Viele herausfordernde Veränderungen, aber die Richtung stimmt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Tolle Kolleginnen und Kollegen, tolle Kunden, tolle Projekte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In den letzten Monaten hat es oft an Klarheit und Konsequenz gefehlt. Strategie jetzt mal systematisch umsetzen und Ruhe reinbringen. Veränderungen sind okay, wenn man nicht das Gefühl von Willkür und Sprunghaftigkeit hat.
Verbesserungsvorschläge
Strategie weiter ausarbeiten und konkreter werden. Konsequenter auf die Leute bauen, die Lust haben, die Entwicklungen zu gestalten. Neue Leute reinholen, die Impulse von außen reinbringen.
Arbeitsatmosphäre
In unserem Bereich guter Zusammenhalt und gute Atmosphäre, das gilt aber nicht für alle Bereich des Unternehmens. Derzeit gibt es viele Veränderungen. Aus Territory Embrace wurden zwei Unternehmen und die Embrace.Agency ist jetzt eigenständig und musste viele Prozesse neu aufbauen und Tools einführen. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Embrace.Family soll "das führende HR Ökosystem im deutschsprachigen Raum" geschaffen werden. Das ist eine tolle Vision und kann mit Bertelsmann als starkem Investor gelingen, man ist aber noch weit davon entfernt. Führungskräfte, die den Veränderungen skeptisch gegenüberstanden und stark in Silos und ihre eigenen Interessen gedacht haben, mussten gehen, und das hinterlässt Unsicherheit. Aktuell viel Beschäftigung mit sich selbst statt mit den Kunden und dem Markt... Employer Branding und demographischer Wandel sind zwar "Megatrends", aber aufgrund der aktuellen Konjunktur geben die Unternehmen weniger aus und die Zahlen sind nicht gut. Dadurch muss viel gespart werden, z.B. auch an Weiterbildung.
Kommunikation
Grundsätzlich bemüht sich die Geschäftsleitung um regelmäßige und transparente Kommunikation, z.B. beim monatlichen "Homecoming" oder "Coffee Talks". Das finde ich sehr gut. Bisweilen wird jedoch zu früh kommuniziert, ohne dass alle Fragen geklärt werden können, und dann muss später wieder zurückgerudert werden oder man ist einfach überhaupt nicht schlauer als vorher. Was GENAU machen wir jetzt? In der Zwischenzeit herrscht dann Verwirrung. Der Versuch, früh mit Beteiligten zu sprechen und einzubinden, mag gut gedacht sein, führt aber auch dazu, dass unterschiedliche Informationsstände im Unternehmen herrschen und dann die Gerüchteküche brodelt. Auch das sorgt für Unsicherheit. Was dazu kommt: Die Geschäftsleitung hält sich sehr bedeckt, was die wirklichen Gründe für die erzwungenen oder freiwilligen Abgänge von Kolleginnen und Kollegen angeht, und die schmallippigen Erklärungen sind nicht immer nachvollziehbar. Auf der anderen Seite können die betroffenen Kolleginnen und Kollegen natürlich ihre Version der Geschichte völlig unkommentiert an ihre Teams tragen. Hier wünsche ich mir mehr Transparenz in der Kommunikation, damit beide Seiten gehört werden können.
Kollegenzusammenhalt
Ist wirklich toll, hängt aber auch davon ab, wie man sich selbst einbringt. Es gibt leider Kolleg:innen, die fast nur im Home-Office sind und mit denen man keine Beziehung aufbauen kann.
Work-Life-Balance
Natürlich hat man in einer Agentur immer mal wieder Peak-Zeiten, wo es einfach schwer ist, die Arbeit in der vereinbarten Zeit zu schaffen. Was ich aber super finde ist, dass Mehrarbeit ab der ersten Stunde ausgeglichen wird. Man dokumentiert Überstunden und der Betriebsrat kümmert sich auch darum, dass Abbaupläne gemacht werden, wenn die Mehrarbeit ein gewisses Maß überschreitet. Der hohe Anteil an Teilzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie der hohe Anteil an Kolleginnen und Kollegen mit Kindern zeigt auch, dass man bei uns gut Familie und Beruf zusammenbringen kann.
Vorgesetztenverhalten
Leider gab es immer wieder Vorgesetzte, die sich nicht vorbildlich verhalten haben. Das gab dann aber auch Konsequenzen. Grundsätzlich hat Embrace den Anspruch, ein guter Arbeitgeber zu sein und fordert von den Führungskräften modernes Führungsverhalten, also z.B. regelmäßige Feedbackgespräche, transparente Leistungsbeurteilung, Führen über Ziele und Freiheit bei der Frage, wann und wie diese erreicht werden usw. Mein Eindruck ist jedoch, dass zu wenig in Führungskräftetrainings usw. investiert wird. Wenn eine Führungskraft nicht "von selbst weiß", was er oder sie machen soll oder das von ihrer Führungskraft vorgelebt bekommt, dann ändert sich auch nichts. Und einige Führungskräfte sind nur an ihrem eigenen Bereich interessiert und bauen da eine Wagenburg auf. Aber das ändert sich jetzt vielleicht.
Interessante Aufgaben
Wir bringen Talente und Unternehmen zusammen - mit Employer Branding, Kampagnen und Recruiting-Lösungen. Ein spannender Markt mit tollen Kunden.
Gleichberechtigung
Sehr hoher Frauenanteil.
Umgang mit älteren Kollegen
Viele im Team sind eher jünger, aber auch ältere Kollegen werden sehr geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Büroräume sind sehr angenehm, man kann sich im Voraus seinen Platz buchen, überall sind Monitore und höhenverstellbare Tische. Man kann 100% im Home Office arbeiten. Im Sommer sind die Büros manchmal etwas warm und im Winter etwas kalt.
Gehalt/Sozialleistungen
Man kann bestimmt in anderen Bereichen mehr verdienen, aber Embrace ist nun mal eine Agentur mit hohem Personalaufwand und geringen Margen. Im Vergleich mit anderen Agenturen ist es bei uns gut, da helfen z.B. auch das Projekt vom Kulturteam zu Gehalts-Benchmarks und die Konzernregelungen von Bertelsmann, z.B. zu vermögenswirksamen Leistungen.
Image
In der HR Szene ist Embrace sehr geschätzt, außerhalb kennen uns noch zu wenig Unternehmen. Daher sind wir nicht die Nr. 1 Adresse.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt viele Veränderungen und daher auch immer wieder spannende Entwicklungsmöglichkeiten. Auf der anderen Seite ist die Agentur auch nicht so groß, dass auf jeder Rolle immer Entwicklungen möglich sind, weil es z.B. gar nicht so viele Teamlead-Positionen gibt, dass jeder Führungskraft werden kann. Bzgl. Weiterbildung wird viel "on the job" gemacht, da braucht es dann aber Führungskräfte, die das gut unterstützen, das ist jedoch nicht überall der Fall. Pauschale Weiterbildungsbudgets für alle gibt es nicht, man muss das immer mit den Vorgesetzten oder der Geschäftsführung abklären.