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everdrop
Bewertung

Leider sehr weit weg von all den Versprechen und einstigen Zielen

2,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Design / Gestaltung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Wie schon erwähnt besteht der Großteil der Angestellten aus ganz tollen Menschen. Pausen und das Miteinander haben immer Spaß gemacht. Schade ist nur, dass am Ende das Negative zusammengeschweißt hat anstatt das gemeinsame Streben für eine gute Sache. Man saß gemeinsam im sinkenden Boot und freute sich auf menschlicher Ebene, wenn ein/e Kollege/in weiterzog und einen neuen Weg einschlug.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Nur noch Zahlen wertzuschätzen anstatt die Menschen wird sich auf Dauer nicht auszahlen.

Verbesserungsvorschläge

Das schnelle Wachstum der ersten Jahre sollte nicht als selbstverständlich und normal angesehen werden. Nach einem starken Aufschwung wird man erstmal stagnieren. Dass sich alles nur noch um Gewinne, die Größe der Firma, sowie Einkommen der obersten Etage dreht, ist sehr schade. Die einstige Mission der Nachhaltigkeit rückt immer mehr in den Hintergrund und dient fast nur noch als Fassade. Mitarbeiterorientierte Ideen & Innovationen haben leider mit dem dritten Gründer das Unternehmen verlassen.

Arbeitsatmosphäre

Als ich 2021 dort angefangen hab, startete alles super: Nette Kollegen, zugängliche Führungskräfte, klare nachhaltige Ziele, Menschlichkeit und eine Mission. Mit dem schnellen Wachstum des Unternehmens stieg jedoch auch die Gier nach mehr und das Ego der Gründer. Mit dem Austreten eines von drei Gründern war die Veränderung der Ziele von echten (und personenorientierten) Werten zu Umsatz getriebenen Zielen schnell deutlich.
Die Kommunikation, Wertschätzung und Menschlichkeit lies nach und die interne Stimmung kippte mehr und mehr.

Dass Bewertungen auf dieser Plattform in den Onboarding Prozess integriert werden, sowie regelmäßig von Mitarbeitern der Führungsebene geschrieben werden, um den Score hoch zu halten, ist einfach nur traurig und irreführend.

Kommunikation

Was anfangs als transparent und offen angepriesen wurde, nahm mit der Zeit ab. Anstatt Transparenz zu zeigen, wird den Mitarbeitern nun teilweise Kommunikation über eigene Entscheidungen/Veränderungen (wie Kündigung, Teamwechsel, o.ä.) verboten, Gehälter werden willkürlich nach Beliebtheit bei der obersten Führungsetage vergeben und anstatt Erfolge zu feiern, wird teils "gedroht" mit Aussagen wie "du kannst ja froh sein, während einer Inflation überhaupt noch einen Job zu haben".

Am Ende bleibt aber natürlich das Argument: "Wir sind doch wie eine Familie."

Kollegenzusammenhalt

Der Punkt, der mich definitiv länger im Job gehalten hat, als es gesund war: Die Kollegen und das Miteinander. In fast jedem der Teams werden Kollegen zu Freunden und man hält sich gegenseitig und miteinander über Wasser. Wären die Menschen dort nicht so toll gewesen, hätte ich bereits viel früher das Handtuch geworfen.

Work-Life-Balance

Flexible Arbeitszeiten sind ein großer Teil der Werbung neuer Mitarbeiter.
Sollte man mal einen Arzttermin haben oder mal remote arbeiten wollen, ist das in der Regel auch kein Problem.

Sobald man aber wirklich seine Arbeitszeit flexibel gestalten möchte und nach 8 Stunden Arbeit gehen/den Arbeitstag beenden möchte, erntet man vorwurfsvolle Blicke und die Voraussetzung auch darüber hinaus Team-Meetings beizutreten.

Meiner Meinung nach gehört zu einer guten Work-Life-Balance auch ein Gehalt, das einem das Leben in München einigermaßen finanziert, was hier leider vergeblich gesucht wird.

Vorgesetztenverhalten

Hier möchte ich gerne unterscheiden:

Die Teamleitungen sind in der Regel sehr offen, wertschätzend und fördernd dem Mitarbeiter gegenüber. Ich konnte mit meiner Teamleitung über alles auf Augenhöhe sprechen, was die Arbeit sowie die eigene Persönlichkeit im Unternehmen angeht, ohne mich "klein" fühlen zu müssen.

