DB ist zur Einarbeitung nicht fähig, deshalb werde ich rausgeworfen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sozialleistungen, Gehaltsstruktur
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Neue Mitarbeiter werden nicht eingelernt - und das wird den neuen Mitarbeitern dann zum Vorwurf gemacht.
Verbesserungsvorschläge
Führungschaos, auch in den unteren Rängen, beenden. Getroffene Vereinbarungen einhalten. Neue Mitarbeiter vernünftig einlernen, Mentoren (je einer fachlich und einer organisatorisch) zur Pflicht erklären - ich hatte keinen.
Kommunikation
Während meiner Bewerbung und 7-monatigen Mitarbeit haben die Menschen auf meinem Teamleiter- und Abteilungsleiterposten mehrfach gewechselt. Ich habe auf diesen zwei Posten mit insgesamt 5 Menschen zu tun gehabt - in nur 7 Monaten. Mit den meisten habe ich eine sinnvolle Zusammenarbeit aufbauen können, wenn man die Kürze der Zusammenarbeit berücksichtigt. Meine letzte Teamleiterin hat mich dann während meiner Elternzeit zu einem Personalgespräch vorgeladen. Wir haben uns offen und ehrlich ausgetauscht und mehrere Vereinbarungen geschlossen, was wir nach meiner Elternzeit besser machen wollen - unter Anderem öfter miteinander kommunizieren. Es war das letzte Gespräch, das ich mit ihr hatte (Sie ist dort noch als Teamleiterin tätig). Am ersten Tag nach meiner Elternzeit habe ich eine Kündigung im Briefkasten gehabt. Meine Enttäuschung über diese Art der Kommunikation kann ich nicht in Worte fassen.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten interessieren sich kein bisschen für die anderen Menschen im gleichen Büro. Arbeit wird den anderen auf den Tisch geworfen und wenn es nicht so gemacht wird, wie der "Werfer" es erwartet hat, dann wird rumgemeckert und große Vorwürfe ausgepackt. Wie man es hätte besser machen können wird einem auch auf Nachfrage nicht erklärt
Work-Life-Balance
Für mich war die Work-Life-Balance gut. Ich wurde allerdings in meiner ersten Woche direkt gefragt, ob ich am Samstag eine Schicht übernehmen könnte. Das konnte ich nicht - und zwar aus beruflichen Gründen: Mir fehlte die entsprechende Einarbeitung. Das hat die damals Verantwortliche so nicht gesehen und sich beschwert, dass ich doch gefälligst eine andere Arbeitsmoral an den Tag legen sollte. Ich glaube, kurzfristig anberaumte Wochenend- oder Nacht-Schichten kommen dort öfter vor. Mich traf es nicht, weil ich ohne Einarbeitung allein keine Schichten übernehmen durfte.
Vorgesetztenverhalten
Ein Teamleiter wollte mir Grundzüge der VOB erklären, obwoghl ich im vorherigen Job die VOB täglich benutzt habe und sie bereits sehr gut kannte. Mündliche Vereinbarungen mit meinem Abteilungsleiter waren leider hinfällig, als dieser die Firma Hals über Kopf verließ. Meine neue Teamleiterin sah sich anschließend nicht in der Lage, meine Wünsche zu verstehen oder zumindest die gemeinsam schriftlich vereinbarten Details der weiteren Zusammenarbeit zu berücksichtigen und hat mir am ersten Tag nach meiner Elternzeit gekündigt.
Interessante Aufgaben
Ich glaube, es gibt dort interessante Aufgaben. Meine interessantesten Aufgaben habe ich im Büro in Halle/Saale bekommen. Dahin bin ich regelmäßig gefahren, um mich fachlich einarbeiten zu lassen - natürlich abgesprochen mit meinen jeweiligen Führungskräften. Meiner letzten Teamleiterin hat das leider nicht gepasst und sie hat sich mehr Engagement im Büro Magdeburg gewünscht. Sinnvolle Aufgaben aus dem Fachbereich, dem ich zugehörig war, habe ich allerdings nicht bekommen. Mein Workload in Magdeburg betrug ca. 5% meiner Arbeitzeit, den Rest habe ich in Schulungen und Webinaren verbracht.
Gleichberechtigung
Ich habe erlebt, wie eine Kollegin rausgemobbt wurde weil sie nicht so Mainstream-Boomermäßig war wie alle anderen. Ich glaube, das hatte wenig mit ihrem Geschlecht zu tun - wie Gleichberechtigung sieht das trotzdem nicht aus.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden hoch geschätzt - denn es sind die einzigen, die dort noch arbeiten wollen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen fand ich ziemlich gut. Höhenverstellbarer Schreibtisch, fester Arbeitsplatz, große Fenster mit toller Aussicht, moderne Laptops mit Touchscreen, Pen, SIM und dazu noch leicht mit guter Akkulaufzeit. Einzig die 4-Mann-Büros empfinde ich als zu groß, zumal die Räumlichkeiten meiner Ansicht nach auch gute 2-Mann-Büros hergegeben hätten. Die großen Büros hatten zwei Türen zum Flur, in der Mitte des Raumes hätte man mit Schränken o.Ä. sehr einfach einen schönen Raumtrenner und Schallschlucker aufbauen können. EIn Hinweis diesbezüglich verlief im Sande, zumal gleich gesagt wurde "Aber ein Durchgang muss bleiben!" - nur wofür wurde nicht erklärt. Alles in Allem klang es einfach nach "Alles bleibt so wie es ist."
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Abgesehen von den plakativen Mails der Geschäftsführung zu dem Thema habe ich aktiv keinerlei Bemühungen in Magdeburg erkannt. Defekte Leuchtmittel wurden gegen Energiesparleuchten getauscht statt auf LED umzurüsten (dass man darüber 2024 noch sprechen muss - Wahnsinn!). Für den Weg nach unten wurde immer der Aufzug verwendet statt mal die Treppe zu nehmen. In den Nebenräumen wurde das Licht fast durchweg an gelassen, auch am hellichten Tage. Zur Baustelle sollte man immer (!) mit dem Firmen-Wagen fahren. Das eigene Fahrrad zu nehmen war nicht erlaubt, die Straßenbahn zu nehmen auch nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist angemessen und tariflich geregelt. Der DB-Konzern bietet eine große Vielzahl von verschiedensten Sozial- und Sonderleistungen. Hier sollte für jeden etwas dabei sein.
Image
Ich habe viel Pessimismus erlebt über den Kurs des DB-Konzerns und der DB E&C. Interne Gesprächsrunden mit Geschäftsführern und Vorständen wurden meist live übertragen und manche auch gemeinsam geschaut. Dabei überwogen negative Reaktionen auf alles, was angesprochen wurde.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt eine Menge Webinare, auch zur Persönlichkeitsentwicklung. Weiterhin gibt es mit DB Training eine eigene Weiterbildungsstätte der DB. Die von mir besuchten Schulungen waren qualitativ durchwachsen. Auch andere Kollegen haben über teilweise richtig schlechte Dozenten berichtet.