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MInijob, der fast zum Halbtagsjob mutierte.
Verbesserungsvorschläge
Ein Geschäft, das nur für eine Seite Gewinn bringt, ist kein Geschäft.
Arbeitsatmosphäre
Man ist fast nur auf den Beinen und sollte es sich im wahrsten Sinne verkneifen, mal auf Toilette zu müssen, denn das ist heikel, wenn man außer beim Schichtwechsel ansonsten allein ist und mit vielen Kunden zu tun hat, zudem die Toilette nicht in den Betriebsräumen ist, sondern dafür der Laden kurz geschlossen werden muss.
Image
Leider ist die Firma Erren als Arbeitgeber in Willich nicht sehr beliebt, was m. E. vor allem darin liegt, dass man schon fast von Ausbeutung der Arbeitnehmer sprechen muss. Auch die Kollegen, mit denen ich in der Zeit zu tun hatte, waren sehr unzufrieden, hatten aber schlechtere Alternativen, eine andere Stelle zu finden.
Work-Life-Balance
Angesagt waren 48 Stunden im Monat, per se waren es jedoch 54 Stunden. Bedingt durch Urlaubs- sowie Krankheitszeiten von Kollegen wurden es in manchen Monaten tatsächlich weit über 70 Stunden; auf diese Weise waren gut 4 Monate im Jahr programmiert, in denen wesentlich mehr gearbeitet werden musste. Dies ist für einen Minijob nicht mehr tragbar.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Stundenlohn betrug tatsächlich 2 Euro unter dem bei Einstellung genannten. Begründung: "Wir müssen ja auch noch Lohnsteuer abführen." Die beträgt aber nur 2 %, also 18 Cent. Ferner gingen bei jedem Einsatz ca. 30 Minuten auf eigene Kosten (Schichtbeginn und -wechsel, Kasse abrechnen), da diese Zeiten arbeitstechnisch zu erbringen waren, aber grundsätzlich nicht bezahlt wurden. D. h. ca. 4 zusätzliche Stunden im Monat ohne Bezahlung. Rechnerisch kommt man so auf einen Stundenlohn von unter 7 Euro, was eine große Diskrepanz zu den gut 9 Euro ist, die bei Einstellung genannt wurden. M. E. wären 8 bis 8,50 Euro netto angemessen.
Ferner wurden Urlaubszeiten nicht bezahlt, denn dieser Lohn ging an die Kollegen, die die Zeit kompensieren mussten.
Kollegenzusammenhalt
Als Neuling hat man es hier leider schwer.
Umgang mit älteren Kollegen
Das ist mal ein positiver Aspekt, dass auch Leute mit Ende 50 noch eingestellt werden. Allerdings waren sie für manche Aufgaben nur bedingt tauglich, da schweres Heben von z. B. prall gefüllten Zeitschriftenkisten teilweise zu Schulterproblemen und somit Krankheitszeiten, die von den anderen Kollegen aufgefangen werden mussten, führten.
Vorgesetztenverhalten
Tatsächliche Arbeitsbedingungen entsprachen nicht der Vorgabe bei Bewerbung. Anders gesagt: Ich fühlte mich im Nachhinein schlicht getäuscht.