Katastrophale Ausbildung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ergänzung vom 18. Juli 2024: Die Kritikunfähigkeit von digital cuisine hat sich vor zwei Tagen erneut bestätigt, da man meine Tätigkeit anwaltlich bei kununu anzweifelte. Ich war der einzige Auszubildende in den letzten 3 Jahren und habe meine Kritik auch schon vorher intern geäußert. In meinen Augen ein kläglicher Versuch negative Bewertungen mittels vorsätzlichen Ausnutzens des kununu-Meldesystems aus dem Weg zu schaffen. Mindestens eine weitere Bewertung, die mir in Erinnerung geblieben ist, scheint ebenso mittlerweile verschwunden.
Was ich vor allem in diesem Jahr schlecht fand war die ständige Erinnerung daran eine positive Bewertung auf kununu zu hinterlassen, mit unter anderem der Bemerkung, dass der Arbeitgeber sehen könne wer schlecht bewertet. In einem Unternehmen dieser Größe ist es anhand der Position und weniger Details schon leicht zu ermitteln, um wen es sich bei einer Rezension handelt. Dass ausgerechnet im April 2024 4 positive Bewertungen nach fast jahrelang nur gelegentlichen Bewertungen, ist offensichtlich kein Zufall. Eine derartige Vorgehensweise macht für Außenstehende zurecht eher den Eindruck, dass man schlechte Betriebsverhältnisse überschattet.
Was ich außerdem nicht unerwähnt lassen möchte ist, dass man mich vor Beginn der Ausbildung dazu gedrängt hat nach Hannover zu ziehen (ich wohnte 60km entfernt), da man schlechte Erfahrungen mit Leuten von weiter weg gemacht hätte. Dies war für mich unter der Annahme, dass ich eh jeden Tag ins Büro müsse kein Problem. Nach zwei Wochen im Betrieb wurde mir eröffnet, dass ich von nun an nur noch 1x pro Woche ins Büro müsse. Zu dem Zeitpunkt war der Mietvertrag schon unterschrieben, Möbel schon gekauft, etc. Auf Nachfrage, ob ich dann wieder zurück ziehen könne, unter anderem weil das finanziell überhaupt keinen Sinn ergibt, wurde mir dies erlaubt, ich bin zurück gezogen und habe die Wohnung gekündigt. Im Oktober 2023 wurde mir dann dieses Privileg entzogen und ich musste bis zum Ausbildungsende jeden Tag ins Büro. Dafür möchte ich mich an der Stelle nochmal herzlich bedanken.
Verbesserungsvorschläge
Wenn es mal dazu kommt das tatsächlich Probleme genannt werden, sollte man sich auch darum bemühen diese zu beseitigen. Im Februar 2024 gab es ein Teamevent in Hamburg, welches zum Teil aus Selbstbeweihräucherung, aber auch zur Abwechslung mal daraus Bestand, Probleme oder Themen zu benennen, in denen man sich bessern könnte und dazu in Gruppen Verbesserungsvorschläge hervorzubringen. Nach der Rückkehr aus Hamburg fielen diese Themen allerdings wieder unter den Tisch und es ging weiter wie zuvor.
Die Ausbilder
Zunächst gab es keinen Ausbilder, im Vertrag wurde der Geschäftsführer eingetragen. Im zweiten Ausbildungsjahr hat dann jemand, der aus meiner Sicht eh schon das meiste zu tun hat einen Ausbilderschein erworben und war fortan praktisch mein Ausbilder. Auch wenn diese Person fachlich die Kompetenz dazu hätte sehe ich ihn nicht zuletzt aufgrund seiner Persönlichkeit, die nicht nur mir negativ aufgefallen war, nicht dazu in der Lage anständig auszubilden. In regelmäßigen Gesprächen war ständig davon die Rede, dass man bald hinsichtlich der Ausbildung Gas geben wolle, doch dies waren nur leere Versprechen. Der Höhepunkt war vor einem Gespräch mit einem Ausbildungsberater der IHK, als man mir nahelegte genau zu überlegen, was ich dem Ausbildungsberater der IHK über die Ausbildungssituation erzählen möchte, da dies auch negative Konsequenzen für mich haben könnte.
Spaßfaktor
Bis ich realisierte, dass man mich als günstige Arbeitskraft ausnutzte und scheinbar kein Interesse daran hätte mir ernsthaft Wissen zu vermitteln, hatte ich Spaß. Man war, wenn auch nur im kleinen Stil, an wirklich großen Projekten beteiligt. Mit jedem Tag der verging freute man sich allerdings immer mehr auf das Ende der Ausbildung.
Aufgaben/Tätigkeiten
Eine der Haupttätigkeiten, welche sich vom ersten bis zum letzten Tag erstreckte, war es Anderen wegen allen möglichen Belangen hinterherzulaufen. Sei es die versäumte Berufsschulanmeldung, die ich am Ende selber machen musste, die Prüfungs- oder Projektanmeldungen, welche in beiden Fällen bis auf die letzte Minute hinausgezögert wurden, oder das Beschaffen von kostenpflichtigem Ausbildungsmaterial, von welchem ich bis heute das Geld nicht gesehen habe.
Respekt
Insbesondere Personen mit mehr Entscheidungsgewalt waren zwar in direkter Kommunikation freundlich und respektvoll, haben allerdings durch ihre Taten oder in Kommunikation mit anderen den mir entgegengebrachten Respekt vollständig verschwinden lassen. Insbesondere mit den Studenten, aber auch sonst mit den normalen Entwicklern oder Projektmanagern habe ich mich aber größtenteils gut verstanden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre empfand ich persönlich als katastrophal. Das ohnehin schon in zwei Hälften geteilte Büro, von welchem eine Hälfte untervermietet wird, ist in Anbetracht der Bereitschaft ins Büro zu kommen völlig unangemessen. Es handelt sich um ein bei der Allgemeinheit verständlicherweise unbeliebtes Großraumbüro. Demnach habe ich vollstes Verständnis für diejenigen, die lieber von Zuhause arbeiten. Dies war mir bis zu dem Zeitpunkt, als ich mich über die Verhältnisse in der Ausbildung beschwert habe auch noch möglich, von dort an musste ich jeden Tag ins Büro kommen, und war nicht zu selten der einzige, der überhaupt da war.
Ausbildungsvergütung
Bis heute suche ich vergeblich nach einem Unternehmen, welches eine noch geringere Ausbildungsvergütung auszahlt. Die laut des Ausbildungsvertrages "angemessene Vergütung" betrug im ersten Jahr 850, im zweiten Jahr 930 und im dritten Jahr 1000 Euro brutto. Auch bei Studenten oder normalen Mitarbeitern scheint das Gehalt nicht sonderlich zu überzeugen. Für ein angemessenes Gehalt müsse man fast schon kämpfen.
Arbeitszeiten
Man hebt sich durch "flexible" Arbeitszeiten hervor, die unter Einhaltung der weiteren Vorschriften allerdings nicht sonderlich flexibel sind. Es gibt eine Kernarbeitszeit und eine Vorgabe, wann man seine Pause machen sollte. Diese erlauben es kaum die eigene Arbeitszeit flexibel einzuteilen. In der Realität werden diese Vorschriften deswegen nicht eingehalten. Für Personen, die früher mit der Arbeit anfangen und demnach auch früher aufhören ist das Verständnis bemerkbar geringer. Überstunden müssen laut Vorschrift im Voraus angemeldet werden, und ob man gerade krank ist oder Urlaub hat ist manchen bei der Kontaktaufnahme zu Arbeitsthemen relativ egal.