Ausbeutung unter dem Deckmantel Meeresschutz
Arbeitsatmosphäre
Vorherrschendes Klima Im Büro: Mitarbeitende fühlen sich schon nach kurzer Zeit durch übermäßig hohen Arbeitsdruck/-zeiten überlastet und durch Führungskraft verunsichert. Darüber hinaus gibt es außer der Führungskraft keine weiteren Ansprechpartner:innen.
Gegenseitiger Support der Mitarbeitenden/ Kommunikation wird unterbunden und ist scheinbar nicht erwünscht. Jede Person soll alleine an eigenen Themen und Projekten arbeiten. Unterstützung soll nur durch die Führungskraft erfolgen, die jedoch aufgrund der Vielzahl von Projekten sehr geringe zeitlichen Kapazitäten aufweist.
Kommunikation
Schlecht. Informationen zu den Projekten und zu erledigende Aufgaben werden den Angestellten nur durch die Führungskraft kommuniziert (teilweise über WhatsApp, auch am Wochenende oder abends). Für Nachfragen hat die Führungskraft ausschließlich morgens bis 09 Uhr Zeit – es wird erwartet, dass Mitarbeitende früher zur Arbeit kommen, um diese Zeit zu nutzen.
Es passiert, dass Absprachen mit Sponsor:innen, externen Organisationen und Privatpersonen nicht voll eingehalten werden, da zu wenig Personal vorhanden ist und zu viele Projekte gleichzeitig angekündigt (und unübersichtlich) bearbeitet werden.
Auch das Thema Datenschutz ist problematisch.
Kollegenzusammenhalt
Die Deutsche Meeresstiftung / ALDEBARAN Marine Research & Broadcast Redaktionsbüro hat wenige Angestellte, allerdings sitzen auch Mitarbeitende der anderen Entitäten (Bundesverband Meersmüll e.V., Klimawoche e.V., Global Green Innotech GmbH) im gleichen Büro und unterstehen derselben Führungskraft.
Der Zusammenhalt im Team ist sehr gut. Gemeinsame Mittagspausen am Fleet und Marktbesuche. Allerdings gibt es eine sehr hohe Fluktuation an Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Praktikant:innen. Hohe Kündigungsrate von beiden Seiten verunsichern das Team zusätzlich.
Work-Life-Balance
Schlechte Work-Life-Balance. Es werden für das kleine Tea zu viele Projekte angenommen. Fast tägliche unbezahlte Überstunden, die wöchentlich oft über dem gesetzlichen Rahmen von 8h liegen, werden weder wertgeschätzt noch ausgeglichen, geschweige denn ausbezahlt. Arbeit an Wochenenden oder Feiertagen werden erwartet und ebenfalls nicht bezahlt. Für diese Ausgleichstage jedoch möglich, aber oft nicht im selben Umfang.
Vollzeitarbeit auf den Projekten wird oft nicht als Arbeit, sondern als Freizeit angesehen, auch hier werden keine Überstunden angerechnet. Diese Mehrarbeit wird im Vorstellungsgespräch angesprochen, allerdings nicht, dass diese als „ehrenamtlicher Anteil für den Meeresschutz“ - sprich unbezahlte Überstunden- im Dauerzustand erwartet werden. Diese anfängliche Leistungsbereitschaft zur Mehrarbeit der Mitarbeitenden sinkt durch fehlende Wertschätzung.
Vorgesetztenverhalten
Sehr schlecht.
Interessante Aufgaben
Die Projekte der Meeresstiftung sind sehr interessant und sehr vielfältig. Der Arbeitsalltag kann daher sehr abwechslungsreich sein. Leider ist der Outreach der Projekte oft gering, obwohl diese ein sehr großes Potential sowie ausreichend Förderung haben und eine große Initiative für den Meeresschutz in Deutschland sind.
Gleichberechtigung
Es arbeiten überwiegend Frauen bei der Meeresstiftung und den anderen Entitäten.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt generell nur sehr wenige Angestellte bei der Meeresstiftung. Das Team ist aber eher jung.
Arbeitsbedingungen
Alle Entitäten haben dasselbe Büro in sehr zentraler Lage mit sehr schönem Blick auf den Katharinen Fleet und generell nah am Wasser. Manche Mitarbeitende, vor allem des Klimawoche e.V., sitzen zwei Geschosse tiefer im Untergeschoss.
Probleme mit der IT (Beschaffung von Geräten, Austausch von defekten Geräten) müssen meist eigenständig durch Mitarbeitende gelöst werden. Ansonsten gute Ausstattung der hellen Büroräume im Obergeschoss. Räume im Untergeschoss eher chaotisch.
Sehr gute technische Ausstattung, auch auf dem Schiff der Stiftung. Die Geräte kommen oft durch Sponsorings.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein: Die Meeresstiftung arbeitet mit Projekten zu Meeres- und Umweltschutz und macht dadurch auf verschiedene Themen zu Meeresschutz aufmerksam.
Sozialbewusstsein: gering. Der Idealismus von Berufseinsteger:innen oder Branchenwechsler:innen wird ausgenutzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt für eine NGO in Ordnung. Allerdings ist die Erwartungshaltung im Vergleich zum Gehalt viel zu hoch. Überstunden werden nicht ausbezahlt.
Keine Sozialleistungen (kein Ticketzuschuss, kein Coaching, keine Teamevents etc.)
Image
Die Partnerorganisationen und das Netzwerk sind sehr weitreichend. Die Stiftung und Ihre Projekte sind oft sehr beliebt, auf der anderen Seite arbeiten viele Organisationen/Personen nicht mehr mit der Deutschen Meeresstiftung zusammen. In Hamburg ist die Stiftung eher unbekannt. Es kommen öfters Anfragen von Rundfunk- oder Fernsehprogrammen, die über die laufenden Projekte berichten.
Website der Deutschen Meeresstiftung stark veraltet.
Image unter früheren Angestellten negativ.
Karriere/Weiterbildung
Man lernt sehr viel und sehr schnell. Die ständige Weiterbildung findet insofern statt, dass sich Mitarbeitende selbst in verschiedenste Themen (auch fachfremd) einarbeiten (Software, aber auch inhaltlich). Außerdem lernt man durch verschiedenste Aufgabenzuteilung sehr viel dazu.
Offizielle Weiterbildungen wurden seitens des Arbeitgebers nicht vorgeschlagen oder initiiert.