Beteiligungskultur hat begonnen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Entwicklung hin zu Beteiligung- und Feedbackkultur
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Sichtbare Uneinigkeit und Unsicherheit auf Führungsebene.
Verbesserungsvorschläge
Schneller und transparenter bezüglich Strategien, die dann zeitnah operationalisiert werden und den Mitarbeiter*innen Orientierung geben. Mutiger werden und loslassen von alten, verkrusteten Strukturen.
Arbeitsatmosphäre
Eine Krise als Chance vieles besser zu machen. Es bleibt herausfordernd.
Kommunikation
Durch Homeoffice und viele gute Kommunikationsformate sind Information und Transparenz sehr viel besser geworden.
Kollegenzusammenhalt
Sehr gut, noch ziehen wir an einem Strang was die erfolgreiche Durchführung der Messe angeht und gleichzeitig frage ich mich, ob der zunehmende Individualismus und stellenweise zu beobachtende Egoismus einem Teamgedanken im Wege steht.
Work-Life-Balance
Sehr gut. Es gab schon immer Homeoffice Möglichkeiten, die jetzt noch flexibler sind. Keine Kernzeit, externe MA Beratung, Familienservice, Angebote zu Pflegethemen etc.
Vorgesetztenverhalten
Durch die Krise wurde auch Personal im Management abgebaut. Neben dem Geschäftsführer gibt es noch Abteilungsleiter*innen. Mit dem Beginn eines teilweise agilen Arbeitens wird diese Rolle in Frage gestellt. Es gibt dort „Pioniere“ und „Bewahrer“ genau wie unter den MA. Die Positionierung und das Vorleben einer Orientierung gehen zu langsam. Das schafft entsprechend Irritationen bei den MA. Trotzdem empfinde ich die Bewertung und zum Teil Verurteilung mancher Kolleg*innen als sehr undifferenziert, denn auch Führungskräfte sind Menschen, die von den Veränderungen betroffen sind.
Interessante Aufgaben
Gerade durch den Beginn des agilen Arbeitens bekommt man mehr Einblicke in die Aufgaben anderer. Wir haben dies durch Ressourcenverknappung (Kurzarbeit) begonnen. Im Grunde machen Experten das, was sie machen müssen und es bleibt wenig Zeit andere Dinge auszuprobieren. In der Unternehmensgruppe gibt es schon Möglichkeiten auch mal Dinge auszuprobieren. Zum Beispiel wurden gerade interne Moderator*innen gesucht, die ab und an Formate begleiten.
Gleichberechtigung
In der gesamten Gruppe ist die Frauenquote hoch und zwar in allen Ebenen. Bei der Frankfurter Buchmesse sind von 7 Führungskräften 4 Frauen, von 2 Product Owners sind 2 und von 4 agilen Coaches 3 weiblich. Ich kann nicht erkennen, dass Frauen benachteiligt werden würden. Auch gibt es viele Nationalitäten und hohe Akzeptanz.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden Kolleg*innen allen Alters eingestellt. Die Frage ist ja auch wer sich bewirbt. Der Altersdurchschnitt ist gefühlt 45. Es gibt Duale Student*innen, die in der Regel auch übernommen werden. Das genügt nicht, den Schnitt zu verjüngen. Wenn keiner geht (was auch positiv ist) bzw die die gehen nicht ersetzt werden können, kann sich auch nichts bewegen in der Richtung.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind aus meiner Sicht sehr gut für einen Arbeitgeber mit unter 100 Mitarbeitenden. Es gibt umfassende soziale Leistungen, seit kurzem sogar Jobrad. Das Bürogebäude ist modern, Arbeitszeitregelungen hoch flexibel mit jetzt umfassend Homeoffice. Es gibt viel zu tun, Stress lange vor der Messe und ja das ist durch die Krise und Umstände schlimmer geworden. Man lässt nichts weg und es kommt immer noch was oben drauf. Das muss sich unbedingt ändern!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt seit einigen Jahren das Prädikat „grüne Messe“ das aber an einigen Stellen klemmt. Es sollte auch ein Projekt für das Büro kommen, ich denke das war jetzt einfach nicht Priorität. Das gibt es noch viel zu tun. Die Buchmesse ist seit vielen Jahren als Arbeitgeber durch ein Audit Beruf + Familie mit Lebensphasenorientierung ausgezeichnet. Es wird viel getan z.B. gibt es einen internen Pflegecoach.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt - wenn nicht gerade Pandemie und Krise ist - regelmäßige Tariferhöhungen und Zielprämien. Übertarifliche Erhöhungen sind inzwischen eher die Ausnahme. Dafür sind die sozialen Leistungen und vor allem die flexiblen Arbeitszeiten wirklich gut wie schon gesagt…es gibt Jobrad, Jobtickets, Zuschuss zum Fitnesscenter, viel informative Angebote, Webinare zu Gesundheitsthemen, interne Impfangebote (Grippe, COVID) Augenuntersuchungen etc.
Image
Die Frankfurter Buchmesse ist eine starke Marke und hat noch immer ein positives Image nach außen. Für die Arbeitgebermarke wird auch viel getan in den letzten Jahren. Ich finde es bei aller Kritik, die stellenweise sicher angebracht ist, beschämend was hier stellenweise zu lesen ist. Die Möglichkeiten zur Beteiligung, die Vielfältigkeit der Aufgaben und die Gestaltungsspielräume sowie der soziale Umfang sind sicher ein Alleinstellungskriterium.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt schon immer Möglichkeiten sich weiterzubilden. Seminare extern und intern. Karriereperspektiven in einem Unternehmen mit ca 80 Mitarbeitenden und einer Managementebene ohne Fluktuation sind begrenzt. Es bleibt zu hoffen, dass in der neuen agilen Struktur neue Rollen und somit weitere Möglichkeiten entstehen, wie z.B. eine Entwicklung zum Product Owner oder Agile Coach.