Kann man machen, muss man aber nicht
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Work-Life-Balance
- Offene Fehlerkultur (sofern sie gelebt wird)
- Eigene Organisation des Arbeitsalltags
- Möglichkeit auf Mitarbeit an fachlich fremden Themen
- Gehaltstransparenz
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die meisten Kolleg:innen bei crowdmedia fühlen sich berufen, zu allem etwas zu sagen zu haben und können weder mit einer emotionalen Distanz oder Unaufgeregtheit die Dinge betrachten, noch selbst mal zur Seite treten und auf andere vertrauen.
Meinungsstarke Personen sind an der Macht und nutzen das und die sogenannte Selbstführung dafür aus, crowdmedia und andere Kolleg:innen so zu formen, wie sie es wollen oder direkt loszuwerden, damit sie sich ihren Weg nach oben arbeiten können.
Kommunikation findet nicht statt. Wer von hundertprozentiger Transparenz und offener Fehlerkultur spricht, kann nicht gleichzeitig das verschweigen, was unangenehm ist und die Parts aussparen, wo Fehler gemacht wurden.
Regelmäßig weinen Kolleg:innen oder sind am Rande ihrer Belastbarkeit. Das liegt durch eine wirklich gute Work-Life-Balance nicht am beruflichen Stress, sondern einem wirklich schlechten Arbeitsklima. Ist das der Fall, wird sich nicht mit der Person um das Warum gekümmert, sondern die Person aus möglichst allen wichtigen Themen abgezogen.
Das Büro ist unordentlich, kalt und ungemütlich.
Das Arbeitsklima ist eine Katastrophe.
Arbeitsatmosphäre
Nicht zu empfehlen. Gruppenbildung, Lästereien und gegenseitiges Schlecht machen stehen an der Tagesordnung. Mitarbeiterbindung gibt es nicht, das obliegt den Leuten selbst, sich um die eigene Mitarbeiterbindung zu kümmern.
Über ehemalige Kollegen wird offen im Büro bzw. vor der ganzen Agentur in Meetings hergezogen. Das Büro ist zum Großteil leer, die meisten arbeiten bevorzugt aus dem Homeoffice.
Aktivitäten in den Mittagspausen oder nach Feierabend werden schlecht besucht oder kurzfristig abgesagt.
War mal cool, ist es schon lange nicht mehr.
Kommunikation
Kommunikation kann crowdmedia nicht. Die meisten Probleme haben sich durch schlechte oder unzureichende Kommunikation ergeben. Intern wird auf das Thema Transparenz gepocht, was es ohne eine intakte Kommunikation gar nicht geben kann. Außerdem werden andere Meinungen und Sichtweisen ignoriert oder unterdrückt, sollten sie nicht dem eigenen Ziel dienen, wodurch eine offene Kommunikation direkt im Keim erstickt wird. Während von Selbstführung, offener Kommunikation und keinen Hierarchien gesprochen wird, ist es letztlich doch nur ein jeder ist sich selbst am nächsten, boxt seine eigene Meinung durch und klappt die Ohren zu, sollte jemand andere Ansätze haben, in einem Thema oder Bereich voranzukommen.
Klappt etwas mal nicht oder sind die Meinungen unterschiedlich, ist die Kommunikation und Rechtfertigung an das Team: "Selbstführung ist nicht für jeden was" - und damit ist dann alles geklärt.
Kollegenzusammenhalt
Hat eine Person gerade ein gutes Standing, ist der Kolleg:innenzusammenhalt sehr gut. Es kann sich aber auch innerhalb kürzester Zeit ändern und dann wird der Zusammenhalt dieser Kolleg:innen dafür genutzt Personen loszuwerden oder sich selber in bessere Positionen zu befördern bzw. sich spannendere Aufgaben zu angeln. Im allgemeinen ist, wie in der Arbeitsatmosphäre erwähnt, der Zusammenhalt im gesamten Team brüchig, Lästereien sind an der Tagesordnung und jede:r ist sich selbst am nächsten.
