Komplette Katastrophe
Gut am Arbeitgeber finde ich
Fast nichts. Je nachdem in welchem Team (IT) man landet kann man entweder ziemlich viel lernen und/oder eine ruhige Kugel schieben. So oder so muss man sich endlose Diskussionen um die kleinsten und einfachsten Dinge antun.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Anzahl an Führungskräften die keine Ahnung von dem Produkt und ihrer eigentlichen Aufgabe haben und sich gefühlt nur selbst bereichern indem sie Möglichst viel Geld aus der Firma ziehen.
Mitarbeiter die auf extreme Art und Weise aus der Reihe tanzen (z. B. sich nicht am Sprint beteiligen [was machen sie dann?], endlos diskutieren, oder auch absurde Verhaltensweisen an den Tag legen) erfahren keine Konsequenzen und das gezeigte Verhalten wird hingenommen und oftmals noch heruntergespielt. Das kostet dem restlichen Team Nerven und der Firma Zeit und somit Geld. Aber auch hier wird wieder auf die Teamautonomität verwiesen und die Verantwortung abgewälzt.
Prioritäten ändern sich von heute auf morgen. Grund ist schlechte Kommunikation unter den Führungskräften/Verantwortlichen und keine Einigkeit unter den selbigen.
Scrum. Meiner Meinung nach komplett aus der Zeit gefallen und alles andere als "Agil". Wenn man es mit Modellen aus 1990 vergleicht ist es sicherlich "agil" oder besser, aber das sind wahrscheinlich die meisten Dingen die ich mit 1990 vergleiche. Die ganzen Meetings sind reine Zeitverschwendung. Sollte ich ein Problem mit meiner Arbeit oder Kollegen haben, kann ich als mündiger Mensch jederzeit zu meinem Vorgesetzten gehen und muss nicht die nächste Retro dafür abwarten. Das erzieht zu Unselbstständigkeit und Bequemlichkeit.
Das "Spotify" Modell bzw. Squads funktionieren nicht. In einem "Squad" hat jeder Mitarbeiter eine andere Führungskraft, was dazu führt das die eine Hü und die andere Hott sagt. Das führt zu unterschiedlichen Bewertungsmaßstäben und auch wieder zu endlosen Diskussionen.
Mikromanagement von gewissen Führungskräften die denken sie wissen alles besser als alle anderen. Es wird Stunden!!! um Nichtigkeiten diskutiert, ungefragt Input gegeben, usw. usf.
Die Konsequenz daraus ist das bei den allermeisten Leuten jegliche Selbstständigkeit verloren gegangen ist und man nur noch wartet bis man wieder "gemicromanaged" wird. Ein Teufelskreis.
P.S.: Die obligatorische Nachricht hierunter kann sich HR sparen. Das Feedback wurde schon mehrmals über verschiedene Wege gegeben. Der Wille zur Veränderung ist nicht vorhanden.
Verbesserungsvorschläge
Weniger Führungskräfte anstellen, dafür mehr "reguläre" Arbeiter. Die meisten Führungskräfte sind absolut unterirdisch und denken ihr Job besteht darin in möglichst vielen Meetings zu sitzen und ausschließlich rumzulabern. Man kann tatsächlich auch arbeiten!
Die Führungskräfte die da sind kommen ihrer eigentlichen Aufgabe nicht nach. Reminder: Führen! Anstatt das mal auf den Tisch gehauen wird (= klare Ansage machen!), wird nur rumgelabert und ein Meeting nach dem anderen angesetzt um Lappalien auszudiskutieren. Das kostet der Firma Unsummen, ist aber bequem. Man betont immer wieder die "Teamautonomität". Gutes Argument um Verantwortung und Entscheidungen von sich weg zu schieben.
Weiter oben ist man sich noch weniger einig was die Prioritäten sind und jeder sagt etwas anderes. Lediglich die Gründer wissen wie man führt und haben eine Ahnung von dem was sie da tun.
Ansonsten siehe die Punkte unter "Schlecht am Arbeitgeber".
Arbeitsatmosphäre
Unter den Kollegen meist gut, ansonsten grauenhaft. Warum erschließt sich einem wenn man hier den Rest liest.
Kommunikation
Es gibt halbwegs regelmäßig All-Hands Meetings, der Informationsgehalt variiert je nachdem wer präsentiert. Manche schaffen es sehr viel zu Reden und nichts zu sagen.
Ansonsten herrscht relativ große Transparenz, was auch nicht immer von Vorteil ist, da Leute sich in Dinge einmischen, die sie gar nichts angehen und ungefragt ihren Senf dazu geben.
