Abwechslungsreiche Aufgaben, aber keine Perspektiven: Ungleichheit, Mikromanagement und fehlende Anerkennung alltäglich.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Branche. Abwechslungsreiche und interessante Aufgaben mit viel Lernpotenzial. Kollegenzusammenhalt innerhalb der Abteilung ist stark und unterstützend. Sommer- und Winterfeste für Mitarbeitende, die für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Engagement in Form von Sponsoring, z. B. für Sport- und Esports-Vereine. Einführung von Refurbished IT als Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Transparenz bei Gehältern und ungerechte Bezahlung. Subjektive Entscheidungen und Bevorzugung bestimmter Mitarbeitender. Keine echten Karrierechancen und seltene Weiterbildungsangebote. Mikromanagement und übermäßige Kontrolle, die Arbeitsprozesse behindern. Ungleiche Arbeitsbedingungen, insbesondere beim Homeoffice und der Ausstattung sowie zwischenmenschlicher Ebene. Mangelnde Wertschätzung für Mitarbeitende und deren Einsatz. Schlechte abteilungsübergreifende Kommunikation und respektloser Umgangston. Kundenunfreundliche Strukturen wie mangelhafter Support und überteuerte Angebote.
Verbesserungsvorschläge
Fördern Sie Transparenz und Gleichbehandlung, insbesondere bei Gehältern, Benefits und Karrieremöglichkeiten. Zeigen Sie Wertschätzung durch faire Gehaltserhöhungen und regelmäßiges, sachliches Lob. Verbessern Sie die abteilungsübergreifende Kommunikation und fördern Sie eine respektvolle Sprache. Modernisieren Sie die Arbeitsbedingungen, ermöglichen Sie flexibleres Homeoffice und schaffen Sie ausreichend Arbeitsplätze. Investieren Sie stärker in Weiterbildungen und schaffen Sie klare, realistische Karrierewege. Reduzieren Sie Mikromanagement und übermäßige Kontrollen, um ein vertrauensvolles Arbeitsklima zu schaffen. Optimieren Sie den Kundenservice durch mehr Transparenz und bedarfsgerechte Angebote.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war ein Wechselbad der Gefühle: Die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen auf Augenhöhe war häufig angenehm und konstruktiv, was für positive Momente sorgte. Auf der anderen Seite fehlte es seitens der Vorgesetzten an Anerkennung – selbst bei klar belegbaren Erfolgen. Entscheidungen wurden oft nach dem Prinzip ‚Ich will das einfach so‘ getroffen und weniger auf fachlich fundierte Empfehlungen gestützt. Dadurch wurde professioneller Rat regelmäßig ignoriert, was die Motivation und Effizienz des Teams merklich beeinträchtigte. Insgesamt eine Atmosphäre mit Licht und Schatten.
Kommunikation
Innerhalb der Abteilung funktionierte die Kommunikation größtenteils gut und konstruktiv. Abteilungsübergreifend hingegen war sie oft unprofessionell und von Ignoranz geprägt – gelegentlich auch manipulativ. Der durchgängige Umgang auf Du-Ebene führte bei einigen Kolleg:innen leider zu respektloser und unangemessener Sprache, was die Zusammenarbeit erschwerte. Besonders anspruchsvoll gestaltete sich die Kommunikation mit der Geschäftsführung: Es war notwendig, innerhalb der Abteilung regelrechte Strategien zu entwickeln, um mit den Eigenheiten des Geschäftsführers umgehen zu können und sinnvolle unternehmerische Entscheidungen herbeizuführen. Diese Umstände empfanden wir als belastend und wenig zielführend.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Abteilung war der Kollegenzusammenhalt vorbildlich – eine echte Teamatmosphäre, auf die man sich verlassen konnte. Abteilungsübergreifend sah es jedoch anders aus: Hier reichte das Spektrum von äußerst unterstützenden Kolleg:innen bis hin zu solchen, bei denen die Zusammenarbeit eher einer Schnitzeljagd glich. Effektives Arbeiten war oft nur möglich, wenn man sich die richtigen Ansprechpersonen gezielt herausgesucht hat – andernfalls wurden einem auch mal gerne Steine in den Weg gelegt. Mit etwas Geschick konnte man sich jedoch ein Netzwerk schaffen, das zielführendes Arbeiten ermöglichte.
