Ein Museum seiner selbst
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nur wer Reibungshitze als Nestwärme empfindet, wird hier glücklich.
Verbesserungsvorschläge
Kommt im 21. Jahrhundert an! Werdet professionell!
Arbeitsatmosphäre
Im unmittelbaren Team ist die Arbeitsatmosphäre normalerweise gut bis sehr gut. Es herrscht jedoch ein "Hauen und Stechen" zwischen den Abteilungen. Organisatorische Parallelstrukturen mit ungeklärten oder wirren Zuständigkeiten befördern dies zusätzlich. Diese Strukturen sind historisch gewachsenen und haben es nie ins 21. Jahrhundert geschafft -- ein Museum seiner selbst. Aussagen wie "ja daaafür bin ich nicht zuständig" sind die Regel.
Kommunikation
Gerade in den schwierigen Zeiten, in denen sich das Museum befindet (siehe diverse Presseberichte), wäre eine gute interne Kommunikation so wichtig. Die Kommunikation der Museumsleitung nach innen ist jedoch sehr dünn.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Im unmittelbaren Team oft recht gut bis sehr gut, insgesamt aber schlecht.
Work-Life-Balance
In einer anderen Bewertung wurde kommentiert: "Befristete Arbeitsverträge sind die Regel. Wenn man ständig um seinen Arbeitsplatz fürchten muss, weil die Befristung wie ein Damoklesschwert droht, ist kaum von 'Balance' zu sprechen." Diese Einschätzung kann ich nur unterschreiben.
Vorgesetztenverhalten
Ein Museum seiner selbst: Sehr auf Hierarchie ausgelegtes Führungsverhalten. Leistung wird dabei nicht honoriert. Man sollte nicht dem Irrtum aufliegen, durch gute Arbeit seine berufliche Zukunft in diesem Haus sichern zu können.
Interessante Aufgaben
Eigentlich ist ein Museum ein großartiger Arbeitsort. Im Deutschen Museum München wird aber selbst die interessanteste Aufgabe zur Quälerei, wenn man an den verkrusteten, nicht funktionierenden internen Strukturen scheitert.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nur wenige ältere Kollegen. Der Grund ist offensichtlich: Wegen der hohen Mitarbeiterfluktuation wird man bei diesem Arbeitgeber in der Regel nicht alt.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer ist die Hitze sowohl in den Büros als auch in den Ausstellungen kaum auszuhalten. Mit Verweis auf den Denkmalschutz wurden pragmatische Lösungen (Jalousie) nicht eingeleitet. Der Umgang mit Gefahrstoffen ist hemdsärmelig und daher völlig unverantwortlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein ist kaum existent. Bei allen Einstellungen wird das Arbeitsverhältnis auf 2 Jahre befristet. Es ist ein fundamentaler Irrtum zu glauben, dass man durch gute Arbeit einen unbefristeten Anschlussvertrag bekäme. Die Mitarbeiterfluktuation ist erheblich. Zum einen wegen dieser Vertragsgestaltung, zum anderen weil viele Mitarbeiter von sich aus kündigen mit Aussagen wie: "Das muss ich mir nicht antun."
Gehalt/Sozialleistungen
Der öffentliche Dienst zahlt einfach nicht so gut wie die freie Wirtschaft. Wer sich als Ausgleich dazu immaterielle Vorteile wie besondere Sozialleistungen oder Jobsicherheit erhofft, wird enttäuscht werden.
Image
Das Image des Hauses war mal sehr gut. Die (überwiegend zutreffende) Berichterstattung in der Presse sorgte jedoch dafür, dass das Image sehr gelitten hat.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt fast nur befristete Verträge. Eine verlässliche hausinterne Karriereperspektive existiert daher praktisch nicht. Wie schon oben geschrieben darf man auf keinen Fall sich dem Irrtum hingeben, mit guter Arbeit eine Entfristung erreichen zu können.