Feilandhaltung oder Legebatterie?
Gut am Arbeitgeber finde ich
sorry - da kann ich nichts nennen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
siehe Kommentar
Verbesserungsvorschläge
siehe Kommentar
Arbeitsatmosphäre
Ich kann mich nur dem ältesten Kommentar in diesem Forum anschließen.
Hierarchie wird hier ganz GROSS geschrieben. Als "einfacher" Angestellter, der die anfallende Arbeit auch tatsächlich bewältigt, hat man hier eher schlechte Karten. Ein Lob an die Mitarbeiter ringt sich hier kaum einer ab. Und wenn doch, dann im unpersönlichsten Rahmen und mehr als allgemeine Floskel. Ein großes Team aller involvierter Personen existiert praktisch nicht. Hier arbeiteten viele kleine Teams nicht miteinander sondern gegeneinander.
Kurz: als einfacher Angestellter ist man hier Huhn in einer Legebatterie.
Man hat das Gefühl hier herrschen Konzernstrukturen - und das bei einer Unternehmensgröße, die auf normalem Mittelstandsniveau liegt.
Kommunikation
Das Wort kennt hier kaum einer... fällt hierarchisch höher gestellten aber immer mal wieder ein, wenn sich die Gelegenheit bietet, an einem selbst Kritik zu äußern. Will man kommunikativ sein, verpufft der Versuch in der Versenkung. Es hört einem einfach keiner zu, offene Diskussionen finden nicht statt und man löst Probleme besser allein, soweit diese es im Rahmen der eigenen Entscheidungsfreiheit zulassen.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten Kollegen sind ganz O.K. - nützt ja auch denen nichts unfreundlich zu sein. Man sitzt ja im selben Boot.
Der "Wasserkopf" sahnt ab, während der Hühnerstall fleißig Eier legt.
Work-Life-Balance
Also ich habe die Arbeit oftmals geistig mit nach Hause genommen und davon geträumt - nicht im positiven Sinn!
Was nutzen einem Standard-Arbeitszeiten, wenn der Job auch in der Freizeit stetig mit an Bord ist. Fazit: Mehr Work als Life.
Vorgesetztenverhalten
Mitarbeiter können zwar etwas sagen, werden dann aber schief angeguckt und nicht im geringsten in Entscheidungsprozesse einbezogen. Es wird gemacht wie beschlossen - punkt! - (wer auch immer das dann beschlossen hat...)
Wer sich erdreistet nach dem "Warum" zu fragen, hat im besten Fall ein "nettes" Einzelgespräch gewonnen - sachlich bleiben nur wenige Mitarbeiter.
Interessante Aufgaben
Gibt's nicht für den einfachen Angestellten. Jeden Tag das Gleiche...
Mach' deinen Kram, frag' nicht soviel und mach' bloß keine Verbesserungsvorschläge! Denn im Regelfall werden diese als persönliche Kritik am Führungsstil der übergeordneten "Hühner" gewertet.
Gleichberechtigung
Die ist auf einem guten Level.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch das ist O.K. aus meiner Sicht.
Arbeitsbedingungen
Es geht so. Das absolute Minimum an persönlicher Entfaltung wird hier gerade so geduldet. Ich denke es fehlt nicht mehr viel bis es eine offizielle Arbeitsuniform gibt. (losgelöst davon, dass einem als normales "Huhn" persönlicher Kontakt mit Kunden oder Lieferanten so gut wie nicht gewährt wird. ...nicht dass man noch eine Kundenbindung auf persönlichem Weg ausbaut - dafür gibt es ja zum Glück eigene Abteilungen mit entsprechenden Abteilungsleitern...
Ansonsten gibt es Tische, Stühle und PCs.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier erfüllt man den allgemeinen Standard.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehaltsgefüge ist schon sehr extrem. Wenige bekommen richtig viel, viele jedoch bekommen im Vergleich richtig wenig.
Mein Niveau: unterdurchschnittlich!
Image
Der Name ist schon noch bekannt, wird aber häufig nur noch mit negativen Erfahrungen in Verbindung gebracht.
Die Realität und die unternehmenseigene Wahrnehmung unterscheiden sich schon beträchtlich.
Man ist kein Konzern, würde wohl gern einer sein, wird es aber so niemals werden. Zu viel Reglementierungen führen nur dazu, dass man sich als Mitarbeiter weniger wertgeschätzt und ersetzbar fühlt. Es wird einem der Grund genommen, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Und das merkt irgendwann jeder Aussenstehende.
Karriere/Weiterbildung
Karriere hängt stark von der Fluktuation der Mitarbeiter ab. Verlassen viele das Unternehmen, erhöht das die Chance die Legebatterie zu verlassen und in die Klasse "Bodenhaltung" aufzusteigen. Mit Arbeit allein schafft man es meiner Meinung nach nicht. Man muss wohl auch den Einen oder Anderen in die Pfanne hauen um hier was zu werden...
Im gewissen Rahmen kann man Schulungsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Dieses Niveau ist Standard, mehr aber auch nicht.