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Freiheit
Bewertung

Leere Versprechungen und Leitungsversagen

2,2
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Potsdam gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre mit den Kollegen auf derselben Hierarchieebene ist gut, ist aber zunehmend geprägt von einem allgemeinen Misstrauen, das durch ein komplettes Leitungsversagen über die Jahre aufgebaut wurde.

Kommunikation

Das Stiftungsleben ist geprägt von leeren Versprechungen, die von den Bereichsleitungen und der Personalleitung gegeben werden. Vor Jahren wurde die "interne Kommunikation" als eigener Bereich eingeführt - verbessert hat sich seit dem nichts.

Kollegenzusammenhalt

Als ich zur Stiftung gestoßen bin, war der Kollegenzusammenhalt - zumindest in meinem Bereich - sehr gut. Im Laufe der Jahre wurden viele gute Kollegen, die sich nicht immer opportun verhalten haben, vergrault. Der Kollegenzusammenhalt hat darunter gelitten. Der Zusammenhalt zwischen der (eher männlich geprägten) Gruppe an Ja-Sagern und Parteisoldaten ist sehr hoch - das Postengeschachere machen sie unter sich aus.

Work-Life-Balance

Okay - Home-Office-Regelungen verbessern sich langsam. Auch im Vergleich zu anderen öffentlichen Insitutionen sind die Regelungen immer noch sehr bieder. Der Vorstand betont auch gerne, dass er von Home Office nicht viel halte. Kontrolle überwiegt dem Vertrauen in die Mitarbeiter.

Vorgesetztenverhalten

Intransparant, teilweise werden Kollegen auf Stellen gedrängt, für die sie sich von sich aus nicht bewerben wollen würden; während tatsächliche Interessierte ohne Angabe von Gründen ausgeschlossen werden. Stellen werden unter der Hand versprochen - teilweise dann aber auch wieder zurückgezogen. In einem anderen Bereich gab es in der Vergangenheit aus der Mitarbeiterschaft Mobbing-Vorwürfe an den Vorgesetzten. Das wurde lange geduldet, bis die Person durch zu hohen Druck doch das Feld räumen musste. Das Puzzle muss am Ende zusammenpassen; die Mitarbeiter dürfen aber nicht mitspielen.

Interessante Aufgaben

Die Bandbreite an möglichen Aufgaben ist groß und auch spannend. Leider hat man sich in den vergangenen Jahren immer mehr der Agenda der nahestehenden Partei angeglichen, anstatt eigene Themen zu setzen. Insbesondere in der Auslandsarbeit geht daher vieles am tatsächlichen Bedarf vorbei.

Gleichberechtigung

Nicht vorhanden. Obwohl sich die Leitung als besonders emanzipiert darstellt und große Kampagnen wie "Female Forward" gefahren werden, werden Frauen benachteiligt. Ein Bereichsleiter hat auf Nachfrage mal zugegeben, dass er nicht aus seiner Haut könne und (jungen) Männern grundsätzlich erstmal mehr zutraue als (jungen) Frauen - es gäbe aber Ausnahmen. Frauen mit kleinen Kindern wird gerne auch mal pauschal nicht zugetraut, eine Führungsaufgabe zu übernehmen. Wer solle sich dann um die Kinder kümmern?

Arbeitsbedingungen

Technisch alles vorhanden; die Lage am Griebnitzsee ist entschleunigend. Die Home Office-Regelungen sind, wie gesagt, noch ausbaufähig.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt eine Task Force zu dem Thema.

Gehalt/Sozialleistungen

TVöD.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildungen können in Absprache mit dem Vorgesetzten angemeldet werden und werden in den meisten Fällen auch umgesetzt. Karrieremöglichkeiten haben die Ja-Sager.


Umgang mit älteren Kollegen

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Arbeitgeber-Kommentar

Sarah HeberRecruiterin / Personalmarketingspezialistin

Liebe/-r Kolleg/-in,

haben Sie zunächst einmal vielen Dank für Ihre Bewertung!

Ich möchte ehrlich sein: Ihre Worte zu lesen, schmerzt. Ich lese, dass es Ihnen nicht gut geht und sie wütend sind über das, was Sie wahrgenommen haben. Und Sie haben damit völlig Recht, denn „Vergraulen von Kolleg/-innen“ oder sogar „Mobbing“ oder Geschlechter- bzw. Altersdiskriminierung widerspricht absolut unserem Code of Conduct – so wollen wir nicht miteinander umgehen! Ich möchte Sie daher ganz ausdrücklich einladen, mit der Personalleitung in ein (natürlich vertrauensvolles) Gespräch über das zu gehen, was Sie erlebt haben – denn nur dann können wir gegen derartige Verhaltensweisen vorgehen.

Sie schreiben auch darüber, dass interne Bewerbungsverfahren nicht transparent gestaltet werden. Als Recruiterin trifft mich das natürlich in besonderem Maße, denn ich lege großen Wert auf Transparenz und Wertschätzung, insbesondere auch den Kolleginnen und Kollegen gegenüber, die sich intern über eine Bewerbung weiterentwickeln möchten. Natürlich – es klappt nicht immer und das ist enttäuschend. In einem Feedback- und Entwicklungsgespräch nach einer Absage auf eine interne Bewerbung versuchen wir daher, mit Ihnen gemeinsam Perspektiven für Ihre Entwicklung innerhalb der Stiftung zu erarbeiten. Sie können während des gesamten Prozesses ergänzend jederzeit auf mich zukommen, ich bin für Ihre offenen und offengebliebenen Fragen da.

Insgesamt ist mir wichtig festzuhalten, dass Kolleginnen und Kollegen sich auf sämtliche offene Stellen innerhalb der Stiftung bewerben können und in jedem Fall immer zu einem Gespräch eingeladen werden. Ohne offizielle Ausschreibung und ohne professionellen Recruitingprozess werden keine Stellen besetzt. Dabei achten wir darauf, jeweils ebenso viele weibliche wie männliche Bewerbende zu Vorstellungsgesprächen einzuladen und insbesondere Frauen darin zu bestärken, sich für Führungspositionen zu bewerben.

Zum Abschluss freue ich mich dennoch, dass Sie auch ein paar positive Aspekte genannt haben, die aufzeigen, dass wir uns auf den Weg gemacht haben, bspw. in Bezug auf die Flexibilisierung von Arbeitszeiten oder ein größeres Umwelt- und Sozialbewusstsein. Wir begreifen unsere Entwicklung dabei als etwas Gemeinsames, d.h., wir freuen uns, wenn Kolleginnen und Kollegen sich einbringen und wir die Stiftung zusammen zu einer modernen Arbeitgeberin machen. In diesem Zusammenhang haben wir auch gerade im letzten Jahr einiges geschafft, bspw. die Möglichkeit, künftig bis zu 60 % mobil zu arbeiten.

Insofern hoffe ich, dass Sie sich aus der Deckung wagen und das Gespräch mit uns suchen.

Wir möchten sehr gern weiterhin mit Ihnen zusammenarbeiten und freuen uns darauf!

Viele Grüße
Sarah Heber

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