Es war eine spannende und lehrreiche Zeit! Kann Fidelity nur weiterempfehlen. Vielleicht gibt es ein Wiedersehen?
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr gut. Fidelity ist in Deutschland in 5 Channels unterteilt - hier kann es je nach Vorgesetzten variieren. Im institutionellen Geschäft ist man jung und dynamisch aufgebaut. Viel Vertrauen und Verantwortung wird einem entgegengebracht. Teamspirit, Spaß an der Arbeit und natürlich der Erfolg stehen ganz oben. Kollegen halten zusammen und unterstützen einander in jeglichen Situationen. Die Lernkurve ist immer steil. Manchmal fehlte es ein wenig an Struktur, dies ist aber das einzige Manko. Der Umgang ist immer freundschaftlich. Ich erhielt regelmäßig gutes Feedback - kein bla bla sondern wirklich auf meine Person zugeschnittenes Feedback (Kritik - wo kann ich mich verbessern oder Positiv: was zeichnet mich aus). Harte Arbeit wird wertgeschätzt, auch in der obersten Etage - dies motiviert einen sehr.
Kommunikation
Innerhalb des institutionellen Teams ist die Kommunikation sehr gut. Regelmäßig finden Teammeetings statt, Kundenprobleme werden im Team diskutiert bis man gemeinsam eine Lösung gefunden hat. Alle Channel-Heads sind offen und jederzeit zugänglich. Das Management bietet einmal im Monat Sprechstunden an. Der Deutschlandchef kennt jeden Mitarbeiter und sucht den persönlichen Kontakt. Des Weiteren finden Town-Hall Sitzungen einmal im Quartal statt - hier erhält man aus allen wichtigen Bereichen ein Update und kann sich ein gutes Bild der Unternehmensentwicklung machen. Aufgrund von ein paar Vorkommnissen mit der HR-Kommunikation und Gossip auf dem Flur gibt es einen Punkt abzug.
Kollegenzusammenhalt
Großartig. Ich war umgeben von tollen Kollegen - manche sind Freunde geworden und machten den Abschied schwer. Der Teamspirit wird vom deutschen Management in den Vordergrund gestellt. Natürlich gibt es hier und da Ausnahmen, mit den Leuten muss man aber nicht so oft zusammenarbeiten. Es finden immer mal wieder kleine interne Veranstaltungen statt z.B. Drinks (sundowner) im wunderschönen Park, Oktoberfest oder Karneval. Hier kann man ein Bierchen mit den Kollegen trinken und vielleicht mal neue Kollegen kennenlernen.
Work-Life-Balance
Hier hat sich in den letzten Jahren viel entwickelt. HR hat sich das Thema zur Brust genommen und verschiedene Modelle (Flexible Working, Home Office für Eltern) eingeführt. Auch hier kann ich eigentlich nur über das institutionelle Geschäft urteilen. Natürlich gibt es mal Tage, an denen man länger arbeiten muss (zb. Pitch Vorbereitung und RfP Abgabe) - aber die Zeit bekommt man häufig auch wieder zurück. Eine eigene Speak-up Mentalität ist sicherlich förderlich, um den Vorgesetzten darüber zu informieren. Ansonsten bietet das schöne Kronberger/Königsteiner Büro eine Gym, kleines Massagestudio, Mitarbeiterrestaurant mit fast Sterneniveau und einen Park/Wald für tolle Spaziergänge - kann ich nur empfehlen, um den Alltagsstress einmal abzubauen.
Vorgesetztenverhalten
Das Management ist sehr gut. Entscheidungen werden transparent dargestellt und man wird auch regelmäßig nach seiner eigenen Meinung gefragt. Ziele werden klar vereinbart. Leider sitzen die Hauptentscheider nicht in Deutschland deswegen ist der eigene Chef manchmal etwas machtlos. Dies kann in Personalgesprächen bzw. Jahresendgespräche ein Hindernis sein.
