat, wird es vollkommen unterstützt (gleichwohl finanziell und mit eingeräumter Zeit).
Ich habe selbst zum Beispiel 10 Monate lang ein DataCamp-Abo für 25€ im Monat in Anspruch genommen und mir wurde regelmäßig nahegelegt, dass ich jeden themenverwandten Nano-Degree bezahlt kriege, den ich absolvieren möchte. Auch als ich zwischendurch mit dem Gedanken gespielt hatte, noch einmal Informatik zu studieren, wurde dieser Gedanke von meinem Vorgesetzten sofort unterstützt mit der Aussage "cool, ich bin neidisch, das kriegen wir hin!".
Ich habe das Gefühl, dass ich meine Karriere mit Gpredictives Hilfe selbst gestalten kann.