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d-fine 
GmbH
Bewertung

IT-Dienstleister mit Schwerpunkt im Finanzwesen

3,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei d-fine GmbH in Frankfurt am Main gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Arbeitsatmosphäre für Consultants, die weitestgehend frei von Ellenbogen und meist auf Inhaltliches fokussiert ist
Die unkomplizierten Einstiegsmöglichkeiten für Naturwissenschaftler, auch wenn sie (zu) lange an der Uni waren

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

d-fine sieht sich selbst als quantitative Management-Beratung, tritt aber zu einem großen Teil als IT-Dienstleister für Risiko-Systeme auf. Meist werden die Mitarbeiter Vollzeit auf Kundenprojekte rund um solche Systeme verkauft, die sich teils jahrelang hinziehen und sehr schnell eintönig werden können. Ein Investment in berufsrelevante Hard oder Soft Skills der Mitarbeiter jenseits des aktuellen Projekts findet kaum statt. Dadurch versperrt sich d-fine selbst den Weg aus seiner Nische herauszuwachsen, selbst in Bereiche wie Data Science oder AI, obwohl jedes Jahr Dutzende geeignete Bewerber rekrutiert werden.

Verbesserungsvorschläge

Ausarbeitung klarer Leitlinien, wie sich die d-fine-DNA in Anforderungen an Führung und inhaltliche Arbeit übersetzt
Ausarbeitung klarer Bedingungen, die für eine Beförderung zum Senior Consultant oder Manager erfüllt werden müssen
Ein monatlicher Feedbackprozess, der Mitarbeitenden explizite Hinweise zur eigenen Weiterentwicklung gibt.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre hängt sehr stark vom jeweiligen Kunden ab. Es gibt Kunden, die eine professionelle und produktive Arbeitsatmosphäre pflegen, die sich dann auch auf die Projekte überträgt. Genauso gibt es aber auch Projekte, die sich anfühlen wie zähe Teergruben oder die immer wieder in unproduktives Chaos verfallen.

Kommunikation

Man arbeitet als Consultant in der Regel Vollzeit für einen einzigen Kunden und hat währenddessen meist keinen Kontakt zu Kollegen auf anderen Projekten oder im Office. Informationen aus der Geschäftsführung werden zwar regelmäßig geteilt, sind aber sehr oberflächlich. Da die Kontaktpunkte so wenige sind, identifiziert man sich mitunter stärker mit dem jeweiligen Kunden als mit d-fine. Für Feedback gibt es einen Regeltermin pro Jahr, der aber nicht immer produktiv ist.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt unter den Consultants ist meist okay, da man sich durch den gemeinsamen naturwissenschaftlichen Hintergrund nicht unähnlich ist und der Arbeitsalltag frei von Ellenbogen ist. Letzteres liegt auch daran, dass der Beförderungsprozess bis zum Manager fast ausschließlich von der Verweildauer in der Firma abhängt. Durch den mangelnden Druck stagnieren aber nicht wenige Kollegen professionell und können mitunter unzuverlässig sein. Manager geraten eher in Konfliktsituationen miteinander, wenn es z.B. um das Aufteilen von Umsätzen auf ihre jeweiligen Umsatzziele geht.

Work-Life-Balance

d-fine ist eine Beratung. Dennoch bleibt für Consultants die Wochenarbeitszeit auf vielen Projekten absolut im Rahmen. Vor Corona kam in vielen Fällen jede Woche die Anreise am Montagmorgen, die Abreise am Freitagnachmittag und die Hotelaufenthalte dazwischen obendrauf. Was nach Corona die übliche Mischung aus Anwesenheit beim Kunden und Home Office ist, wird sich zeigen und vermutlich auch stark vom Kunden abhängen. Die Arbeitsbelastung für Manager ist mitunter sehr viel höher als 40 Stunden, wenn man weiter Karriere in der Firma machen will.

Vorgesetztenverhalten

Der Umgangston bei d-fine ist allgemein freundlich und offene Konflikte mit Vorgesetzten selten. Allerdings investiert die Firma sehr wenig in die Führungskompetenz ihrer Mitarbeiter und befördert auch Mitarbeiter ohne jede Führungskompetenz zum Manager. Sehr viele Manager sind überfordert und lassen die Dinge einfach laufen, was für kleine Teams mit kompetenten Consultants und klarem Projektauftrag angenehm ist, aber unter anderen Umständen schnell im Chaos münden kann.