Work-Life-Balance
Der Versuch, ein modernes und flexibles Arbeitsumfeld zu schaffen, scheiterte an übertriebenem Mikromanagement und Kontrollwahn seitens der Geschäftsführung. Homeoffice wurde zwar in Einzelfällen genehmigt, jedoch unter teils absurden Bedingungen: Einige Mitarbeitende mussten ihre eigenen Arbeitsmittel nutzen, während andere firmeneigene Geräte gestellt bekamen. Die Überwachung war ebenso inkonsequent wie ungerecht – während einige Kolleg:innen ständig kontrolliert wurden, konnten andere problemlos Anrufe ignorieren oder Fristen überziehen, ohne Konsequenzen zu befürchten. Solche Nachlässigkeiten führten oft dazu, dass Änderungen an bereits veröffentlichten Ergebnissen vorgenommen werden mussten, was unnötig Zeit und Nerven kostete. Überstunden fielen dadurch für einige regelmäßig an, während andere ungestraft ‚unter dem Radar‘ blieben. Die vielgepriesene Gleitzeit entpuppte sich als reines Lippenbekenntnis: Selbst innerhalb des vorgegebenen Rahmens war eine separate Anmeldung Pflicht, was jegliche Flexibilität ad absurdum führte. Insgesamt schienen die Maßnahmen mehr der Kontrolle als einer echten Work-Life-Balance zu dienen.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten war geprägt von subjektiven Entscheidungen, mangelnder Anerkennung und eklatanter Ungleichbehandlung. Wer sich traute, Kritik zu äußern oder unprofessionelles Verhalten anzusprechen, wurde schnell als ‚Unruhestifter‘ oder ‚kritische Stimme‘ abgestempelt – konstruktive Einwände wurden somit eher als persönliche Angriffe interpretiert. Die Konsequenz? Verschärftes Mikromanagement, unsachliche Kritik und gelegentlich lautes, unprofessionelles Verhalten. Mitarbeitergespräche waren alles andere als professionell: Eine angeblich ‚neutrale‘ Geschäftsassistenz wurde als dritte Partei hinzugezogen, die jedoch keineswegs neutral agierte. Eine zweite, wirklich unabhängige Person wurde ausdrücklich nicht zugelassen, was die Gespräche zu einem einseitigen und unfairen Schauspiel machte. Diese Vorgehensweise förderte nicht nur Misstrauen und Angst, sondern untergrub auch jegliche Motivation und Effizienz der Mitarbeitenden.
Interessante Aufgaben
‚Man wächst an seinen Aufgaben‘ war hier mehr als nur ein Spruch – es war das tägliche Credo. Die Vielfalt der Tätigkeiten bot zweifellos die Chance, viel zu lernen und sich für die Zukunft weiterzuentwickeln. Gleichzeitig wurde das Motto manchmal etwas zu wörtlich genommen: Um Fortschritt zu gewährleisten, musste man oft abteilungsübergreifend Aufgaben übernehmen. Das Gefühl, die ‚Person für alles‘ zu sein, war daher keine Seltenheit. Zwar war das lehrreich, aber auf Dauer auch anstrengend und manchmal ein wenig überfordernd.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung war in der Firma eher ein Lippenbekenntnis. Gespräche über Gehälter waren streng verboten – ein Regelwerk, das natürlich zwinkernd von allen gewissenhaft eingehalten wurde. Dennoch war schnell klar, dass das Gender Pay Gap kein Fremdwort war und Gehälter eher von Sympathien als von objektiven Kriterien abhingen. Die Ungleichbehandlung zeigte sich auch bei der öffentlichen Anerkennung: Während die Support-Abteilung bei jeder Gelegenheit gefeiert und förmlich auf einen Sockel gehoben wurde, gingen die Leistungen anderer Abteilungen entweder völlig unter oder wurden sogar bei guten Ergebnissen mit Kritik bedacht. So entstand der Eindruck, dass Wertschätzung hier nur wenigen vorbehalten war – und das nach sehr subjektiven Maßstäben.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleg:innen wurden auf den Weihnachtsfeiern mit viel Tamtam geehrt: Geschenke, eine Bühne und symbolische Gesten wie Bilderrahmen oder ein nettes Häppchen – da fühlte man sich fast wie ein Ehrengast. Doch abseits der Feierlichkeiten blieb die Wertschätzung eher symbolisch. Im Arbeitsalltag gab es vor allem eines: mehr Aufgaben und Verantwortung – ohne die geringste Anpassung beim Gehalt oder sonstige greifbare Anerkennung. Selbst ein Inflationsausgleich war ein Geduldsspiel, das erst nach langem Warten und vielen Bitten gewonnen wurde. Unter dem Strich blieb die Dankbarkeit für langjährige Mitarbeit eher ein Lippenbekenntnis als gelebte Wertschätzung.