Organisation, die sich in ihren Strukturen überholt hat
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Produkt;-)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Überbordende Verwaltung, zu viel Intransparenz.
Verbesserungsvorschläge
Professionelle Personalentwicklung. Mehr Leute von außerhalb einstellen bzw. solche, die noch andere Berufserfahrung mitbringen. Das könnte zumindest frischen Wind reinbringen. Vorgabe einer Höchstarbeitszeit verbindlich machen.
Arbeitsatmosphäre
Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht. Schade nur für die, die in erster Linie an andere oder an die Gesamtorganisation denken. Stellenbesetzungen erfolgen im Pfarrer-Beamten-System in erlebten Fällen nach Versorgungsgesichtspunkten, nicht jedoch nach Qualifikation, Begabung oder Interesse. Pfarrstellen werden z.T. gar nicht mehr ausgeschrieben, sondern nur intern im Kirchenkreis vergeben. Wer "mauscheln" und "klüngeln" kann, ist bei diesem Arbeitgeber richtig.
Kommunikation
Hat sich in den letzten Jahren z.T. verbessert.
Kollegenzusammenhalt
Unter Pfarrern eher selten. Habe ich so ernüchternd in kaum einem anderen Berufsfeld erlebt.
Work-Life-Balance
In Funktionsstellen z.T. möglich. Der immer höhere Krankenstand auch jüngerer Kollegen im Gemeindepfarramt spricht allerdings für sich.
Vorgesetztenverhalten
Man ist vor allem sich selbst überlassen. Das bedeutet auf der einen Seite viel Freiheit (die allerdings auch ausgenutzt werden kann); Mitarbeiter- oder Zielvereinbarungsgespräche gibt es bislang nicht.
Interessante Aufgaben
Der einzige wirkliche Pluspunkt. Wie interessant die Aufgaben sein können, hängt aber sehr von jeweiligen Einsatzfeld ab. Wo von Gemeindeleitungen alle Neuerungen blockiert werden, ist auch nichts mehr spannend.
Gleichberechtigung
Verbessert sich langsam. Der Frauenanteil im Pfarramt wird höher, allerdings soll es immer noch Gemeinden geben, die doch lieber einen Mann wählen. Das AGG greift hier nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Niemand wird aufgrund des Alters aussortiert. Ohne die Pfarrergeneration im Alter 55+ wären wohl die Hälfte der Kollegen gar nicht mehr da.
Arbeitsbedingungen
Kommt sehr auf den konkreten Ort an. In Teilzeitstellen werden die Kollegen oft ausgebeutet, halbes Gehalt für volle Arbeit.
Gehalt/Sozialleistungen
Als verbeamteter Pfarrer ist das Gehalt überdurchschnittlich, da keine Sozialbeiträge abgeführt werden. Für Pfarrer im Angestelltenverhältnis ist es immer noch ordentlich. Wenn jemand über zu wenig Geld jammert, sind das interessanterweise in Einzelfällen die verbeamteten Pfarrer.
Image
Eine Organisation, die an überholten Privilegien klammert und sich um sich selbst dreht.
Karriere/Weiterbildung
Eine Laufbahnentwicklung für das Pfarramt gibt es nicht. Weiterbildung wird aber z.T. auf hohem Niveau angeboten.