Mehr Schein als Sein...
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Aufgabenbereiche und tolle Kollegen, die super Spirit machen.
- Foodbegeisterung zieht sich durch wie ein roter Faden und die meisten lieben ihren Job
- Der Kicker hat so manchen Tag gerettet ;)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider zu viel, siehe oben.
Verbesserungsvorschläge
- Den Bewerbern keine leeren Versprechungen machen, um die leere Stelle endlich zu besetzen
- Gesunde Fehlerkultur etablieren, die Wachstum und Learnings fördert
- Mitarbeitern Vertrauen in ihr Können schenken statt Micromanagement
- Erfolge feiern und nicht als selbstverständlich sehen
- Wertschätzung als Teil des Alltags sehen (Kritik, regelmäßiges Feedback, Lob, Rückendeckung, Entwicklungsmöglichkeiten,…)
- Empathische, unvoreingenommene Haltung den Mitarbeitern gegenüber
- Offen für valide Bedenken sein und Vorschläge zur Verbesserung annehmen
- Mitarbeiter honorieren und sehen -> Motivationssteigerung
- IT-Infrastruktur ausbauen und das Thema Datenschutz mehr fokussieren
- Tolle, passionierte Mitarbeiter ab dem Kündigungsdatum trotzdem respektvoll behandeln und "in Würde" gehen lassen, Absprachen zu Zeignis etc. einhalten
Arbeitsatmosphäre
Da das Team einen starken Zusammenhalt hat und an der Vision festhält etwas verändern zu können, fand ich die Atmosphäre meist gut. Von oben wird für Motivation, Benefits oder gute Stimmung leider wenig beigetragen. Gehetzte, sehr raue Stimmung skaliert sich natürlich nach unten, dem kann kaum jemand standhalten. Sobald jemand das Offensichtliche ausspricht, wird er zum Ziel bis er innerlich oder tatsächlich kündigt. Die dabei Anwesenden ziehen still ihre Schlüsse und hoffen auf Besserung. Die Metapher der sinkenden Titanic ist leider kein Scherz.
Kommunikation
- In den Teams ist die Kommunikation sehr transparent, lösungsorientiert und auf Augenhöhe und gibt dem Arbeitsalltag sehr viel Lockerheit und Spaß
- Abteilungsübergreifend und vor allem im Führungskreis wird die Kommunikation immer schlechter. Hier weiß sprichwörtlich die rechte Hand nicht, was die linke tut. An die Führung herangetragene Pain Points oder valide Vorschläge versanden und/oder werden abgetan.
- vorübergehende Gegebenheiten werden systematisch relativiert (Arbeiten auf einer Baustelle für unzählige Monate ohne Feuermelder, Beleuchtung, Geländer bis ins Obergeschoss, Installation IT-Infrastruktur…)
-> Aus Fehlern wird nicht gelernt und die Konflikte auf dem Rücken einzelner ausgetragen, die dann als Sündenbock herhalten müssen
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit teamintern und abteilungsübergreifend ist sehr lösungsorientiert und gemeinschaftlich. Man merkt sofort, dass der Großteil einfach liebt, was er macht und jede Menge intrinsischer Motivation mitbringt tagtäglich die Extrameile zu gehen. Das Miteinander macht wirklich Spaß und ist der größte Benefit, den die Franchise zu bieten hat. Es gibt dennoch – wie überall – Kollegen, die vorrangig gegen Frauen schießen und Durchsetzungsvermögen und Ehrgeiz mit Launen/Zickigsein gleichsetzen, um sich zu profilieren.
Work-Life-Balance
Überstunden sind abgegolten und nötig, um dem Pensum fast jeder Position gerecht zu werden. Die Erwartungshaltung an die Stelle ist leider mehr als unrealistisch und auch mit großem Einsatz kaum zu schaffen. Viele der KollegInnen gehen fast täglich die Extrameile, honoriert wird das aber leider weder verbal noch auf eine andere Art in dem Maße, das angemessen wäre.
