Schmerzensgeld für Aufbau von unnützem Wissen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dafür, dass die Firma nicht direkt in München ansässig ist, zahlt sie relativ gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
den patriarchische Führungsstil und die exotischen Arbeitsmethoden, die einem bei (fast) keinem anderen Job weiterhelfen.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte Kununu nicht als Plattform für "Meckerer" sehen, sondern offensiv mit der (konstruktiven) Kritik umgehen und versuchen, das Ansehen zu verbessern, denn nur so kann qualifiziertes Personal akquiriert werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung unterscheidet sich in den Abteilungen und Gebäudetrakten sehr. In manchen Fluren hören man über Stunden nichts, die Türen sind verschlossen und man hat erst wenn mal ein Telefon klingelt oder ein Kollege einen Kaffe holt, wird einem klar, dass noch mehr Leute hier arbeiten. In anderen Gruppen herrscht rege Betriebsamkeit und man hört auch mal jemanden lachen.
Kommunikation
Zum Teil arbeiten Kollegen über viele Wochen in ihrem Alltag vor sich hin und haben keine Ahnung von Zielen oder Perspektiven der Firma
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Mitarbeitern der gleichen Hierarchiestufe ist gut, aber manchmal von Angst geprägt, dass Kritik bei den Vorgesetzten negativ aufschlägt.
Work-Life-Balance
In meiner Zeit gab ein breites Spektrum: Manche Kollegen fragten immer wieder nach Arbeit, weil ihre Anwesenheitszeit schon mit Roman lesen füllen mussten, andere hatten Probleme, ihr Tagwerk in 10h fertig zu bekommen. Im Durchschnitt konnten die meisten Kollegen mit normalen und flexiblen Arbeitszeiten auskommen. Die Ausnahme bilden Betriebsmitarbeiter, die recht lange Bereitschaftszeiten abdecken müssen und deshalb feste Arbeitszeiten haben.
Vorgesetztenverhalten
Kritik ist komplett unerwünscht. Über Jahre hat sich immer wieder gezeigt, dass man seinen Arbeitsplatz riskiert, wenn man die Art der patriarchischen Führung kritisiert oder aber seine Arbeit zu fortschrittlich oder modern erledigen möchte.
Interessante Aufgaben
Wer sich für die recht exotischen Programmiersprachen begeistern kann, findet sicher interessante Aufgaben. Für die meisten Akademiker ist die Arbeit aber meines Erachtens nach wenigen Jahren langweilig. Der Eindruck hat sich bis heute bestätigt: Die Erfahrungen aus Tätigkeiten bei der EFDIS kamen bei späteren Anstellungen selten zum Einsatz, während mir Themen aus früheren Arbeitsverhältnissen heute oft helfen, obwohl sie doch eher antiquiert sein müssten.
Arbeitsbedingungen
Moderne Büros, zumeist klimatisierte Räume, zeitgemäße Hardware, Getränke frei
Gehalt/Sozialleistungen
Im Verhältnis zu Qualifikation und zur durchschnittlichen Arbeitszeit werden meist hohe Gehälter bezahlt. Insbesondere wenn man einen guten Draht zur Geschäftsführung hat, gut verhandeln kann und zum Zeitpunkt der Verhandlung in ein wichtiges Projekt mit direkter Beteiligung der Geschäftsführung involviert ist.
Angesichts der fehlenden Weiterbildungsmöglichkeiten, insbesondere im Hinblick auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ausserhalb der Firma EFDIS, ist das Gehalt nicht aussergewöhnlich hoch.
Image
Aus Angst, den Anschluss an zeitgemäße Techniken zu verlieren, haben viele junge Kollegen recht schnell nach der Einstellung die Firma wieder verlassen. Das spiegelt meines Erachtens das Image bei den IT-Arbeitnehmern. Bei Banken hat die EFDIS wahrscheinlich ein recht gutes Ansehen, weil hier weniger moderne Technik als stabile Systeme und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis im Mittelpunkt stehen
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine allgemeinen Regelungen zur Weiterbildung.
Weder allgemeine Themen wie Kommunikation, Projektmanagement etc., noch spezielle Themen wie objektorientierte Programmierung, Datenbank-Administration, Netzwerksicherheit o.ä. werden angeboten.
Die Weiterbildungen, die ich genießen durfte, bezogen sich auf die exotischen Programmiersprachen im Haus. Das Wissen kann bei praktisch keinem anderen Arbeitgeber angewandt werden.