Arbeitnehmerüberlassung aus den 90ern
Arbeitsatmosphäre
Seit der Übernahme durch die Reply Gruppe zählt mehr denn je „Faktura um jeden Preis“. Die massive Kündigungswelle in 2023 spricht eine eindeutige Sprache.
Kommunikation
Es gab zwar ausreichende Kommunikation und genügend Veränderungsprojekte in den letzten Jahren, jedoch ohne dabei ansatzweise die wichtigen Themen anzuschneiden. Die tatsächlichen Ziele der Geschäftsführung / der neuen Eigentümer werden nicht transparent kommuniziert, daher ist es auch nicht möglich, die Mitarbeiter in eine Zukunftsvision mit einzubeziehen. Die Consultants, welche ja oftmals selbst Unternehmen bei Veränderungsprozessen beraten, verstehen diese Art der Kommunikation trotzdem und verlassen zahlreich das Unternehmen.
Kollegenzusammenhalt
Vor der Übernahme durch die Reply und den internen Umstrukturierungen gab es viel Unterstützung von den Kollegen und einen guten Zusammenhalt im Unternehmen. Mittlerweile kämpft man gegeneinander, für sich oder hat schon innerlich aufgeben (gekündigt).
Work-Life-Balance
Es gibt sicherlich Beratungen, in denen deutlich mehr gearbeitet wird. Aufgrund des Kostendrucks wird die Work-Life-Balance aber schlechter.
Vorgesetztenverhalten
Für disziplinarische Führung ist keine Zeit, da die Führungsaufgaben oftmals durch Senior-Berater wahrgenommen werden, die selbst stark in Projekte eingebunden sind und Kostendruck haben. Nichts außergewöhnliches für eine Beratung, jedoch sind in dem Unternehmen überproportional viele Heads/Leads ungeeignet und/oder unerfahren auf dem Gebiet der Personalführung. Durch FINCON im Wandel hat sich diese Tendenz nochmals verstärkt.
Interessante Aufgaben
Es gibt interessante Kundenprojekte, allerdings sind viele „Consultants“ dauerhaft nur bei einem Kunden mit wiederkehrenden Aufgaben beschäftigt.
Gleichberechtigung
Fehlverhalten und Grenzüberschreitungen von (meist männlichen ) Mitarbeitern werden zugunsten des ökonomischen Erfolgs in Kauf genommen. Mittlerweile etwas mehr Frauen in Führungspositionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden respektiert und auch neu eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Basisfaktoren (Laptop, Handy, Urlaub etc.) werden überwiegend erfüllt. Allerdings ist ein total veraltetes und zeitaufwendiges Buchungssystem für Zeiterfassung und Reisekostenabrechnung eines IT-Beratungsunternehmens nicht würdig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wichtig ist, welches hochmotorisierte Auto man fährt. Es besteht weder ein reflektiertes eigenes Umweltbewusstsein noch ein Beratungsangebot zum Thema Nachhaltigkeit. Betriebsrat existiert nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Etwas unter Markt, aber in Ordnung.
Image
Das Kapital einer Beratungsfirma sind die Berater. Durch den Kostendruck sinkt die Qualität der Berater, dadurch die Qualität der Projekte und letztendlich das Standing beim Kunden.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung, solange es nichts kostet. Karriere macht, wer möglichst viel fakturiert.