Wehe wenn man unter die vermeintlich makellose Schale schaut!
Gut am Arbeitgeber finde ich
siehe oben: höhenverstellbare Schreibtische und kostenloses Wasser und Kaffee.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
habe ich oben ausführlich dargestellt.
Verbesserungsvorschläge
Es wäre hier sehr zu wünschen, dass das Management vor allem die Tugend der Ehrlichkeit für sich entdeckt. Es ist nicht zielführend, nach außen alles als großartig und klasse zu apostrophieren und nach innen Mitarbeiter und auch Kunden als unfähig und blöd darzustellen und sie mit entsprechenden Schimpfworten zu belegen. Im schlechtesten Fall landet man dann auch mal auf dem Spamfilter, wenn man im Nachgang ausstehende Gehaltsbestandteile einfordert.
Auch geziemt es sich für das Management nicht, Sätze wie: „Wir wollen ja schließlich die Lizenz drücken“ in den Mund zu nehmen. Genau so wie es ein Unding ist, sich nach einem gescheiterten Projekt mit dem Kunden vor Gericht auseinandersetzen zu müssen, und danach bei der monatlichen Mitarbeiterversammlung vor versammelter Mannschaft lauthals über diesen Kunden abzulästern. Dieses Verhalten gegenüber Kunden und Mitarbeitern zieht sich durch das Unternehmen wie ein Roter Faden. Frei nach dem Motto „Schuld sind immer nur die anderen.“
Arbeitsatmosphäre
Seit man in die neuen Räumlichkeiten gezogen ist, ist das Arbeitsumfeld modern und entspricht aktuellem Standard. Man versucht, sich mit einem Tischfußball und einer communication corner einen hippen Anstrich zu geben, konterkariert das Ganze dann allerdings mit den beigen Möbeln, die man aus den alten Räumlichkeiten mitgebracht hat. Toll ist allerdings, dass viele Mitarbeiter über einen höhenverstellbaren Schreibtisch verfügen und dass Kaffee und Wasser kostenlos sind. Soweit zu den Äußerlichkeiten. Unter der Haube sieht es wesentlich düsterer aus: Man kann sagen, dass das Unternehmen in verschiedene Lager geteilt ist, die sich mehr oder weniger gut verstehen Eines eint aber fast alle, nämlich ein tiefes Misstrauen dem Management gegenüber, das sich gerade in der jüngsten Vergangenheit durch Intrigen und hire and fire deutlich verschärft hat. Offensichtlich hat man sich dadurch inzwischen in eine schwierige Situation hineinmanövriert und das, obwohl man einen potenten Investor finden konnte. Die Arbeitsatmosphäre ist entsprechend finster.
Kommunikation
Die Kommunikation ist signifikant zweigeteilt. Unter vielen Kollegen herrscht ein vertrauensvoller, hilfsbereiter Ton, das Management weiß hier allerdings Zwietracht und Angst zu schüren. Da wird schon mal eine Mitarbeiterin in führender Position 2 Tage vor dem Urlaub ihrer Aufgabe enthoben und im Unklaren darüber gelassen, wie sie in Zukunft eingesetzt wird. Frustriert und gedemütigt kündigt diese Mitarbeiterin dann nach 2 Monaten.
Da werden Stellenanzeigen von Stellen veröffentlicht, die noch besetzt sind und der amtierende Stelleninhaber fragt sich, wo er hier eigentlich hingeraten ist. Man versucht, alle Vorgänge im Unternehmen zu standardisieren und gießt sie in ein entsprechendes Korsett. Leider vergisst man, diese installierten Prozesse zu formulieren und als Regelwerk neuen Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. In Kombination mit den fehlenden Einarbeitungsplänen läuft der Mitarbeiter so gerne mal stumpf gegen die Wand. Wer daraufhin eine Entschuldigung im Sinne von „oh, sorry – hätten wir Dir sagen sollen“ erwartet, liegt hier vollkommen falsch. Im Gegenteil: Speziell vom Personalwesen wird so etwas als persönlicher Fehler herablassend quotiert.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich herrscht ein guter Zusammenhalt unter den Kollegen, allerdings ist man gut beraten, verschiedene Gruppierungen, insbesondere das (erweiterte) Management im Auge zu behalten. Da wird gerne und ausgiebig gelästert und Halb- oder Unwahrheiten werden kolportiert.