Vorgesetztenverhalten
- Leere Versprechungen bzgl. Home Office und Bonus (bereits im Bewerbungsgespräch)
- Mangelnde Selbstreflexion der Führungskraft und demotivierender Führungsstil
- Der Wunsch nach Wertschätzung/Feedback wird mit zu wenig Lob gleichgesetzt, abwehrende Haltung bzgl. konstruktiver Kritik
- Micromanagement und Zwang nach Officeanwesenheit zeigen leider das nicht vorhandene Vertrauen in die Position
- Mangelnde Ernstnahme der Fähigkeiten des Teams, insbesondere jüngerer Frauen (Schuld wird gleich bei der ganzen Generation gesucht statt verstehen zu wollen, was die Probleme sind)
- Respektloses Offboarding trotz größtem Einsatz der Mitarbeiter ist systematisch (bestimmte Stellen fluktuieren in einer sehr schnellen Geschwindigkeit, mein Zeugnis wurde erst nach wochenlangem Nachfragen erstellt und entspricht erst nach einer Korrektur dem mündlich besprochenen Stand)
Interessante Aufgaben
Das Aufgabengebiet fand ich sehr spannend und motivierend, das Pensum leider wenig angemessen. In jedem Gebiet gibt es mindestens eine Vollzeitkraft zu wenig und Urlaube aller Teammitglieder sind der Horror, da das gesamte Team sein Bestes gibt die Last aufzufangen.
Die eigenen Fähigkeiten auszubauen oder neue Aufgaben zu übernehmen wird eher gebremst als gefördert.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung existiert meiner Meinung so leider nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang untereinander ist grundsätzlich gut, von einander zu lernen ist aber nicht immer das Ziel. Hier wird leider oft junges Alter mit wenig Erfahrung gleichgesetzt und das Bedürfnis nach Fairness und Lösungsvorschlägen wird als negativ und "meinungsstark" abgetan.
Arbeitsbedingungen
Umzug in neues Office leider wenig entlastend für Mitarbeiter, da die Räume für weniger Personen geplant wurden als nun genutzt werden. Vorübergehende Gegebenheiten, die mehr an eine Baustelle im Rohbau erinnern, werden systematisch relativiert (mehrere Monate keine Feuermelder, Beleuchtung, Geländer bis ins Obergeschoss, Presslufthammer vor dem Haus, Installation IT-Infrastruktur…). Über die Bedingungen leider nicht ehrlich aufgeklärt und Mitarbeiter monatelang hingehalten ohne Verbesserung oder Änderung der Situation.
Gehalt/Sozialleistungen
Entspricht insgesamt leider nicht dem Wettbewerb.
- Urlaub sollte mehr sein, bei abgegoltenen und (vorausgesetzten!) Überstunden
- Gehalt okay, aber nicht wettbewerbsfähig bei den Ansprüchen/Verantwortung an die Stelle
- Rabatt in den Stores
- Obstkorb und Kicker (viel genutzt und geliebt von allen)
- Egym Wellpass oder Spenditkarte
- Jobrad und Corporate Benefits Portal
Image
Viele der Mitarbeiter gehen privat nicht in den Stores essen und würden eine Stelle in der Franchise nicht im privaten Umfeld weiterempfehlen. Kann mit der Außenwahrnehmung des Endkunden also bei Weitem nicht standhalten.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegsmöglichkeiten sind zwar möglich, aber ungern gesehen und leider nicht gefördert. Jeder ist so sehr mit der Bewältigung des Pensums beschäftigt, dass mehr einfach nicht hineinpasst. Die Ziele sind so unrealistisch gesteckt (wenn überhaupt vorhanden), dass sie zugleich Grund für ein Nichtaufsteigen in den Jahresgesprächen sind. Junior-Stellen bewerkstelligen teilweise das gleiche wie KollegInnen darüber, weil es "jemand machen muss".