Eine tolle Firma. aber leider nicht, wenn man ins falsche Team gerät
Gut am Arbeitgeber finde ich
Trotzdem meiner Erlebnisse bin ich weiterhin der Meinung, dass Fagus GreCon ein toller Arbeitgeber ist, wenn man nicht gerade in die falsche Gruppe in der Entwicklung gerät. Alle übrigen Kollegen waren stets nett und hilfsbereit. Das Ambiente „Weltkulturerbe“ ist ohnehin unübertroffen.
Also Tipp an alle Bewerber: Besser ein paar Tage Probearbeiten, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Verbesserungsvorschläge
Etwas mehr darauf achten, dass der Verhaltenskodex auch wirklich überall gelebt wird.
Arbeitsatmosphäre
Den täglichen Umgang kann man am besten mit ein paar Situationen und Zitaten beschreiben:
„Ich stelle Dir die Frage in zwei Wochen nochmal. Wenn Du dann die Antwort nicht weißt…“ Pause von 5 Sekunden. „...wundere ich mich.“
„Man kann auch mehrere Explorer gleichzeitig aufmachen.“
„Das hättest Du schon gestern anschauen sollen.“
Nach einem Telefonat mit einem Kollegen unter Zeitdruck: „Das nächste Mal ein bisschen höflicher vielleicht.“
Nach einer Frage an einen Teamkollegen: "Es ist ja jetzt Wochenende, Montag kannst Du mir ja erzählen, was Du herausgefunden hast."
Kollege sagt, man solle eine Sache erstmal nicht machen. Später Kollege eine Ebene höher: „Ich hätte erwartet, dass Du das schon längst gemacht hast.“
Jeden Tag nach dem Mittag gab es ein Treffen des Teams, welches als "Scrum" bezeichnet wurde. Allerdings dauerte diese Veranstaltung jeweils mindestens 40 Minuten und ein nicht geringer Teil der Zeit wurde dazu genutzt, schlecht über Kollegen zu reden. Dabei wurde vom Hausmeister über Personalabteilung, Sekretärin und Kollegen bis zur Geschäftsführung niemand ausgelassen. Es schien so, als ob nur das eigene Team makellos sei.
Vorgesetztenverhalten
Noch nie in meinem rund 20jährigen Berufsleben wurde ich derart unkollegial behandelt wie hier. Vom ersten Tag an gab man mir das Gefühl, dass es fraglich sei, ob ich die Probezeit überstehen würde. So wurden mir oft unvermittelt fachliche Fragen gestellt, um, wie man sagte, herauszufinden, wie kreativ ich sei. Wenn ich die Antwort nicht spontan wusste, überlegte ich fieberhaft und wurde von den Kollegen eine gefühlte Ewigkeit angestarrt, bis mir die Antwort oder Erklärung gegeben wurde. Manchmal hat man sich hinter mich gesetzt und gesagt, nun solle ich mal machen. Man müsse ja schließlich sehen, wie ich arbeite. All das hat mich zutiefst verunsichert.
Interessante Aufgaben
Nachdem ich es nicht geschafft hatte, mich innerhalb kürzester Zeit in mehrere tausend Zeilen spärlich kommentierten C++-Code einzuarbeiten, wurde mir noch in der Probezeit gekündigt. Mir wurde noch mit auf den Weg gegeben, dass man ja eigentlich auch jemanden gesucht hätte, der sich bereits gut mit Bildverarbeitung auskennt.