Viel besser als hier dargestellt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nachdem ich die jüngste Bewertung („Horror. Eine Erfahrung fürs Leben“)
gelesen habe, habe ich das Gefühl, dass die Stiftung hier extrem unfair bewertet wird. Kein Arbeitgeber perfekt, aber zu behaupten, die Atmosphäre sei „respektlos, herablassend und offen aggressiv“, man werde „gemobbt“ und eigene Arbeiten werden von anderen als die ihrigen ausgegeben, ist glatt gelogen. Zeit, einige Dinge klarzustellen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeit der Stiftung findet in einem dynamischen politischen Umfeld
statt. Das Schöne ist: (Fast) alle glauben an das, was sie tun und stecken entsprechend viel Energie in die Projekte. Natürlich kann es dabei auch mal stressig werden, was in so einem Umfeld völlig normal ist. Die Arbeitsatmosphäre ist aus meiner Erfahrung jedoch sehr gut. Und: Erfolge werden geschätzt und honoriert.
Kommunikation
Die Stiftung hat in den letzten Jahren den Umschwung vom
politischen Abstellgleis zur modernen Stiftung geschafft. So wird die Stiftung heute ganz anders wahrgenommen als noch vor wenigen Jahren. Das liegt nicht zuletzt an einem nach außen und innen völlig veränderten Auftreten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden stets von der Geschäftsführung und Kommunikation über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Der Austausch funktioniert sehr gut. Dass man bei der Stiftung lerne, „sich nicht zu äußern und wegzuducken“ oder ignoriert werde, wie es hier geschrieben wurde, ist Unsinn.
Kollegenzusammenhalt
Den Zusammenhalt mit den Kolleginnen und Kollegen im Team habe ich
stets als vorbildlich und bereichernd empfunden. Einige dieser Kolleginnen und Kollegen sind heute gute Freunde von mir.
Vorgesetztenverhalten
Wie bereits bei der Arbeitsatmosphäre geschrieben, findet die Arbeit der Stiftung in einem dynamischen Umfeld statt. Entsprechend kann die Stimmung in manchem Moment angespannt sein (z. B. wenn bei einer Veranstaltung etwas schiefläuft). Ansonsten habe ich das Vorgesetztenverhalten und die Arbeit mit flachen Hierarchien aber stets als sehr angenehm empfunden.
Interessante Aufgaben
Wer den Liberalismus und die Demokratie aktiv unterstützen möchte, ist
bei der Stiftung an der richtigen Stelle. Die Aufgaben sind größtenteils sinnstiftend und haben einen sichtbaren – und damit meist zufriedenstellenden – Effekt.
Gleichberechtigung
Tatsächlich ist ein Großteil der Führungskräfte männlich. Zwar ist die Stiftung in duzenden Ländern aktiv, allerdings lässt die Diversität im Inland zu wünschen übrig. Hier kann und muss die Stiftung noch an sich arbeiten.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung mit Lenovo- und Apple-Geräten ist ausgezeichnet und
lässt an keiner Stelle zu wünschen übrig. Am Anfang dauert es jedoch manschmal etwas zu lang, bis man die Geräte tatsächlich (eingerichtet) erhält. Dass man aber, wie hier geschrieben, die technische Ausstattung wegschließen solle, „da sie sonst von seinem Arbeitsplatz genommen wird“, ist mir noch nie untergekommen. Den Kolleginnen und Kollegen zu unterstellen, sie würden technische Geräte klauen, ist absurd.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt orientiert sich am TVÖD. Das macht es zwar transparent und nachvollziehbar, schränkt aber auch die Möglichkeiten der finanziellen Entlohnung für gute Leistungen ein. Es ist eine Geschmacksfrage, ob man dieses System mag oder nicht.
Karriere/Weiterbildung
Jährliche Weiterbildungen sind möglich, auf die Möglichkeit könnten aber noch aktiver verwiesen werden. Auch die Möglichkeiten der internen Weiterbildung, z.B. durch "interne Praktika" in anderen Abteilungen oder anderen liberalen Partnerorganisationen könnten stärker gefördert werden. Es wäre schön, wenn alle Führungskräfte erkennen, wie wertvoll der "Blick über den Tellerrand" sein kann.