Es gibt bessere Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Roller genießen am Markt scheinbar einen ganz guten Ruf. Hier macht das Produktteam einen guten Job.
Und es gibt echt nette und coole Leute dort.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In der gesamten Bewertung ist schon viel wiederzufinden. Wenn ich es aber zusammenfassen müsste:
- Fehlendes Vertrauen
- Impulsivität
- falsche Unterstellungen und Vorwürfe
- An einigen Stellen fehlendes Fachpersonal/Kompetenz
- Überforderung
- Hire-Fire Mentalität
- Mikromanagement
- keine Einarbeitung
- Fehlende Professionalität an vielen Stellen
- ungesunde Feedbackkultur
- veraltete Führungsstile
Man könnte es mit einem toxischen Arbeitsumfeld zusammenfassen. Ich persönlich hatte den Eindruck, dass meine konstruktive Kritik, mein Hinterfragen und meine eigenen Ideen möglicherweise nicht besonders positiv aufgenommen wurden oder wenig Interesse fanden.
Es sollten die Aufgaben der Führungskräfte ausgeführt werden.
Nachdem ich krank war wurde ich direkt am ersten Tag meiner Rückkehr rausgeschmissen und sollte auch sofort gehen. Das hat einen sehr fragwürdigen Eindruck bei mir hinterlassen.
Verbesserungsvorschläge
Recruiting-Prozess:
Probetage sollten eingeführt werden. Das lohnt sich für Egret und auch für Bewerber*innen. An Bewerber*innen kann ich nur appellieren auf einen Probetag zu bestehen und viele (auch kritische) Fragen zu stellen um einen realistischen Eindruck von Egret zu bekommen. So kann man prüfen, ob es wirklich zu einem passt.
An Egret möchte ich appellieren statt auf IQ und Persönlichkeitstest (die dann relativiert und kaum besprochen werden), auf richtige Erwartungshaltung und professionelles Recruiting zu setzen. So kann man Zeit sparen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Onboarding:
Es sollte sich besser auf neue Mitarbeiter*innen vorbereitet werden. Ich hätte hier weitaus mehr von Egret erwartet. Es gab meiner Meinung nach zu wenig Einarbeitung.
Entscheidungen:
Sollten nicht auf Annahmen, flüchtigen Trends und/oder persönlicher Meinung basieren. Es sollten eher Fakten hinzugezogen werden. Sprecht mit den Kolleg*innen und findet heraus, was wirklich das Problem ist. So kann nachhaltig eine gute Lösung gefunden werden, die wirklich hilft.
Vertrauensvollen Miteinander schaffen:
Vor allem teamübergreifend. Ich habe erlebt, dass gerne mit Fingern auf andere gezeigt wird, statt sich an die eigene Nase zu fassen und zu reflektieren, was man selbst besser machen oder wie man helfen könnte. Gerade Führungskräfte sollten hier mit gutem Beispiel voran gehen.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe an keiner Stelle Vertrauen gespürt. Aus meiner Sicht wird hier Mikromanagement und Top-Down Mentalität gelebt. Es gibt unzählige Regeln und Guidelines, die man sich durchlesen muss. Ob sich dann dran gehalten wird, ist Auslegungssache. Die Stimmung im Büro schwankt. Es wurden einige Kollegen einfach in Aufgaben gesteckt, in die sie eigentlich gar nicht wollten, das sorgte spürbar für Frust.
Kommunikation
Es gibt ein Meeting Format, welches in regelmäßigen Abständen abgehalten wird, in dem Teams über ihre Arbeit berichten (oder auch nicht). Ansonsten sollte die Kommunikation aus meiner Sicht stark verbessert werden. Wichtige Informationen verlieren sich in langen Chat Verläufen, es ist chaotisch. Informationen werden vorenthalten und es findet wenig offener Dialog statt. Es werden eher Ansagen gemacht. Allgemein wurde viel über Probleme gesprochen, statt über Lösungen.
Kollegenzusammenhalt
Ambivalent. Einerseits ein schönes Miteinander. Andererseits wird gelästert und ich hatte nicht das Gefühl, dass sich gegenseitig vertraut wird.
