Im Großen und Ganzen okay, aber...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Zusammenhalt der Mitarbeiter untereinander empfand ich immer als einzigartig. Es war früher immer von der Volksbank-Familie die Rede. Daran hat sich aber inzwischen auch vieles geändert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird den Mitarbeitern gerne vorgehalten, wie ersetzbar sie sind und dass es auch Leute gibt, die den Job für weniger Geld machen würden. Dabei sind es gerade die Kleinen, die am meisten arbeiten und die Bank voranbringen. An diesem Verhalten von oben herab sollte dringend gearbeitet werden.
Verbesserungsvorschläge
Manche Führungskräfte wirken extrem abgehoben. Meine direkte Führungskraft hatte nichts anderes zu tun, als zu überprüfen, wer wie viel arbeitet und wem man als nächstes wieder Druck machen könnte. Die übrige (Arbeits-)zeit verbrachte die Führungskraft damit, sich mit dem privaten Smartphone zu beschäftigen, anstatt die Bank voranzubringen. Das Tagesgeschäft an sich beherrschte sie jedoch überhaupt nicht. Hier sollte unbedingt auch mal geprüft werden, wer sich in den oberen Rängen für die Bank einsetzt und wer nicht.
Arbeitsatmosphäre
Meine Führungskraft hat immer nur die Mitarbeiter desselben Geschlechts unterstützt und gefördert, dafür bei Mitarbeitern des anderen Geschlechts andere, deutlich höhere Maßstäbe angelegt. Das war allerdings nur in meiner Abteilung so.
Kommunikation
Zumeist wussten die Kunden immer schon mehr als die eigenen Mitarbeiter. Man wurde von den Vorständen und Vorgesetzten gefühlt immer erst kurz vor knapp informiert.
Kollegenzusammenhalt
Insgesamt guter Zusammenhalt und man unternahm auch privat viel.
Work-Life-Balance
Es gab zu meiner aktiven Zeit ein Gleitzeitkonto. Dieses wurde aber vom Vorstand als Strafe dafür, dass die Mitarbeiter einen Betriebsrat wollten, eingestampft und auf Vertrauensarbeitszeit umgestellt. Wer sich ein bisschen damit befasst hat, weiß, was das bedeutet.
Vorgesetztenverhalten
Da muss ich leider sagen, dass es kaum schlimmer ging. War aber speziell bei meiner Führungskraft so. Ihr fehlte die soziale und emotionale Kompetenz zur Führung von Mitarbeitern. Es wurden nur Mitarbeiter desselben Geschlechts normal behandelt, das andere Geschlecht wurde unterdrückt.
Interessante Aufgaben
Es gab hin und wieder Projekte, bei denen man eingesetzt wurde. Das war interessant und man konnte sich und sein Wissen einbringen.
Gleichberechtigung
Bei der Gleichberechtigung liegt vieles im Argen. Kolleginnen bekamen nach der Rückkehr aus der Elternzeit oftmals unliebsame Stellen zugewiesen. Die Aussage eines inzwischen im Ruhestand befindlichen Vorstands war immer, dass Frauen Zuhause am Herd stehen und sich um den Nachwuchs kümmern sollten, anstatt den Männern die Arbeitsplätze wegzunehmen.
Homosexualität war für viele ein riesiges Problem, was aber auch an der sehr ländlichen Lage auf der Alb liegen mag.
Umgang mit älteren Kollegen
Manche älteren Mitarbeiter wurden geschätzt, andere wiederum wurden belächelt oder sich über sie lustig gemacht. War nicht schön.
Arbeitsbedingungen
Es wurde immer darauf geachtet, dass die Mitarbeiter einen guten Arbeitsplatz hatten.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung entsprach sehr häufig nicht dem, was geleistet wurde. An die tarifliche Eingruppierung fühlte sich die Bank nicht gebunden. Die Tarifgruppe wurde für bestimmte Stellen gerne um mindestens eine Gruppe darunter festgesetzt. Meine Führungskraft fand es zwar nicht okay, aber wollte sich auch nicht für ihr Team einsetzen.
Image
Viele Mitarbeiter schimpfen unverhohlen. Damals schon und auch heute noch. Das liegt vor allem daran, das die Kleinen klein gehalten werden, während bei der Vorstandschaft eine krasse Selbstbedienungsmentalität herrscht. Irgendwann kann man es den Mitarbeitern halt auch nicht mehr vermitteln, warum man sich auch in mageren Jahren die fettesten Geschäftswagen raus lässt, obwohl die Personal- und Sachkosten angeblich doch viel zu hoch sind.
Karriere/Weiterbildung
Gibt es nur für Günstlinge und Externe. Eigengewächse kommen hier nicht voran. Hier ist mir nur ein einziger Mitarbeiter bekannt, der als Wunderkind gilt und es mit viel Fleiß und Ehrgeiz ganz nach oben geschafft hat.