Interessante Aufgaben
Immer! Die Aufgaben sind vielseitig. Fidelity ist ein Tanker im Asset Management. Wer den Finanzmarkt liebt, wird hier tolle Aufgaben bekommen, an denen man stets wächst. Man erhält immer Unterstützung vom Team, falls es Probleme gibt. Nach einer Eingewöhnungsphase (in der man sich beweisen musste), erhält man auch Aufgaben und Verantwortungen, die vielleicht nicht direkt mit dem Job zu tun haben. Hier kann man auch mal andere Themen aus den Bereichen Management, Marketing, oder HR bekommen. Es ist immer wieder Abwechslung geboten. Langweilig wird es nie.
Gleichberechtigung
Sehr sehr großes Thema bei Fidelity. Das weibliche Geschäft wird gefördert - getrieben durch Chairwomen und weibliche CEO. Es wird an Gleichberechtigung der Gehälter gearbeitet und das Frauen-Männer Ratio in Teams wird stets beobachtet (das kann aber auch manchmal schädlich sein). Vorsicht ist geboten. Nichtdestotrotz, Fidelity wirbt im Markt zurecht mit seiner Politik in Sachen Gleichberechtigung. Zu ethnischen Themen kann ich leider keine Stellung nehmen. Dies wird meines Erachtens nicht getrackt.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich schwer beurteilen. Es gibt einige Kollegen, die schon seit 10 oder 20 Jahren für Fidelity arbeiten und das Gen in sich tragen. Diese Leute machen alle einen zufriedenen Eindruck. Es könnte mehr für jüngere Kollegen gemacht werden. Talent Entwicklung sollte mehr gefördert werden.
Arbeitsbedingungen
IT ist sehr gut. Alle möglichen Top-Geräte stehen einem zur Verfügung (Laptop, Iphone, Ipad). Büro ist modern und wird auch über die nächsten Jahre weiterentwickelt. Vor paar Jahren herschte noch Mangel an Meetingräumen - dies hat sich geändert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Fidelity ist ein Familienunternehmen und agiert pflichbewusst. Auf der Investmentseite wird ESG ernstgenommen. Immer wieder gibt es soziale Projekte, an denen sich Kollegen durch Spenden oder durch Sozialarbeiten beteiligen können. Ich hatte das Gefühl, für einen "guten" sozialengagierten Arbeitgeber zu arbeiten. Eine Einführung von Hybrid-Autos in der Car Policy wäre noch sinnvoll. Das Büro ist relativ grün -> Regenwasser wird aufgefangen für die Toilettenspülung, eigenes Gewächshaus etc.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Vertrieb gibt es ein Grundgehalt, Bonuszahlung + Phantom Shares und Firmenwagen. Gehaltsanpassungen sind teilweise schwierig durchzusetzen. Beim Bonus hat man das Gefühl, dass immer der selbe Multiplier verwendet wird.
Sozialleistungen sind sehr gut! baV als auch Angebot für Langzeitkonten sind durch die Geschäftshistorie positiv geprägt und erstklassig. Das Mitarbeiterrestaurant wird subventioniert (gesundes Frühstück und Lunch für ca. 8€). Corporate Benefits App bietet immer wieder Rabatte an. Wer mit der Bahn zum Büro fahren muss, wird am Bahnhof in Kronberg mit einem eigenen Bus abgeholt.
Image
Fidelity hat im Markt mit einem schwierigen Image zu kämpfen. Ehemalige Mitarbeiter sind teilweise frustriert worden. Es gibt leider relativ hohen turnover. Ich war drei Jahre bei Fidelity und kann mir gut vorstellen irgendwann wieder zurückzukehren.
Karriere/Weiterbildung
Leider habe ich dies wenig ausgenutzt und immer wieder vor mich hingeschoben. Fidelity bietet seinen Mitarbeitern Zugang zu diversen Schulungen - sei es Investmentorientiert (CFA, CIIA, CAIA) oder Managementschulungen oder zb. Presentation skills. Interne Wechsel werden unterstützt, um die Mitarbeiter weiterzuentwickeln.