Interessante Aufgaben

Es gibt die Projekte zu AI, Data Science usw., mit denen d-fine um Bewerber wirbt, durchaus. Es sind aber vergleichsweise wenige. Ein üblicher d-fine-Projekteinsatz zieht sich über mehr als ein Jahr und dreht sich um Risiko-IT-Systeme, die es einzuführen, upzugraden, oder für irgendeine regulatorische Anforderung zu konfigurieren gilt. Die Projektaufgaben sind dabei eher technisch als fachlich. Monatelange Einsätze als Linienmitarbeiter beim Kunden sind nicht ausgeschlossen.

Gleichberechtigung

Die Frauenquote bei d-fine ist sehr niedrig, weil fast ausschließlich naturwissenschaftliche Uni-Absolventen recruitet werden, die sich für Beratung interessieren. Daher bewerben sich sehr viel mehr Männer als Frauen. d-fine ist aber für Frauen definitiv offen und behandelt alle Mitarbeiter fair mit Fokus auf die Arbeitsleistung. Die Firma ist insgesamt vergleichsweise egalitär. So gilt zum Beispiel für alle Mitarbeiter vom Neueinsteiger bis zum Partner die gleiche Reisekostenlinie.

Umgang mit älteren Kollegen

d-fine ist eine Beratung. Das Prinzip Up-or-Out wird zwar nicht annähernd so hart gespielt wie in der Strategieberatung und die Mitarbeiterfluktuation ist auch geringer als bei den Big Four. Unterm Strich bleiben aber nur Partner über viele Jahre in der Firma, während der Rest sich bei Zeiten anderweitig umsieht. Eingestellt werden zum Großteil Uniabgänger nach Master oder Promotion. Aber auch langjährige Postdocs finden bei d-fine einen Berufseinstieg außerhalb der Universität.

Arbeitsbedingungen

Der von d-fine gestellte Laptop und das Handy sind absolut angemessen. Im Home Office hat man es selbst in der Hand, beim Kunden vor Ort kann vom Einzelbüro bis zum lärmerfüllten Großraumbüro, das sich im Sommer mangels Klimaanlage auf über 30 Grad erhitzt, alles dabei sein. Dass man sich beim Kunden mit anderen Beratungen, um die Arbeitsplätze streiten muss oder der Kunde einem notwendige Software oder Zugänge vorenthält, kommt auch vor. Das Management von d-fine neigt bei solchen Problemen eher zu Durchhalteparolen als effektiver Unterstützung.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

d-fine ist eine Beratung. Der einzig nennenswerte Umwelteinfluss der Firma ist die Reisetätigkeit. Hier sind Flüge zum Teil unvermeidbar. Wenn es eine Wahl zwischen Flug und Zug gibt, liegt diese im Wesentlichen beim betroffenen Mitarbeiter. Grundsätzlich werden alle Mitarbeiter fair behandelt und gut bezahlt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Einstiegsgehalt ist vergleichsweise gering, steigert sich aber über die Zeit in mehr oder weniger fixen Schritten und ist ab Senior Consultant sehr attraktiv.

Image

d-fine ist außerhalb seiner Nische praktisch unbekannt. Bei den bestehenden Kunden ist das Image positiv und man weiß zu schätzen, dass der typische d-fine-Berater starke analytische Fähigkeiten und IT-Affinität mitbringt. Allerdings beschränkt sich die Wertschätzung auch häufig genau darauf, sodass d-fine für die Implementierung von Risiko-IT-Projekten vielfach gesetzt aber bei fachlichen oder strategischen Fragen schnell außen vor ist.

Karriere/Weiterbildung

Innerhalb der Firma ist die Karriere zunächst sehr gut und läuft praktisch automatisch bis zum Manager, auch ohne überdurchschnittliche Leistung. Die formalen Weiterbildungen, die d-fine anbietet, sind interessant und großzügig, ändern beim Absprung aber nichts daran, dass man durch langandauernde und eintönige Projekte wenig relevante Berufserfahrung gesammelt hat. Ein Wechsel zum Kunden, dessen IT-System man inzwischen auswendig kennt, ist in der Regel möglich. Als mögliche Führungskraft kommt man aber nicht in Frage. Die mangelnde Bekanntheit von d-fine macht einen Absprung außerhalb der d-fine-Kunden nicht einfacher.

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