Management by Moses - Mitarbeiter in die Wüste schicken und auf Wunder warten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiter werden im Stich gelassen. Die guten Mitarbeiter wurden verheizt.
Vorgesetzte wurden von Teilen der GF mit falschen Informationen versorgt.
Verbesserungsvorschläge
In den Umstrukturierungsmaßnahmen auch mit einkalkulieren, dass man a) etwas Geld und b) Personal benötigt um die neuen Prozesse zu etablieren. Man kann nicht Ziele setzen, aber jegliche Mittel verweigern um sie zu erreichen.
Arbeitsatmosphäre
Die hohe Arbeitsbelastung zieht sich durch sämtliche Abteilungen. Gute Leute werden verheizt, die Arbeit immer wieder nur umverteilt. Überstunden sind die Regel. Änderungen in den Prozessen können nicht vernünftig umgesetzt werden, da es schlicht an Personalkapazität fehlt. Dadurch wird das Chaos nur noch größer.
Teilweise werden Mitarbeiter von Abteilung zu Abteilung geschickt und Ihnen Aufgaben angewiesen, denen sie gar nicht gewachsen sind - "Sehen Sie es als Herausforderung".
Kommunikation
Kommunikation ist kaum vorhanden gewesen. Informationen wurden zurückgehalten bzw. auch von Teilen der Geschäftsführung falsche Information an die Vorgesetzten weitergegeben. Man wusste nicht mehr, was man überhaupt glauben kann.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich haben die Mitarbeiter versucht zusammen zu halten, was jedoch immer schwerer wurde. Die Arbeitsbelastung, der Druck von "oben" und von Kundenseite wurde immer höher. Zudem wurde viele sehr gute Mitarbeiter verheizt, die die Truppe noch etwas zusammengehalten haben.
Work-Life-Balance
Zitat: "Wo ist das Problem? Ich bin auch jeden Tag 12 Stunden auf der Arbeit" - Viel mehr Worte braucht es nicht. Neben den Überstunden und Samstags-Stunden, die zum Ende des Monats gestrichen werden, ist es auch sehr schwer mal (außerhalb des Betriebsurlaubs) Urlaub zu nehmen - es gibt schlicht weg keine Vertretungen. Auf Wunsch bekommt man auch einen Laptop um daheim am Abend oder am Wochenende weiter zu arbeiten - natürlich nicht auf eigenen Wunsch, sondern auf Wunsch der GL.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten im Mittleren Management haben Mitarbeitern gegenüber soweit es möglich war mit offenen Karten gespielt. Beim Höheren Management sah es hingegen ganz anders aus. Teilweise ein sehr rauer Ton, falsche Informationen, viel Druck. Problemlösungen wurden immer mit "zu teuer" abgetan. Man sollte sich Lösungen einfallen lassen, die nichts kosten. Letztendlich hat man den Preis gezahlt, dass Probleme nicht mehr gelöst werden konnten und das Chaos (und die Kosten) ein unfassbares Ausmaß angenommen haben.
Interessante Aufgaben
Arbeit ist "interessant" - da wird mir glaube Ich jeder zustimmen. Man erlebt fast täglich neue Überraschungen. Von Monat zu Monat steigt das Erlebnis exponentiell an, es ist einfach unglaublich. Auf sein Aufgabengebiet hat man wenig Einfluss, es wird einem zugewiesen - ob man jetzt dafür überhaupt qualifiziert ist oder nicht. Arbeit ist insofern gerecht verteilt, dass jeder so viel macht wie er selbst noch schafft - die andere Hälfte bleibt liegen.
Arbeitsbedingungen
Die Software war gar nicht so schlecht wie es oftmals gesagt wurde, allerdings lief sie häufig relativ langsam. Ansonsten waren die Räumlichkeiten ganz okay, allerdings wurde hier auch schon lange nichts mehr investiert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Logistikkette könnte deutlich umweltbewusster und effektiver gestaltet werden. Das ist sogar gewünscht, allerdings fehlt es eben an Zeit- und Personalkapazitäten die nötigen Prozessänderungen nachhaltig umzusetzen.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenübliches Gehalt - nicht der Brüller aber bei normalen Arbeitsbedingungen ausreichend. Normale Arbeitsbedingungen gibt es allerdings nicht mehr.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird grundsätzlich unterstützt, so wird es zumindest immer angeprießen. Allerdings oftmals an die Bedingung geknüpft sich langfristig ans Unternehmen zu binden.