Liebe Bewerber, wenn ihr das lest: Nehmt die Beine in die Hand und lauft.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sicherer Arbeitsplatz. Das wars.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Führungskräfte machen viel falsch im menschlichen Umgang. Es wird mit Druck und Unbeherrschtheit agiert. Oder in manchen Fällen auch mit Inkompetenz und Unwissen. Die Mitarbeiter werden von manchen nur als austauschbare Ware angesehen. Viele Mitarbeiter gehen im Unfrieden mit dem Unternehmen. Es gibt eine hohe Fluktuation. Da kommt es im Nachgang häufig zu juristischen Auseinandersetzungen. Lustig dabei ist, dass die Kontaktdaten des Arbeitsrechtsanwalts schon im Hause kursieren. Der holt regelmäßig ordentliche Abfindungen heraus und freut sich schon immer auf die Auseinandersetzungen mit dem Unternehmen. Wenn es nicht alles so traurig wäre, könnte man drüber lachen.
Verbesserungsvorschläge
Dieses Unternehmen hat so unfassbar viel Potenzial. Gesunde Finanzen, solides Geschäft, alles in Eigentümerhand. Nur leider wird das alles mit dem Hintern eingerissen durch das Verhalten der Führungskräfte und Aufsichtsräte. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her, das stimmt leider auch hier. Der Shareholder sollte sich ganz aus dem Unternehmen zurückziehen und die Leute mal machen lassen. Der Aufsichtsrat sollte dann eine komplett neue Führung installieren, divers und kompetent. Und dann kann man einmal auf den Reset-Knopf drücken und neu starten. Das wäre das beste für das Unternehmen. Aber um das Unternehmen und um gute Arbeit geht es den wenigsten Leuten hier. Es geht um Machterhalt und um persönliche Animositäten.
Arbeitsatmosphäre
Geprägt von Angst und Druck. Ganz gruselig. So eine unfassbar schlechte Stimmung habe ich noch nicht erlebt. Und ich arbeite schon viele Jahre im Büro. Einzig erträglich machen es die Kollegen.
Kommunikation
Findet regelmäßig statt von oben nach unten. Von unten nach oben Kommunikation gibt es auch, jedoch wird diese nicht wahrgenommen von den Führungskräften. Oder wenn sie wahrgenommen werden sollte, dann wird sie ignoriert.
Kollegenzusammenhalt
Der stimmt in den meisten Fällen. Leider verlassen die jungen, motivierten Leistungsträger in den letzten Jahren schnell das Unternehmen wieder. Zurück bleiben die älteren, abgestumpften und unmotivierten, was absolut tödlich für das Unternehmen ist. Und durch die Kämpfe der oberen Herrschaften beharken sich auch die Bereiche untereinander. Innerhalb der Abteilung wird aber meist einigermaßen annehmbar miteinander umgegangen.
Work-Life-Balance
Ist gar nicht schlecht. Nur die Homeoffice-Regelung ist etwas altbacken. Es wird auch in geringem Umfang Homeoffice angeboten, aber nicht gern gesehen, wenn man es dann nutzt. Es gibt eine Kernarbeitszeit, also so richtig flexibel sind die Arbeitszeiten nicht...
Vorgesetztenverhalten
Unter aller Kanone. Was da abgeht, kann sich kein Mensch vorstellen. Die Vorstände hauen sich untereinander die Köpfe ein. Machtkampf und Reviergehabe unter Männern ist da leider an der Tagesordnung. Einige Bereichsleitungen triefen nur so vor Unfähigkeit. Man hat ständig Angst, Fehler zu machen und dafür verantwortlich gemacht zu werden. Und das obwohl seit Jahren Unternehmensberater und Coaches mit den Führungskräften arbeiten. Leider ist dadurch nichts besser geworden, eher noch schlimmer. Es wird gesagt, Fehler können passieren und es wurde eine Fehlerkultur "geübt". Wenn diese Fehler dann aber passieren. werden sie als persönlicher Angriff auf den Vorgesetzten aufgefasst, weil dieser dann im Machtkampf mit seinen Kollegen in der Führung eine vermeintlich schlechtere Position hat. Absolut krank. Und das demotiviert die Mitarbeiter nicht nur, sondern verletzt diese.