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren solide mittelmäßig – mit einigen Stolpersteinen. Besonders auffällig war der chronische Arbeitsplatzmangel, der sich über Jahre hinzog. Anstatt pragmatische Lösungen zu finden, wie etwa Homeoffice für diejenigen zu ermöglichen, die ohnehin von zuhause aus effizient arbeiten konnten und wollten, wurden Mitarbeitende munter von einem Platz zum nächsten geschoben – ein fröhliches Bürostuhl-Musical, das natürlich niemanden so richtig glücklich machte. Der seit Ewigkeiten angekündigte Büroanbau? Blieb ein Mythos, der bestenfalls für Smalltalk herhielt. Zwar waren die grundlegenden Arbeitsmittel verfügbar, doch die Umstände drumherum sorgten für reichlich Frust und machten produktives Arbeiten oft zu einer echten Herausforderung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen hatte durchaus Ansätze im Bereich Umwelt- und Sozialbewusstsein – zumindest auf dem Papier. Die Einführung von Refurbished IT war ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, der Eindruck machte. Im sozialen Bereich gab es Sommer- und Winterfeste, die für die Belegschaft immerhin ein bisschen Abwechslung boten. Außerdem glänzte das Unternehmen mit Sponsoring von Sportvereinen, wie den EWE Baskets, und sogar Esports-Vereinen – vermutlich, um auch bei der jüngeren Zielgruppe cool zu wirken. Doch trotz dieser Bemühungen fehlte es an einer langfristigen Strategie, die über Symbolpolitik hinausging. Insgesamt war das Potenzial in diesem Bereich zwar erkennbar, aber längst nicht ausgeschöpft – es blieb beim netten Versuch.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehalts- und Sozialleistungen? Ein echter Kassenschlager – zumindest für das Unternehmen. Neben einer betrieblichen Altersvorsorge gab es kaum erwähnenswerte Benefits. Gehaltsverhandlungen? Meistens reine Zeitverschwendung, denn am Ende stand dasselbe Ergebnis: nichts. Stattdessen wurden Mitarbeitende großzügig mit Tankgutscheinen ‚entlohnt‘ – ein steuerlicher Vorteil für das Unternehmen, aber weniger praktisch für Kolleg:innen ohne Führerschein. Und dann war da noch der legendäre ‚Obstkorb‘, der als Highlight beworben wurde. Kein Wunder, dass bei so viel Vitamin-C-Luxus alle gerne auf Gehaltserhöhungen verzichtet haben (zwinker). Insgesamt war das Verhältnis zwischen den gebotenen Leistungen und der erbrachten Arbeit so ausgewogen wie ein einbeiniger Stuhl.
Image
Das Image des Unternehmens glich einem angeschlagenen Gemälde: intern wie extern eher wenig glanzvoll. Die Stimmung unter den Mitarbeitenden? Sagen wir mal so: Kündigungen waren hier so häufig wie der Morgenkaffee, und selbst neue Bewerbende, die sich durch den schwierigen Arbeitsmarkt kämpften, zogen es vor, während der Probezeit freiwillig das Weite zu suchen. Auf Kundenseite gab es auch kein Happy End – Transparenz? Fehlanzeige. Support? Eher ein Abenteuer. Überteuerte Geräte mit kuriosen Konfigurationen rundeten das Gesamtbild ab. Technisch versierte Kund:innen machten einen großen Bogen um das Angebot, während unerfahrene Käufer:innen sich häufig über den Tisch gezogen fühlten. Aber keine Sorge: Wer tief in die Tasche greifen wollte und nur ein bunt leuchtendes Schmuckstück ohne allzu viel Funktionalität suchte, war hier goldrichtig.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen oder Seminare? Ja, die gab es – allerdings nur nach intensivem Bitten, Betteln und einer vertraglichen Achterbahnfahrt, die man besser nicht ohne Anpassungen unterschreiben sollte. Karrierechancen waren ähnlich kreativ gestaltet: Aufstieg war nur möglich, wenn jemand kündigte. Neue Stellen oder Titel? Fehlanzeige. Stattdessen wurden frei gewordene Positionen oft mit Menschen besetzt, deren Qualifikation bestenfalls im Auge des Betrachters lag – wie etwa jemand aus dem Marketing, der plötzlich die Geschäftsassistenz übernahm. Das Ergebnis? Chaos und Unprofessionalität vom Feinsten. Die Verteilung von Aufgaben und Chancen folgte einem bewährten Prinzip: Wer sich den sprichwörtlichen Allerwertesten aufriss, durfte sich über zusätzliche Arbeit freuen, während die ‚Beziehungsmanager:innen‘ mit fragwürdigen Kompetenzen die Belohnungen kassierten. Ein Karrierekonzept der besonderen Art!