Gute Selbstdarstellung aber viel leere Luft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen, den Kaffee, die Ausstattung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das hohe Arbeitspensum, die unzureichende interne Kommunikation und das Fehlen von Teambuilding-Events. Außerdem fehlt es an einer echten Kultur der Begegnung auf Augenhöhe zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten
Verbesserungsvorschläge
Arbeitspensum verringern,Interne Kommunikation verbessern, Teambuilding Events veranstalten, eine echte "Augenhöhen"-Kultur der Vorgesetzten einführen.
Arbeitsatmosphäre
Trotz Großraumbüro konnte man sich immer gut konzentrieren. Die Kollegen waren rücksichtsvoll. Man ist gerne ins Büro gekommen und hat sich dort auch wohl gefühlt. Gelegentlich gab es Mitarbeiterevents, die stets spaßig waren, oder man hat sich nach dem Mittagessen am Tischkicker ausgetobt. Jedoch gab es mit den direkten Kollegen nie eine Teambuilding-Maßnahme, und der Vorgesetzte hatte aufgrund seines hohen Arbeitspensums keine Zeit, sich darum zu kümmern. Man hatte also mehr mit indirekten Kollegen zu tun.
Kommunikation
Seit meiner Einstellung habe ich überwiegend Aufgaben übernommen, für die ich weder qualifiziert war noch die Teil meiner ursprünglichen Bewerbung waren. Dies wurde auch nicht im Bewerbungsgespräch thematisiert. Darüber hinaus war die Kommunikation in vielen Bereichen durchgehend unzureichend, was auch von Kollegen häufig kritisiert wurde. Änderungen wurden oft kurzfristig eingeführt und führten in der Regel zu einem erhöhten Arbeitsaufwand. Die Kündigung kam plötzlich und ohne vorherige Kommunikation seitens des Vorgesetzten.
Kollegenzusammenhalt
Die Stimmung unter meinen Kollegen war stets gut, man ist gerne ins Büro gekommen und hat sich dort auch recht wohl gefühlt. Allerdings schien der Zusammenhalt stark von der jeweiligen Abteilung abzuhängen. Meine direkten Kollegen zogen es vor bei ihren privat Bekannten oder Kollegen aus anderen Abteilungen zu sitzen, weshalb man nicht das Gefühl hatte gut empfangen zu werden. Es gab definitv auch unangenehme Personen im Unternehmen, aber dies hielt sich in Grenzen.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance war in Ordnung. Es gab Homeoffice-Möglichkeiten, und man konnte seine Überstunden immer wieder abbauen. Allerdings war das Arbeitspensum vieler Mitarbeiter sehr hoch, und Überstunden standen an der Tagesordnung.
Vorgesetztenverhalten
Mein Vorgesetzter bemühte sich stets, war höflich und trat professionell auf, verfügte jedoch über keine Führungserfahrung. In Kombination mit dem hohen Arbeitspensum führte dies häufig zu Fehlentscheidungen und Fehleinschätzungen.
Seit meinem ersten Tag wurde ich in Aufgaben eingesetzt, für die ich weder qualifiziert war noch mich beworben hatte. Versprechen, wie beispielsweise zu zukünftigen Aufgaben, Weiterbildungsmöglichkeiten oder der Lernkurve, wurden nicht eingehalten. Fehler, die aufgrund des unbekannten Aufgabengebiets entstanden, wurden nicht verziehen und Fehler in der Kommunikation des Vorgesetzten auf den Mitarbeiter geschoben. Der direkte Vorgesetzte stellte außerdem hauptsächlich Bekannte von sich ein. Kurz vor Ablauf der 6 monatigen Probezeit kam dann eine Kündigung, auf die vorher nie hingewiesen wurde, sowie weitere leere Versprechen auf Unterstützung.
Interessante Aufgaben
Unpassende Aufgaben im Vergleich zum - im Bewerbungsverfahren -kommunizierten Aufgabenbereich. Keinerlei Möglichkeiten mein Aufgabengebiet selbst zu gestalten. Kündigung ohne in meinem eigentlichen Feld arbeiten zu können.
Gleichberechtigung
Ein großer Teil des Unternehmens sowie manche Führungspositionen kennen sich privat, und einige Positionen sind familiär besetzt. Die Gruppendynamik zwischen Kollegen, die sich privat kannten, war deutlich spürbar und führte zu einer spürbaren Abgrenzung gegenüber den "externen" Mitarbeitern. Meine direkten Kollegen, ebenso wie mein Nachfolger, waren allesamt private Kontakte meines Vorgesetzten, was den Eindruck verstärkte, als externer Mitarbeiter zweitrangig behandelt und durch private Verbindungen ersetzt worden zu sein.
Die Führungspositionen sind fast ausschließlich von Männern besetzt, was in dieser Branche jedoch nicht ungewöhnlich ist. Immerhin wurden ein bis zwei Personen mit eingeschränkter Mobilität eingestellt."
Umgang mit älteren Kollegen
Ein sehr junges Unternehmen. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass ältere Kollegen aufgrund ihres Alters anders behandelt würden.
Arbeitsbedingungen
Die Gebäudeausstattung ist hervorragend, der Kaffee und die Kantine sind gut. Einziger Kritikpunkt ist der Mangel an Arbeitsplätzen aufgrund der vielen Mitarbeiter. Die Ausweichplätze waren nicht ergonomisch und führten bei längerem Sitzen zu Rückenschmerzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen wirbt mit einer 'Du'-Kultur, doch schnell wird klar, dass es dabei nicht um echte Gleichbehandlung geht. Zwar ist es erlaubt, die Führungskräfte zu duzen, aber eine Begegnung auf Augenhöhe bleibt aus. Stattdessen wird betont, trotz des Duzen eine klare Distanz zu wahren, und die Führungskräfte machen unmissverständlich deutlich, wer die Entscheidungsgewalt hat. Selbst innerhalb des Unternehmens wird darauf hingewiesen, dass man seinen Geschäftsbereich nach außen hin repräsentieren soll, was die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen erschwert. In diesem Kontext verliert das 'Du' seinen eigentlichen Wert.
Themen wie Umweltbewusstsein wurden während meiner Zeit dort nicht behandelt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war leicht unterdurchschnittlich und es gab kaum Benefits. Ein 13. Gehalt war nicht garantiert.
Image
Das Image nach außen ist definitiv gut, wenn auch eher unbedeutend. Allerdings stimmt es nicht mit der Realität überein. Die Firma präsentiert sich als herausragend und kann dies auch sehr überzeugend. Intern jedoch wird ebenso nur mit Wasser gekocht, und das Unternehmen wirkt bestenfalls durchschnittlich.
Karriere/Weiterbildung
Mein Wunsch, dazuzulernen, wurde stets ignoriert, obwohl im Bewerbungsgespräch eine Lernkurve versprochen wurde. Mitarbeiter verharren trotz des Wunsches nach mehr Verantwortung oder anderen Aufgaben seit Jahren in ihrer Position. Langfristig hätte ich dort keine Zukunft gesehen.