Work-Life-Balance
Hier gilt nicht nur Gleitzeit, sondern du hast die Möglichkeit deine Arbeitszeit jeden Tag flexibel zu gestalten. Überstunden sind keine Pflicht und auch nicht Dauerzustand. Familie hat Vorrang und kann in der Regel gut in die Arbeitszeit integriert bzw. um das Familienleben herum geplant werden. Urlaub kann spontan in Absprache mit Projektbeteiligten bzw. direkten Kolleg:innen genommen werden.
Vorgesetztenverhalten
Durch die Selbstführung gibt es an sich keine Führungspositionen abseits der Geschäftsführer. Wer sich hier mit den Personen gut stellt, kann von mehr Möglichkeiten, mehr Wertschätzung und mehr Vertrauen profitieren und wird dementsprechend auch bevorzugt. Das Verhalten der "Vorgesetzten" und jene die es gerne wären, ist nicht nur geprägt durch Bevorzugung, sondern darüber hinaus in vielen Fällen auch unprofessionell, emotional und problematisch. Wer schneller spricht, als er denkt und gleichzeitig emotional handelt, sagt oft Sachen, mit denen persönliche Grenzen überschritten werden.
Interessante Aufgaben
Kommt auf die Kund:innen an und wie sehr man B2B mag.
Gleichberechtigung
Gehalt ist angepasst an Level und für alle transparent. Aufstiegschancen sind für alle gleich, ebenso wie die Möglichkeit neue Projekte oder Aufgaben zu übernehmen.
Arbeitsbedingungen
Es gibt alles, was man zum Arbeiten braucht. Was jedoch fehlt ist ein gemütliches und schönes Büro, was mehr bietet als weiße Wände und Schreibtische mit allen Arbeitsmaterialien.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist kein wirkliches Thema, abseits einer gelegentlichen Spende.
Gehalt/Sozialleistungen
Als Agentur ein solides Gehalt.
Gehaltskonzept ist transparent. VWL ist vorhanden. Gehalt wird pünktlich ausgezahlt. Durch die Selbstführung übernehmen einige Kollegen sehr schnell viele Aufgaben und Verantwortung abseits ihres fachlichen Bereiches, was nicht durch weitere Gehaltsschritte entlohnt wird.
Image
Wer intern den "Inneren Kreis" fragt, wird die Antwort bekommen, dass das Image der Agentur gut ist und "wir jeden Tag ein bisschen geiler werden". Fakt ist jedoch, dass die Kündigungsrate hoch ist und der Großteil der ehemaligen Mitarbeitenden nicht viel Gutes über die Agentur zu sagen hat. Gleiches gilt für viele Angestellte, die diesem Kreis nicht beiwohnen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ist ok: Ein Weiterbildungsbudget von 500 Euro steht jährlich pro Person zur Verfügung, ebenso wie ein externes Team von Coaches, die im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung jederzeit angesprochen werden können oder sogenannte Wissensrunden. Von Kolleg:innen zu lernen ist hingegen schwieriger - zumindest in bestimmten Bereichen. Einige versuchen ihre Position so beizubehalten, indem nur Halbwissen weitergegeben wird. Versprochen wird viel, willst du am Ende aber wirklich in einem Thema weiterkommen und dich fortbilden, ist dir geraten dich außerhalb bzw. eigenständig weiterzubilden.
Ein beruflicher Aufstieg folgt der Nasenpolitik. Da ist im Rahmen der crowdmedia-Selbstführung einen Bewerbungsprozess gibt, den du durchlaufen musst, sind Verbündete wichtiger, als die fachliche oder persönliche Entwicklung. So kam es auch schon vor, dass die Meinung fachlich fremder Personen mehr gewogen hat, als die klare Empfehlung der Fachkolleg:innen.
Auch im internen Bereich wird zwar nach außen hin "nach Kompetenzen besetzt", in vielen Fällen arbeiten jedoch Kolleg:innen zusammen, die gerne und oft zusammenarbeiten oder gerade in der Gunst einer meinungsstarken Person stehen.