Deutlich mehr Schein als sein. Persönliche Bewertung auf Grundlage von eigenen Erfahrungen und Austausch anderer Azubi's
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nach meiner Einschätzung würde ich sagen, dass der Ausbilder in diesem Unternehmen streng, aber fair ist. Er war für mich der Lichtblick in einem ansonsten emotional distanzierten Unternehmen. Er setzt sich für die Auszubildenden ein und achtet darauf, dass geltendes Recht eingehalten wird, selbst wenn dies bedeutet, gegen den Arbeitgeber vorzugehen. Er bietet den Auszubildenden sowohl berufliche Unterstützung als auch Hilfe bei privaten Sorgen, soweit es ihm möglich ist. Auch außerhalb der regulären Arbeitszeit war er oft telefonisch erreichbar.
Das war es dann auch schon, was ich als positiv am Arbeitgeber empfunden habe.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich denke, die Kommentare in den anderen Bereichen sprechen für sich. Wie ich hörte, hat diese Bewertung auch innerhalb des Unternehmens die Runde gemacht. Ich möchte betonen, dass meine Bewertung ausschließlich auf meinen persönlichen Erfahrungen im Unternehmen beruht. Es mag durchaus andere Auszubildende geben, die andere Erfahrungen gemacht haben. Auch wenn ich diese dann zumindest in meiner Zeit im Unternehmen, nicht kennengelernt habe. Es ist bedauerlich, dass die Reaktion auf meine persönliche Bewertung nicht darin besteht, Verbesserungen anzustreben, sondern dass ich über Umwege gebeten wurde, meine Bewertung zu löschen oder sie 'freundlicher' zu gestalten. Meine Erfahrungen bleiben jedoch meine Erfahrungen, und diese kann man nicht ändern. Meiner Meinung nach wäre es besser, nach vorne zu schauen und an den Strukturen zu arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Das würde hier nun den Rahmen sprengen. Ein wichtiger erster Schritt wäre es, sich konsequent an die geltenden arbeitsrechtlichen Vorschriften zu halten. Auch ein verbesserter Umgang mit Mitarbeitern könnte hilfreich sein. Stress als Druckmittel ist in der Arbeitswelt nicht selten, aber es gibt auch andere Ansätze zur Mitarbeitermotivation, die entweder extrinsisch oder intrinsisch wirken können. In meiner Erfahrung setzte GARANDUS entweder auf das extrinsische Mittel des 'Bonus' oder auf das umstrittene Motivationsmittel 'Druck'. Lob, Anerkennung und Dankbarkeit sind meiner Erfahrung nach äußerst effektive Motivationsmittel. Vielleicht wäre es sinnvoll, das bestehende Konzept der Mitarbeitermotivation zu überdenken. Es war für mich besonders enttäuschend, dass Führungskräfte, die Fortbildungen zur Mitarbeiterbindung und -führung besucht haben, sich in meiner Erfahrung oft nicht entsprechend dieser Schulungen verhalten haben.
Die Ausbilder
Aus rechtlichen Gründen muss ich hier erwähnen dass meine Bewertung sich explizit auf die GARANDUS Sicherheitsdienste West GmbH in Dortmund bezieht. Da es hierfür allerdings keine KUNUNU Seite gibt, steht diese Bewertung stellvertretend für eben diese. Liebe Grüße. :)
Nun aber zur Bewertung
Der einzige Lichtblick im Unternehmen war für mich der Ausbilder. Allerdings gibt es nur einen aktiven Ausbilder, und nicht mehrere, wie es möglicherweise suggeriert wird.
Spaßfaktor
Laut § 14 Abs. 1 Nr. 2 des Berufsbildungsgesetzes (BBIG) muss der Ausbildende selbst ausbilden oder einen Ausbilder oder eine Ausbilderin ausdrücklich damit beauftragen. Der Ausbilder oder die Person, die mit der Ausbildung beauftragt ist, muss dem Azubi Fragen beantworten und ihn in Arbeitsvorgänge einweisen. Er oder sie muss seine Arbeitsergebnisse kontrollieren und dafür sorgen, dass der Azubi alle wichtigen Ausbildungsinhalte erlernt. Daraus ergibt sich, dass er eigentlich immer anwesend sein muss. Der Azubi darf also nicht alleine am Ausbildungsplatz sein oder nur in Gesellschaft von anderen Azubis, Praktikanten und Ungelernten, die als Ausbilder nicht geeignet sind. Alle Verstöße gegen diese Ausbilderpflicht sind eine Ordnungswidrigkeit und können nach §102 Berufsbildungsgesetz mit einem Bußgeld geahndet werden!
