Prestigeträchtiges Unternehmen entäuscht menschlich auf allen Ebenen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man nur so dahinarbeiten möchte und unterm Radar bleiben will (manche haben das ja als ehrliches Ziel), kann man es hier gut aushalten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Am Schlechtesten finde ich, dass die FLG sich weigert sich zu verbessern und jede Menschlichkeit nur eine Farce ist. Ich hatte nie den Eindruck, dass einem etwas an der Belegschaft liegt. Vermutlich wird genaue diese bereits beschriebene, mental veraltete Geisteshaltung dem Unternehmen langfristig den wirtschaftlichen Erfolg kosten.
Schade, da die Vergangenheit eine Erfolgsgeschichte war und das Potential eigentlich gigantisch. Ich möchte hier aber nie mehr arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Ich denke es geht reletaiv viel aus dem Obigen hervor: Kernproblem ist für die gesamte Gruppe die Zentralbereiche HR, Controlling und Loh Services insgesamt. Die Zielgerichtete Arbeit muss im ganzen Unternehmen geübt werden, die Führungskraft wahrscheinlich zum großen Teil ausgetauscht. Ansonsten kann man als Leistungswilliger Mensch hier kaum zufrieden werden. Leider scheint das Unternehmen jeglicher Kritik gegenüber (ob von Außen oder Innen) blind zu sein und hat Veränderungen bisher kaum angestrebt.
Die Zeiten ändern sich und auch die FLG muss verstehen, dass für eine Person, die geht, nicht mehr 20 neue Personen warten, die den Platz gerne übernehmen möchten. Das ist auch keine generische Frage von Gehältern oder Benefits, sondern vielmehr von Wertschätzung und einem Bewusstsein, dass Mitarbeiter tatsächlich das Kapital des Unternehmens sind.
Ein HR-Bereich, der sich nicht an Absprachen und Zugesagtes hält und mehr durch Kontrolle interner Richtlinien als durch Mitarbeiterbetreuung glänzt, ist tödlich auf dem Arbeitsmarkt. Ein Controlling, welches eher rote Smileys für Zielerreichungen vergibt als ernsthaft Abweichungen zu analyisieren, kann kein Unternehmen weiterbringen.
Arbeitsatmosphäre
Leider eher geprägt von Stress, schlechter Laune und einem bürokratischen Terror, der insb. durch die Richtlinien-Hüter aufrecht erhalten wird. Büros sind stark veraltet, was auch dem mentalen Zeitgeist im Unternehmen ganz gut entspricht.
Kommunikation
Irgendwie fällt mir hier nichts Positives ein.... es gibt ein Intranet, da steht aber kaum etwas von Relevanz drin. Man sollte nicht erwarten über Strategien informiert oder gar einbezogen zu werden.
Kollegenzusammenhalt
Leidensgenossen im Club... im Ernst, die Kollegen sind einigermaßen okay, wobei es auch hier natürlich Ausnahmen gibt.
Es gibt sicherlich einen Zusammenhalt einzelner Bereiche, leider auch immer öfter im negativen Sinne: So scheint beispielsweise der gesamte HR-Bereich gegen den Rest der Firma zu kämpfen. Das ist natürlich schon Teamgeist... innerhalb von HR. Wirklich auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten tut man aber nicht. Manchmal fragt man sich, ob das Gehalt der HR-Mitarbeiter von der Unzufriedenheit der übrigen Mitarbeiter abhängt. Aber um fair zu sein... wie so oft, scheint es auch in diesem Fall ein Problem der Führung im HR-Bereich zu sein und nicht der "gewöhnlichen" Mitarbeiter.
Work-Life-Balance
Das passt ganz gut... wirklich viel Arbeiten muss man nicht. Die Aufgaben sind aber auch nur mäßig interessant.
Vorgesetztenverhalten
Habe ich leider noch nicht erlebt... meine Führungskraft war faktisch gar nicht anwesend. Insgesamt scheinen Führungskräfte nicht gerade mit System ausgewählt zu werden.
Interessante Aufgaben
Ja, kommt ab und an mal vor... aber im Vergleich zu dem, was bei anderen Unternehmen im Finanzbereich abgeht, ist das hier einfach nur ein Witz. Die spannenden Dinge scheinen in irgendwelchen geheimen Hinterzimmern (oder vielleicht gar nicht??) stattzufinden.
Gleichberechtigung
Hier muss man mit voller Ernsthaftigkeit sagen, dass die Friedhelm Loh Gruppe und damit auch Loh Services etwa 70 Jahre zurückliegt. Weibliche Führungskräfte sind an einer Hand abzuzählen. In Spitzenpositionen ist eine einzige anzutreffen. Kolleginnen begegnen an allen Ecken und Enden Voruteilen, seien es drohende Schwangerschaft oder fehlende Dienstreiselust. Das Gehalt von Kolleginnen liegt auch im Schnitt unter denen der Kollegen.
Aber auch unabhängig von Geschlechtern: Jung Kolleginnen und Kollegen haben dankbar zu sein und werden nach 7-8 Jahren Betriebszugehörigkeit so langsam zur Belegschaft gezählt. Ab dieser Zugehörigkeit scheint die Wahrscheinlichkeit des Verrats (aus eigener Initiative zu kündigen) in Augen der Unternehmensführung so weit reduziert zu sein, dass man langsam Wertschätzung walten lassen kann.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht wirklich etwas zu sagen, aber es scheint okay zu sein.
Arbeitsbedingungen
Eher schlecht... Kompetenzen hat man nicht, die Prozesse sind steif und eingefahren (positiv ist, dass sie damit auch ohne äußeres zutun funktionieren), eher langsam. Der Inhaber gibt fast alles persönlich frei... vom Internetzugang (kein Witz!!!) und Bleistift bis zur Stanzmaschine.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier wird sehr viel groß getönt, dass was getan wird, liegt aber keineswegs über dem, was Unternehmen üblicherweise tun.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier kann man sich im Allgemeinen nicht beklagen. Die Gehälter sind verhältnismäßig hoch. Da Gehaltserhöhungen eher eine Seltenheit sind (genau wie ein wildes Einhorn in Frankfurt anzutreffen), entsteht extreme Ungerechtigkeit. Bei der Einstellung muss man hoch verhandeln, weil im System sind Gehaltserhöhung kaum noch denkbar.
Image
Es ist ein gutes Unternehmen in der Außenwirkung, genießt in der Branche und auch der Region einen sehr guten Ruf.
Karriere/Weiterbildung
Weiterentwicklungspläne gibt es nicht, eine Fachkarriere auch nicht, die Weiterbildungsangebote sind sehr dürftig und die Personalentwicklung konzentriert sich bestenfalls auf Studenten und Auszubildende.