Vorgesetztenverhalten
Leider gibt es hier deutlichen Schulungsbedarf in Richtung der Mitarbeiterführung. Neuen Kollegen, die man im Rahmen des Expansionskurses gerne einstellt, wo man sie nur bekommen kann, werden sich selbst überlassen. Die Ausstattung mit Arbeitsmitteln funktioniert noch gut, dann ist man allerdings gut beraten, sich selbst zu organisieren. Einarbeitungspläne oder Ähnliches gibt es nicht, und man muss aufpassen, nicht gleich als Störfaktor zu gelten, wenn man sich die Informationen selbständig bei Kollegen einholt.
Dies wird noch durch ein Personalwesen mit Allmachtsphantasien, das dem Management besonders nahesteht, geschärft. Da stolziert man dann gerne durch das Unternehmen, als ob es das eigene wäre, und kanzelt Mitarbeiter wegen Nichtigkeiten ab. Scheinbar empfindet man es auch als probates Mittel, Mitarbeiter von führenden Wettbewerbern abzuwerben, nur um diese auszusaugen und danach zu verprellen. Respekt und Anstand bleiben hier vollkommen auf der Strecke! Sowie ein Egghead dann, wenn er einmal aus dem Unternehmen raus ist, dem Vernehmen nach auch gar nicht mehr so toll war. So tröstet man sich über den Verlust hochkarätiger Mitarbeiter und schafft sich Schwierigkeiten.
Interessante Aufgaben
Der Branche entsprechend gibt es vielschichtige interessante Aufgaben
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung zwischen Männlein und Weiblein hört dann ganz schnell auf, wenn eine Mitarbeiterin mit Kind auf eine Teilzeitstelle wechselt und deshalb nicht mehr an Managementsitzungen teilnehmen kann, weil alle Termine auf den späten Nachmittag gelegt werden. Gleichzeitig wechselt ein Mitarbeiter in Teilzeit und wird hofiert, weil man zumindest aktuell nicht auf ihn verzichten kann.
Umgang mit älteren Kollegen
durchschnittlich
Arbeitsbedingungen
Auch hier gibt es eine klare 2-Teilung. Während verschiedene Mitarbeiter mit hohem Anteil von Reisetätigkeit nur 50% dieser Zeit als Arbeitszeit angerechnet bekommen, erweitert das Management gerne mal den Urlaub um einen Tag, indem ein Kundentermin auf dem Heimweg kombiniert wird. Dieser findet dann nicht am Tag der eigentlichen Heimreise statt, sondern am Tag danach – frei nach dem Motto, man hätte ja sonst auch einen Tag Anreise benötigt.
Gleiches spielt sich beim Thema Erfolgsbeteiligung ab: Neue Mitarbeiter werden hier in ihren Vorstellungen reduziert, indem man argumentiert, man wolle die bestehenden Mitarbeiter in Zukunft an dem verfügbaren Budget gleichmäßiger beteiligen. Das findet allerdings seit Jahren nicht statt. Vielmehr fischt sich das Management die Leads heraus, von denen es sich am meisten verspricht. Dabei werden vereinbarte Gebiets-Zuständigkeiten oder sonstige Vereinbarungen einfach übergangen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass man sich an mündliche Vereinbarungen bei eggheads in keinster Weise gebunden fühlt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
durchschnittlich
Gehalt/Sozialleistungen
Hier bewegt man sich eher am unteren Ende der Skala.
Unter der Ägide des Managements wurden immer wieder Werksstudenten zu günstigen Konditionen angestellt und aufgebaut, was ja eigentlich sehr positiv ist. Allerdings hat dadurch auch das Gehaltsgefüge der etablierten Mitarbeiter einen gewissen Sog nach unten erfahren.
Image
In der Außenkommunikation hat man sich deutlich mehr vorgenommen, als realisiert wurde. Auf einer der Leitmessen war der Messestand praktisch nicht auffindbar/erkennbar. CD/CI werden uneinheitlich umgesetzt.
Karriere/Weiterbildung
Die Mitarbeiter werden ohne Einarbeitung sich selbst überlassen. Werksstudenten werden im Telesales ohne Schulung, geschweige denn Coaching, auf potentielle Kunden losgelassen. Die zuständigen Vorgesetzten machen sich nicht einmal die Mühe, hier mal mit reinzuhören, geschweige denn, moderierend einzuwirken und konstruktives Feedback zu geben. So sitzt dann der Mitarbeiter teilweise mit hoch rotem Kopf da und zweifelt an sich selbst. Gleiches gilt sogar für Kundenpräsentationen, wo die Mitarbeiterin im Nachgang hinten herum als die "Frau Ichspeicheredannmal" veräppelt wird.