Mein zweitbestes Arbeitsfeld und mein bisher bester Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wer immer es will, findet offene Türen und offene Ohren. Ein anonymer Kummerkasten existiert. Vorschläge werden aufgenommen und in Überlegungen einbezogen. Man darf sich einfach ernst genommen fühlen, weil es so ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nichts wäre zu plakativ, aber kaum etwas trifft es dennoch. Denn auch die Belegschaft ist sich uneins. Leitungskräfte sind tendenziös oft einsam und bekommen nicht immer alles ungefiltert zu hören. Bei diesem Unternehmen geht es ... wenn sich die konkrete Person traut. Natürlich kann nicht alles eins zu eins umgesetzt werden. Des es gibt mehr Blickwinkel als nur die des Vorschlagenden. Aber das ernsthafte Bemühen ist da. Und mehr kann ich nicht verlangen.
Verbesserungsvorschläge
Dieses Unternehmen ist nun 15 Jahre alt. Und auch die Geschäftsleitung bildet sich weiter fort. Sie ist manchmal sogar weiter voraus und kann nicht immer die Mitarbeiter so mitziehen, wie sie es gerne würden. ABER: Ungeduldig wird dort niemand. Und sie wachsen. Die Absprungrate von Mitarbeitern ist für diese Branche gering. Vielleicht sollten sie neue Kollegen mehr aktiv mal aufsuchen und interessiert befragen, um sie nicht nur für ein Team zu begeistern, sondern auch für die Chefetage.
Arbeitsatmosphäre
Wurdet Ihr schon mal gefragt, ob Ihr mit der Arbeitszeit auskommt? Und zwar nicht als Kontroll- oder PSeudofrage, sondern ernst gemeint und ob etwas geändert werden muss? TOP
Kommunikation
Offene Türen und offenes Interesse, wie es wirklich besser gemacht werden kann. Keine tauben Ohren. Natürlich gibt es eigene Meinungen und man darf kontrovers diskutieren. Aber wie selten sind Leitungskräfte ernsthaft daran interessiert, wie es Mitarbeitern geht und auch von der eigenen Meinung abrücken können, ohne sich selbst was zu vergeben? Das ist wirklich spitze!
Kollegenzusammenhalt
Und so wächst ein Team - auch mit eigenen Haken und Ösen. Aber ich erlebe es nirgendwo bösartig. Jeder hat seine speziellen Fähigkeiten und wird auch so geachtet. Maulwürfe fliegen raus. Wie geil ist das denn?
Work-Life-Balance
Sondersituationen in der Familie oder daheim werden flexibel beantwortet - über das rechtliche Muss hinaus. Wer da übers Ziel mal hinausschießt, wird auch hinterfragt, aber nicht im Regen stehen gelassen.
Vorgesetztenverhalten
Das klingt nach Lobhudelei, ist aber wirkliche erlebte Realität. Was immer Teams alleine entscheiden können, dürfen sie auch entscheiden. Keine "Wissen-ist-Macht-Allüren", kein "ich-bin-Chef-Gehabe". Eher ist es so, dass sich neue Mitarbeiter das selbst nicht trauen oder nicht glauben können.
Interessante Aufgaben
Nun wird es schwierig: viele Aufgaben sind nun mal vorgegeben. Aber in den jeweiligen Gruppen kann schon individuell mal gestalterisch was ausprobiert werden. Gruppen können also schwierig sein, aber von "oben" kommen keine Diktate. Das irritiert, wer das anders braucht - und die gibt es durchaus. Aber wer Spaß an der Arbeit haben will und selbstverantwortlich mit sich und offen mit anderen umgehen kann und auch sieht, was möglich ist und was eben nicht, der findet hier ein kleines Paradies.
Gleichberechtigung
Das würde ich selbst so bejahen. Derzeit werde ich eher zurückgehalten, weil aus der Gleichberechtigung heraus eine Gleichbehandlung erfolgt. Lieber so, als etwas anderes sagen denn meinen. Ehrlichkeit ist auch dann Trumpf, wenn es mal zu eigenen (aushaltbaren) Lasten geht.
Umgang mit älteren Kollegen
Mir scheint, dass der älteste Kollege genauso dazu gehört wie andere. Es ist eher die Frage, ob sich jemand öffnen kann oder introvertiert ist. Doch selbst auf die wird zugegangen. Manchmal dauert es dann nur länger, bis sich da was tut. Also normal - aber ständig bemüht.
Arbeitsbedingungen
Der Arbeitgeber will sogar mehr, als aktuell machbar ist. Beispiel: eine Klimaanlage wird vom Vermieter immer wieder rausgeschoben. Jetzt werden schon recht massive Hebel angesetzt. Weil gesehen wird, wie Mitarbeiter im Sommer leiden würden, wenn es so bliebe. Auch sonst ist mit Ausnahmen die Büroeinrichtung teilweise frei wählbar. Und was nötig ist, wird auch ohne Centfuchserei besorgt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da schwanke ich zwischen 3 und 5 Sternen - je nachdem, welches Feld ich betrachte. Sprich: hier wird manchmal inkonsequent gehandelt. Trinkwasser mit Sozialfondunterstützung, Umweltpapier wo es geht, LEDs statt Sparlampen - aber die PCs und Monitore laufen nachts einfach durch oder Drucker erhalten keine Recycling-Tonerkartuschen. Doch das ist weniger eine Frage der Geschäftsleitung. Manches ist einfach die Macht der Gewohnheit.
Gehalt/Sozialleistungen
Nein, es sind keine Spitzengehälter, doch demgegenüber wird vielles möglich gemacht, was woanders viel Diskussion bedeutet. Gehaltsumwandlung - wenn gewünscht, PKW- oder Fahrrad-Leasing - wenn gewünscht, VVL - wenn gewünscht, Jobticket - falls gewünscht, usw usw.
Image
Vielleicht wissen manche nicht, wie besonders dieser Arbeitgeber ist. Denn ein Mensch findet oft nach gewissen Zeiten auch das Besondere immer mehr als Normalität. Und doch reden die Kollegen und Kolleginnen ohne groß zu überlegen gut über diese Agentur. Für mich ein klares Zeichen dafür, dass sie sich zu wenig unwohl fühlen, um weg zu wollen. Natürlich gibt es Fluktuation - und scheinbar auch aus Enttäuschung heraus. In einem Fall ist zu lange etwas unerkannt geblieben und dieses Gefühl grub sich zu tief ein. Doch es erscheint mir eher wie ein Einzelfall - schade bleibt es dennoch.
Karriere/Weiterbildung
Fortbildung ist gewünscht und wird gefördert. Und wird auch mit bezahlt. Aktuell wird an einem regelmäßigen Englishkurs gefeilt für die, die sich eine Auffrischung wünschen. In der Arbeitszeit und bezahlt vom Unternehmen. Aber auch bezahlte Sonderveranstaltungen finden offene Ohren und interne Workshops sollen Knowhow an jeden während der Arbeitszeit weitergeben, der daran teilnehmen will und es zeitlich irgendwie kann. Das funktioniert nur in Ausnahmesituationen (Krankheit von anderen oder Projektengpass = selten) mal nicht.