Wenn es darum ging die Entscheidungen und Aussagen der Geschäftsführung zu relativieren und ins lächerliche zu ziehen, waren sich allerdings viele einig. Wenn Entscheidungen oder Strategie vorgestellt wurde, fielen Sätze wie „ach, das ist morgen eh ganz anders“ oder „ja, mal sehen was dann wirklich passiert“. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Das erzeugte den Eindruck, dass die Geschäftsführung überhaupt nicht ernst genommen wird.
Allgemein wurde sehr viel auf die Geschäftsführung geschoben, wenn es um unangenehme Themen ging. In teamübergreifenden Meetings in die Stimmung angespannt. After Work Veranstaltungen wurden schlicht vergessen. Wenn mal was stattgefunden hat, war die Stimmung nicht ausgelassen.
Work-Life-Balance
In einigen Bereichen habe ich beobachtet, dass oft zeitig Feierabend gemacht wird. Andererseits habe ich auch erlebt, dass Vorgesetzte im Urlaub und am Wochenende arbeiten. Mir wurde auch erzählt, dass Führungskräfte gerne Mitarbeiter*innen anrufen, die krank oder im Urlaub sind. Es wurde sich auch gewünscht, dass ich am Wochenende mal etwas mache. Im Vorstellungsgespräch wird gesagt, Homeoffice (2x wöchtl.) sei kein Problem. In der Realität sieht es anders aus: „Die Geschäftsführung hasst Homeoffice“, „ja, Homeoffice ist hier so ein Thema“ oder „an Freitagen ist Homeoffice gar nicht gern gesehen“ sind Sätze, die ich nicht nur 1x gehört habe. Ich frage mich echt, warum da so ein großes Thema draus gemacht wurde.
Vorgesetztenverhalten
Schwierig. Ich habe direkt am Anfang von meiner Führungskraft gehört: „Ich habe eigentlich gar kein Bock auf Führung“. Das hat bei mir viele Fragen aufgeworfen und ich habe mich nicht willkommen gefühlt. Es gab kein Onboarding und es wurden Erwartungen gestellt, die aber nie offen ausgesprochen wurden. Die „nicht erfüllten“ Erwartungen durfte ich mir dann als Vorwurf anhören. Krankheit wurde mir ebenfalls vorgeworfen. Ich sei ja zu viel abwesend und verliere den Anschluss. Zugriff auf relevante Informationen und Einarbeitung in die Themen des Fachbereichs wurden mir vorenthalten. Bei dem Thema moderne Führung hat Egret meiner Meinung nach sehr viel Aufholbedarf.
Interessante Aufgaben
Da ich im Fachbereich überhaupt nicht einbezogen bzw. eingearbeitet wurde, kann ich schlecht sagen ob die Aufgaben interessant sind. Das was ich mitbekommen habe wirkte eher trivial und aus der Luft gegriffen statt interessant und lehrreich. Auf den ersten Blick wirkten die Aufgaben interessant, aber das ist leider schnell verflogen.
Arbeitsbedingungen
Moderne Bildschirme an den Arbeitsplätzen. Einige haben Glück und bekommen einen modernen Laptop. Andere beklagen sich über alte Laptops und wünschen sich neue.
Die Lampen sind viel zu grell und die Arbeitsplätze sind nicht ergonomisch. Es gibt einige wenige höhenverstellbare Tische.
Für Sauberkeit (z.B. in den Küchenzeilen) fühlt sich niemand verantwortlich und das sieht man auch. Allgemein sind die Räume eher dunkel gehalten, ist aber Geschmackssache. Ausstattung in den Meetingräumen funktioniert nicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Intern wird Umweltbewusstsein oder Sozialbewusstsein nicht thematisiert. Irgendwo gibt es einen Satz dazu in einer Guideline oderso, aber gelebt wird es nicht. (Ob E-Roller ein Umweltgewinn sind oder nicht, wird immer wieder in Frage gestellt. Das klammere ich daher an dieser Stelle aus.)
Gehalt/Sozialleistungen
Meiner Meinung nach zu wenig, immerhin wurde das Deutschlandticket bezahlt
Image
Die Produkte sind am Markt recht beliebt, wobei es gute Mitbewerber gibt. Es wird versucht, sich als guter Arbeitgeber zu verkaufen, aber wenn man dort mal gearbeitet hat oder sich mit Ex-Mitarbeiter*innen unterhält, bröckelt das Image schnell. Die Fluktuation ist hoch.