Leider werden den Teamleitungen jedoch nur ein gewisser Freiraum und Entscheidungen freigeräumt, sodass beispielsweise Gehaltsverhandlungen nach wie vor von "ganz oben" geleitet und begrenzt werden. Somit ist kein Platz für Verhandlungen da. Feedbackgespräche dienen lediglich dem eigenen Wachstum, die endgültige Entscheidung trifft am Ende dann jedoch der Gründer selbst, der teilweise die einzelnen Mitarbeiter nicht wirklich kennt, geschweige denn sie auseinander halten kann.

Eine Chance auf Beförderung gibt es zudem nicht entsprechend der Leistung und des Wachstums, sondern danach, in welchem (persönlichen) Verhältnis man mit der Gründern steht.
So fehlt es leitenden Vorgesetzten teils an Erfahrung und Professionalität.

Interessante Aufgaben

Wenn man selbst mit Motivation an die Arbeit geht, ist persönliches Wachstum bis zu einem gewissen Punkt durchaus möglich. Da Eigeninitiative, Engagement und Mehrarbeit natürlich immer gerne gesehen ist. Für ein Praktikum, einen Werkstudentenjob oder einen ersten Job als Junior daher recht zugänglich.

Gleichberechtigung

Was die Geschlechter angeht, wird hier definitiv kein Unterschied gemacht. Auch internationale Kollegen gibt es einige und die Firmenkommunikation wird auf Englisch gehalten, sodass hier jeder willkommen ist.

Das große Gefälle kommt dann in den Positionen selbst. Nur eine Handvoll von Mitarbeitern wird ernst genommen, deren Meinung und Ideen geschätzt. Der große Rest ist definitiv "nur" Angestellte/r und wird im unteren Einkommensbereich gehalten.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt kaum "ältere Kollegen". Es arbeiten einige Leute im Unternehmen die in ihren 40ern sind. Diese dienen auch hier in Antworten immer wieder als "ältere Kollegen". Natürlich wird hier kein Unterschied zu anderen gemacht, ob ich das jedoch als "ältere Kollegen" betiteln würde, ist fragwürdig ;)

Arbeitsbedingungen

Ein schönes Office mit hochfahrbaren Tischen, ergonomischen Schreibtischstühlen und (meistens) funktionierendem WLAN ist vorhanden. Auch bekommt man natürlich einen Laptop und das Zubehör gestellt. Das Büro ist jedoch sehr großräumig und laut. Wer sich konzentrieren möchte, muss definitiv im Home Office bleiben, bei all den Meetings, die den Kalender bei everdrop füllen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die Idee hinter der Marke ist natürlich Nachhaltigkeit, die Umsetzung auf erster Ebene auch gut. Danach ist es ein bisschen kritisch zu betrachten. Anstatt die Mitarbeiter für den öffentlichen Nahverkehr zu bezuschussen, wird damit argumentiert, dass es ja genügend Parkplätze vor Ort gäbe. Auch bei der Auswahl der Kooperationspartner wird Reichweite und Umsatz über den Nachhaltigkeitsgedanken gestellt, was sehr schade ist.

Gehalt/Sozialleistungen

Was anfangs noch verständlich war, da man als Startup kein Spitzengehalt zahlen kann, wurde nach und nach kein Argument mehr. Die Anforderungen zum Beitrag an guten Umsätzen steigen, die Entlohnung für gute Leistung leider aber nicht.
Senior Leistung wird erwartet, gezahlt aber Junior Gehalt. Das fördert leider langfristig keine Motivation.

Wenn es nach den Gründern und der Personalabteilung geht, ist ein Teil der "Wertschätzung", dass es zwei mal die Woche Lunch für alle gibt, so wie hier und da Pizza & Bier nach Feierabend.

Image

Es ändert sich aktuell sehr. Wo everdrop vor zwei, drei Jahren noch als toller Arbeitgeber stand, ist es jetzt eine sehr heikle Geschichte. Man weiß nie, ob nicht doch die nächste unerwartete Kündigungswelle vor der Tür steht, wie sicher Versprechen der Personalabteilung sind und ob Zusicherungen von Bewerbungsgesprächen nur heißte Luft waren.

Karriere/Weiterbildung

Interne Meetings und Workshops sollen der Weiterbildung dienen. Leider sind jedoch einige Kollegen in Führungspositionen selbst kaum erfahren und in ihrem ersten Job nach dem Abschluss. Der Lernwert außerhalb der internen Vorgänge ist daher recht gering.

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