Unterkühlte Stimmung und kaum Wertschätzung. Selbstführung klingt in der Theorie cool. Die Praxis sah anders aus.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Man kann vor allem mit wenig Berufserfahrung sehr schnell viel lernen und Verantwortung übernehmen.
- Zudem sind die Benefits, die flexible Arbeitszeitgestaltung und das Gehalt echt gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Mitarbeiter*innen-Bindung ist gar kein Thema. Ist man unzufrieden, macht man selbst was dagegen oder geht.
- Wertschätzung und Dankbarkeit halten nicht lange an. Du kannst heute ein super Standing innerhalb der Firma haben und 2 Monate später stehst du auf der Abschussliste.
- Rollen innerhalb der Selbstführung sollen nach Kompetenzen verteilt werden, allerdings werden ausschließlich die Personen hinterfragt, die gerade kein gutes Standing haben. Kompetenzen spielen da keine Rolle.
- Einige Personen haben sehr großen Einfluss im Unternehmen. Vakante Rollen werden immer von denselben Personen besetzt.
- Die Integration der Selbstführung steht an oberster Stelle. Die Probleme innerhalb des Teams werden nur dadurch gelöst, dass aktuell viele kündigen.
- Wo Selbstführung drauf steht, steckt aktuell sehr viel Hierarchie und Kontrolle drin.
- „Es passte halt einfach nicht mehr“ wird als die Ausrede für Kündigungen dargestellt. Das Warum und die zwischenmenschlichen Themen werden hingegen nicht hinterfragt.
Arbeitsatmosphäre
Leider sehr viel Cliquenbildung und Nasenpolitik.
Dabei besitzt eine bestimmte Gruppe mittlerweile sehr viel Einfluss. Sobald sie sich auf dich eingeschossen haben, stehst du auf dem Abstellgleis.
Die Stimmung war zuletzt sehr unterkühlt.
Kommunikation
Es wurden häufig nur die Infos geteilt, die gerade passten. Fehler wurden sich dabei nie wirklich eingestanden oder klein geredet.
Ehrliche Kommunikation findet selten statt, da sich kaum noch jemand traut, offen Meinungen zu äußern.
Kollegenzusammenhalt
War so gut wie gar nicht vorhanden. Richtig vertrauen konnte man nur einer handvoll Kolleg*innen.
Es gibt viele kleinere Gruppen, aber es ist kein großes Team. Maßnahmen wie Team-Events oder Lunch-Dates haben daran nichts ändern können.
Work-Life-Balance
Richtig stressig wurde es nur selten. Wenn dann war es eigenverschulden.
Man ist sehr flexibel bei der Gestaltung der Arbeitszeiten und kann auch mal spontan freinehmen.
Die vielen Unstimmigkeiten im Team belasteten nur häufig auch das Privatleben.
Vorgesetztenverhalten
Konflikte mussten meist erst eskalieren, bis etwas unternommen wurde.
In Entscheidungen wurden immer nur dieselben Personen mit einbezogen.
Die Kommunikation von Entscheidungen (vor allem mit Beteiligten) ist ausbaufähig.
Interessante Aufgaben
Sind die Kunden spannend, auf denen man arbeitet, sind auch die Aufgaben spannend.
Aus internen Aufgaben konnte man viel lernen, allerdings holt man sich dann auch irgendwann die Probleme ins Haus.
Gleichberechtigung
Es gibt ein Gehaltskonzept, sodass Gehälter und Level transparent kommuniziert werden. Dadurch gibt es überwiegend Gleichberechtigung.
Schwieriger wird es bei Beförderungen. Da das Team über diese entscheidet, fehlt da häufig die Objektivität.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt wenig Dankbarkeit für Themen, die Kolleg*innen in der Vergangenheit aufgebaut haben.
Wenn man den neuen Weg nicht mitgeht, muss man halt gehen. Verdiente Mitarbeiter*innen werden kaum wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Equipment war super! Wenn etwas fehlte, konnte ich es mir auf Firmenkosten besorgen.
Das Büro ist leider nur sehr trostlos. Mehrmalige Versuche daran etwas zu ändern scheiterten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht alles perfekt, aber es wird viel auf Nachhaltigkeit geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Für eine Agentur war das Gehalt fair und gut. Zudem gab es auch noch weitere Benefits, wie das Deutschlandticket oder monatliches Sodexo Guthaben.
Image
Nach außen wird sich als coole Agentur in Schanzennähe dargestellt. Das spiegelt aber nicht die Realität wider.
Zudem wird Selbstführung als ein super geiles System dargestellt, welches es in der Praxis aber nicht ist.
Karriere/Weiterbildung
Man kann im juniorigen Bereich sehr schnell aufsteigen und lernt früh Verantwortung zu übernehmen.
Ab einem bestimmten Level stagniert jedoch die Entwicklung.