Interessante Aufgaben
Teilweise interessante Aufgaben. Kommt auf den Bereich und das Projekt an. Wird aber leider alles getrübt durch die schlechte Stimmung im Unternehmen.
Gleichberechtigung
Ist ein absoluter Witz, gibt es nicht. Aufsichtsräte: alles alte, weiße Männer. Die drei in der Führung auch alles Männer. In der Ebene darunter gab es vor wenigen Jahren noch ein paar mehr Frauen, aber auch das wurde nach und nach geändert, inzwischen fast nur noch Männer.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich kenne mindestens drei Beispiele von älteren Kollegen, die teilweise Jahrzehnte da waren, die aus Frust gegangen sind oder gegangen wurden.
Arbeitsbedingungen
Ist ziemlich in Ordnung. An der Ausstattung sieht man, dass es dem Unternehmen wirtschaftlich gut geht. Tische und Ausstattung sind ziemlich neu, Laptop fürs Homeoffice wurde auch gestellt. Auch wenn das bei einigen nicht geklappt hat und erst nach Betteln beim Vorgesetzten in der Pandemie ein Laptop bewilligt wurde. Davor wurde dann erwartet, dass man auf seinem privaten Laptop seine Arbeit verrichtet. Es wurde argumentiert, man könne ja auch ins Büro kommen. Genau, in der Pandemie, bei Homeoffice-Pflicht...manchmal fehlten einem echt die Worte. Es wird nun aber umgebaut und vermehrt auf Großraumbüros umgestellt. Das spart den Arbeitgeber natürlich Platz. Die Mitarbeiter wurden in dem Prozess auch pseudomäßig "mitgenommen", sie durften ihre Meinung zu dem vorgestellten Konzept sagen. Nur wenige hatten Bock auf Großraumbüro, sehr viele haben sich dagegen gewehrt und ihre Meinung auch offen kund getan. Und was ist passiert? Genau, das Großraumbüro-Konzept soll umgesetzt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aiaiai, da gibt es noch jede Menge Nachholbedarf. Man schmückt sich gerne mit fremden Federn und spricht auf Social Media von Cradle To Cradle, obwohl man dahingehend noch nicht ein Projekt realisiert hat und ganz am Anfang der Planung steht. Total peinlich. Im Zweifel soll es immer eher günstig als nachhaltig sein. So wurde im Übrigen in der Vergangenheit auch gebaut. Inzwischen gibt es da aber einen Wandel hin zu etwas hochwertiger bauen.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich. Das krasseste was ich je erlebt habe war eine Mitarbeiterversammlung. Eigentlich bekommen die Mitarbeiter jedes Jahr eine kleine Gehaltsanpassung als Inflationsausgleich. Das wurde in einem Jahr jedoch verwehrt. Da "erdreistete" sich doch tatsächlich der dienstälteste Kollege aufzustehen und nachzufragen, dass er das nicht verstehe und das es anders gesagt wurde. Was dann passierte, ist nicht zu fassen: er wurde von der Führungskraft vor der versammelten Belegschaft zur Schnecke gemacht, was er sich erdreisten würde. Er würde ja schon so gut verdienen (was auch stimmen mag), solle deswegen mal ganz still sein und noch viele weitere unschöne Worte und Drohungen. Dort wurde ein gestandener, verdienter Kollege, ein älterer Mann, einfach so bloß gestellt und vor allen fertig gemacht. Das tat mir so leid und alle waren total schockiert.
Image
In der Branche nur ein kleines Licht. Man denkt aber, man ist der Nabel der Welt. Man stellt sich deutlich größer dar, als man ist. Im Umgang mit Zahlen in diesem Unternehmen gilt das Motto: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Karriere/Weiterbildung
Es werden schon mal Weiterbildungen finanziert. Aber auch nur nach Diskussionen. Proaktiv dazu ermuntert wird man nicht. Karriere zu machen ist fast unmöglich. Die offenen Stellen in der Führung werden fast ausschließlich extern vergeben. Immer schön klein halten die Leute...