Hier kann man viel lernen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Durch die Bürogröße wird man von Anfang bis Ende in die Projekte eingebunden und man kann nach einiger Zeit relativ selbständig am Projekt arbeiten.
Insbesondere im Bereich Stadtplanung wird mit den Themen Städtebauförderung, Wettbewerbsmanagement und Moderation Aufgaben angeboten, die man sonst kaum findet.
Die hohe fachliche Kompetenz der GF lässt einen viel lernen und inhaltlich machen die Projekte großen Spaß!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenn die GF merkt, dass Mitarbeiter nicht das gewünschte Leistungsniveau erbringen, sollte das Gespräch gesucht werden. Hier ist meiner Meinung nach mehr Sensibilität notwendig. Leider habe ich oft mitbekommen, wie Kollegen derart kritisiert wurden, dass eine Kündigung unausweichlich war.
Verbesserungsvorschläge
Die GF sollte mehr auf die Probleme der Mitarbeiter eingehen. Nur weil die GF "belastbar" ist, muss das nicht auf die Mitarbeiter zutreffen. Die Erwartungen sind hoch, und das Verständnis für die neue Arbeitnehmergeneration fehlt völlig. Wenn schon in den Stellenanzeigen eine "hohe Belastbarkeit" gewünscht wird, braucht man sich nicht zu wundern, dass manchen Mitarbeiter nur ein Jahr durchhalten.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre war wechselnd, von gehetzt bis entspannt alles dabei. Ich habe es so empfunden, dass die Kollegen entspannter waren, wenn die GF außer Haus war. Leider waren viele Kollegen dabei, die ständig im Konflikt mit der GF standen, was in Teilen zu unangenehmen Situationen führte.
Kommunikation
Durch die kleine Teamgröße bekommt man eigentlich von der Projektakquise bis zum Projektabschluss fast alles mit. Schön gewesen wären regemäßige Büromeetings, um auch mal mehr von den Projekten der Kollegen mitzubekommen.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen waren immer sehr nett und man hat sich gegenseitig geholfen. Habe mich immer sehr wohl gefühlt.
Work-Life-Balance
Durch die Gleitzeitregelung konnte man sich die Arbeitszeiten flexibel einteilen. Ein Stern Abzug, da ich bei Einstellung nur 20 Urlaubstage hatte. Urlaub konnte man mit dem Betrieb abstimmen, das hat immer geklappt. Bei einigen Projekten hat sich Wochenendarbeit ergeben, aber das bringt der Beruf nun mal mit sich. Dafür konnte man in der kommenden Woche Freizeitausgleich nehmen.
Vorgesetztenverhalten
Man konnte sich fast immer darauf verlassen, dass die GF bei Konfliktfällen zur Stelle war. Teilweise war die Erreichbarkeit der GF jedoch nicht immer gegeben, sodass man doch manchmal das Gefühl hatte, alleine dazustehen.
Weniger gut fand ich, dass Mitarbeiter in Teilen in Anwesenheit des gesamten Büros kritisiert wurden, wenn die Arbeit nicht gestimmt hat.
Interessante Aufgaben
Für Architekten und Stadtplaner wird ein breites Aufgabenfeld gegeben. Bei der Verteilung der Projekte wird man auch einbezogen und kann Wünsche äußern. Die Arbeitsbelastung war wechselnd, mal hat man ruhigere Phasen mit wenigen Projekten, mal Phasen mit vielen Projekten, in denen auch mal etwas liegen bleibt. Meiner Meinung nach ist dies aber in der Branche normal.
Gleichberechtigung
Aus meiner Sicht haben Frauen diesselben Chancen wie Männer. Wiedereinstieg nach Elternzeit war auch problemlos möglich. Ein Stern Abzug, da die männlichen Kollegen ein höheres Einstiegsgehalt bekamen als die weiblichen. Dies kann aber auch der mit der Zeit veränderten Arbeitsmarktlage in der Branche geschuldet sein.
Umgang mit älteren Kollegen
Die wenigen älteren Kollegen wurden nach meiner Kenntnis wenig gefördert, aber auch nicht schlecht behandelt. In der Zeit, in der ich angestellt war, wurden nur Berufsanfänger eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Das Möbiliar war alles andere als ergonomisch. Um wegen Rückenschmerzen andere Möbel zu bekommen, musste ich über ein Jahr mit der GF diskutieren. Gründe für eine Ablehnung waren u.a. das optische Design. Am Ende wurden die Möbel mit Widerwillen angeschafft. Die Kollegen, die auch über Rückenschmerzen klagten, haben sich nicht getraut, etwas zu sagen, weil immer abgeblockt wurde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da die GF zweimal die Woche zwischen Darmstadt und Berlin hin und herfliegt, sehe ich keinerlei Umweltbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Einstiegsgehalt war unterirdisch, aber bei zufriedenstellender Arbeit kann man (durch Eigeninitiative) regelmäßige Gehaltserhöhungen bekommen. Sozialleistungen werden keine geboten, aber das erwartet man auch nicht bei dieser Firmengröße. Abzug gibt es dafür, dass die Gehälter nicht immer pünktlich gezahlt wurden.
Image
Durch die Projekterfolge ist das Image gut. Allerdings hat man auf Mitarbeiterebene auch schon Negativreden von ehemaligen Mitarbeitern gehört.
Karriere/Weiterbildung
Aufsteigen kann man allerhöchstens zum Projektleiter, in einer kleinen Firma gibt es eben keine Hierarchien, die einen Aufstieg ermöglichen. Fortbildungen wurden gefördert, sofern sie inhaltlich zu den Projekten passten.