Wir machen alles - aber nichts richtig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zieht das Dienstleistungs-Konzept konsequent durch, mit geringstem Aufwand Verträge gerade so erfüllen.
Arbeitsatmosphäre
Wenn man nicht glatt genau die Kennzahlen bearbeitet und klein hält wird man bevormundet und wie ein Kind behandelt. Da kommen schon mal anmaßende emails man solle mal lesen lernen, von Mitarbeitern die man noch nie gesehen hat.
Mangel verwalten und gar keine Ressourcen für die Umsetzung der Aufgaben zu haben zerrt an Allen, da wird schlechte Laune an den Nächsten abgegeben und sich im Ton vergriffen.
Kommunikation
Ständig neue Ansagen von verschiedenen Vorgesetzten, wie etwas zu bearbeiten ist, copy-and-paste als Antwort auf Fragen, oder die Zurückweisung mit der Begründung das emails erst gar nicht gelesen werden - das bremst aus und soll zeigen dass man zu dumm ist.
Falsche Formulierungen, Infos werden nicht hinterlegt, keine Dokumentation, keine fachlichen Kenntnisse, da reihen sich interne Fehler aneinander und können zu keinem Ergebnis führen.
Kollegenzusammenhalt
Notgemeinschaften heißen hier Teams. Es gibt Teams für Gebiete, jeder macht im Team alles. Diese Teams sind dann in gemeinsamer Verantwortung, das führt nicht unbedingt zur Zusammenarbeit, sondern wer nicht 7 Uhr anwesend ist wird zum Drückeberger, da ja nun die anderen die Kuh vom Eis holen.
Ständige Unterbesetzung und viele Ausfälle in allen Bereichen heben die Stimmung nicht an.
Work-Life-Balance
Die flexiblen Arbeitszeiten und das Homeoffice gelten nicht für alle. Es wurde ein Plan aufgestellt, damit nicht alle vor Ort sind, aber wenn der Teamleiter nicht will gibt es eben keine Möglichkeit. Arbeitszeit 7 bis 15:30 + Fahrt + normalisieren von den frustrierenden Aufgaben, da ist der Tag rum.
Vorgesetztenverhalten
Traditionelle Hierarchie, Führung wird hier gelebt und angewandt. Ignorieren, immer wieder neue Vorgaben für die Erledigung gleicher Aufgaben, unter Aufsicht sitzen - das ist nicht wirklich motivationsfördernd. Allerdings alles so, dass es im Raum bleibt. Nach außen ist ja alles Teamwork.
Interessante Aufgaben
Die Stellenbeschreibung ist gut, aber nicht der Arbeitstag.
Wenn jeder Tag mit den konfrontativen Tätigkeiten startet, dann Kennzahlen aus der Statistik gedrückt werden um am Ende alles in Stellungnahmen schön zu schreiben ist das nicht interessant.
Wer gern Verwaltungs-Ping-Pong spielt, Minion ist und nichts hinterfragt fühlt sich hier wohl. Ist ja nur ein Job.
Qualität ist hier kein Kriterium und gar nicht erwünscht, die würde nur Kosten verursachen.
Gleichberechtigung
Bei der Einstellung sind alle gleich. Die Unterschiede bewegen sich eher danach auf zwischenmenschlicher Ebene.
Umgang mit älteren Kollegen
Kein Unterschied, auch hier werden eher persönliche Differenzen ausgefochten.
Arbeitsbedingungen
Nicht gerade moderne und ergonomisch gesunde Arbeitsplätze, hier ist der Anspruch der Mitarbeiter nicht so hoch. Technik funktioniert meistens. Home Office wäre ein Qualitätssprung gewesen.
Gehalt/Sozialleistungen
Pünktlich und für ungelernt relativ hoch. Haustarifvertrag. Bei den Aufgaben allerdings auch ein Teil als Schmerzensgeld zu sehen.
Image
Wenn man nichts bewegt und genau dieses Feedback auch den Tag über zu hören bekommt rutscht die Ansicht auf die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit immer tiefer. Das fehlende Image verteidigen die Mitarbeiter auch gar nicht weiter. Es gibt eh nichts zu gewinnen.
Karriere/Weiterbildung
Die Einstellung wird genau auf eine Stelle vorgenommen. Da bleibt man oder geht. Eine Karriere ist überhaupt nicht vorgesehen. Der Mitarbeiter könnte eigentlich auch eine Nummer haben. Am Ende wird nicht mal gefragt warum man geht.