Jede Führungskraft erzählt in der Regel etwas anderes, was einem zum jonglieren und nach einer Zeit zur inneren Resignation zwingt.
Kollegenzusammenhalt
Untereinander ganz gut. Durch einige Querulanten die weder in ihre Schranken gewiesen, noch gefeuert werden, leidet der Teamzusammenhalt immer mehr.
Work-Life-Balance
Solange mein keine Rufbereitschaft hat ist alles in Ordnung. Maximale Flexibilität in eigentlich allen Bereichen/Belangen. Hier machen auch manche Mitarbeiter gerne einfach was sie wollen.
Druck gibt es keinen, obwohl der definitiv an der einen oder anderen Stelle mal angebracht wäre.
Vorgesetztenverhalten
Wie schon unten erwähnt wollen Vorgesetzte in der Regel keine Verantwortung übernehmen und wälzen alles auf die Teams selbst ab; Stichwort "Teamautonomität".
Von vielen Vorgesetzten halten die meisten Mitarbeiter gar nichts. Ansonsten wird gut mit den Leuten umgegangen. Sprachliche Entgleisungen, Diskriminierungen etc. gibt es quasi nicht.
Interessante Aufgaben
Interessante Arbeit gibt es nicht wirklich. Es wird im Sprint gearbeitet und das gemacht was rein kommt. Soweit so klassisch. Neue Ideen müssen bis ins kleinste Detail durchdiskutiert werden anstatt das man einfach mal macht. Das führt dazu das quasi nichts vorangeht, weil es sich in endlosen Diskussionen um nichts und wieder nichts verliert und einem irgendwann die Lust vergeht.
Langfristige Planung oder eine Vision gibt es nicht. Einmal durchplanen wie ein Setup aussehen soll wird nicht gemacht. Stattdessen wird einfach drauf los marschiert wie es die Führungskraft die am lautesten Schreit gern hätte. Folge dessen sind aufkommende Probleme, die man sich hätte von Anfang an sparen können. Die Lösung ist dann einfach dran zumzudocktern und es hinzubiegen bis es halbwegs passt.
Vom Tooling her ist alles top notch. Allerdings wird hier meiner Meinung nach schon zu viel eingesetzt, was dazu führt das man kein Experte mehr in dem jeweiligen Stück Software ist. Dies führt regelmäßig zu unvorhergesehenen Problemen, die man leicht verhindern könnte. In einem zwei Wochen Sprint wird man nun mal selten Experte einer neuen Software .... auch wenn manchen denken sie könnten das.
Gleichberechtigung
Ja, Frauen haben hier bestimmt die gleichen Chancen. Zumindest hab ich welche Aufsteigen sehen.
Umgang mit älteren Kollegen
Normal.
Arbeitsbedingungen
Das Büro in Würzburg ist top modern und lässt eigentlich keine Wünsche offen. Arbeitsausstattung ebenfalls. Technisch auf dem aktuellsten Stand der Dinge.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht besser und nicht schlechter als jede andere Firma auch. Mülltrennung gibt es bei den wenigsten und keine Firma dieser Welt die wirklich Geld verdienen will schert sich auch nur ein kleines bisschen um die Umwelt.
Jobrad etc. braucht man meiner Meinung nach sowieso nicht. Wer das möchte soll sich selbst ein Fahrrad kaufen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist immer Verhandlungssache, daher ist jeder seines eigenen Glückes Schmied. Wem es nicht passt, der sollte besser verhandeln oder sich was anderes suchen.
Ansonsten wird man als normaler Angestellter durchschnittlich bis gut bezahlt.
Gehalt kommt relativ pünktlich, allerdings war die Berechnung der Rufbereitschaft eine einzige Katastrophe und Frechheit.
Die obligatorischen Sozialleistungen sind vorhanden.
Image
In der weiten Welt kennt fast niemand emnify. Liegt wohl daran das es kein Produkt für den Endverbraucher ist.
In der Industrie ist emnify schon ein Name. Da kann man stolz drauf sein.
Intern wissen die Mitarbeiter um die Fehler der Firma und man nimmt da auch kein Blatt vor den Mund.
Karriere/Weiterbildung
Karriere kann man hier wohl vergessen. Die Ansprüche unterscheiden sich je nach Führungskraft sehr stark. Das relativ neue Kompetenzmodell dient nur dazu den Leuten noch einen Stein in den Weg zu legen und sie hinzuhalten. In der heutigen Zeit kann man sich einfach woanders als Senior bewerben und muss sich sowas nicht antun. Zudem unterscheiden sich die Ansprüche eines solchen Modells von Firma zu Firma. Die Lebenszeit und Nerven kann man sich sparen.