Nach meinen Erfahrungen am Dortmunder Standort wurde dies nicht immer vollständig eingehalten. In meiner Wahrnehmung wurden Azubi's teilweise wie gewerbliche Mitarbeiter eingesetzt. Egal wo, egal wann. Wenn man das "Glück" hat eine Einweisung in sein Objekt oder seine Tätigkeit zu bekommen, kann man sich zu den top 1% zählen die jemals vernünftig eingewiesen wurden.
Aufgaben/Tätigkeiten
GARANDUS bedient tatsächlich ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Von Alarm- und Interventionsdiensten, über Pfortendienste bis hin zur NSL oder zum Veranstaltungsschutz findet man hier alles. Nach meinen Erfahrungen hing der Einsatzort weniger von den persönlichen Interessen oder dem Ausbildungsstand ab, sondern eher davon, wo Bedarf bestand. Für einige Auszubildende bedeutete dies auch lange Anfahrtswege, beispielsweise von Dortmund nach Düsseldorf.
Variation
Da würde ich auf mein Kommentar in der Aufgaben/Tätigkeiten Spalte verweisen
Respekt
Respekt von wem? Von den Kollegen, wenn man sie trifft, erlebte ich Respekt. Bei den Vorgesetzten schien der Respekt manchmal davon abzuhängen, ob sie etwas von einem brauchten. Es kam vor, dass ich mich durch suggestive Fragen oder andere Überzeugungsmethoden unter Druck gesetzt fühlte, Aufgaben zu übernehmen, die ich aus persönlichen oder zeitlichen Gründen nicht wollte. Mir fiel auf, dass Gespräche in der NSL manchmal von höflichen Anfragen zu absurden abfälligen Bemerkungen über Mitarbeiter des eigenen Unternehmens wechselten, wenn Mitarbeiter ablehnten. Dies könnte dazu führen, dass auch Azubis ein negatives Gefühl entwickeln.
Karrierechancen
Als FSS natürlich deutlich höher als mit geringeren Qualifikationen in der Sicherheitsbranche. Es gibt definitiv ehemalige Auszubildende, die nun im Unternehmen gut verdienen und aufgestiegen sind. Allerdings scheint dies meiner Wahrnehmung nach eher der Einzelfall zu sein. Meine Erfahrung war, dass der berufliche Aufstieg im Unternehmen stark davon abhängen könnte, wie gut man sich mit den Führungskräften versteht.
Arbeitsatmosphäre
Auch hier der kurze Verweis auf den Kommentar unter der Überschrift "Respekt". Ist man der Liebling einer Führungskraft ist alles in Ordnung. Sagt man immer Ja wenn die NSL mal wieder anruft und nach der Übernahme einer Schicht fragt, ist alles in Ordnung. Wenn beides nicht zutrifft, entsteht leicht das Gefühl, dass die hohe Fluktuation in der Sicherheitsbranche hier besonders spürbar ist. Machst du den Job nicht, macht ihn halt der nächste. Die Besetzung von Diensten schien in meiner Wahrnehmung wichtiger zu sein als die Qualifikation des eingesetzten Personals. Für mich persönlich war es oft unangenehm, wenn die NSL anrief, da ich das Gefühl hatte, zwischen zwei schlechten Optionen wählen zu müssen. Ich stand oft vor der Entscheidung, eine Schicht zu übernehmen, obwohl ich keine Zeit oder Lust hatte, oder abzulehnen und befürchten zu müssen, dass negativ über mich gesprochen wird.
Ausbildungsvergütung
Durchschnittlich nach Tarif. Es gibt/gab so etwas wie einen "Bonus" der bis zu 200 Euro Netto betragen konnte. Inwiefern dieser Bonus versteuert wurde, kann ich nicht beurteilen. Dieser Bonus schien weniger nach Leistung vergeben zu werden, sondern nach subjektiven Kriterien wie Verfügbarkeit oder persönlicher Beziehung zu den Führungskräften.
Genau wie in den anderen Punkten basiert hier alles auf eigenen Erfahrungsberichtungen und meiner Auffassung der Zeit die ich in diesem Unternehmen hatte.
Arbeitszeiten
Hier wird immer groß gelobt "meist weniger als Vertraglich festgehalten". Der Standard Azubivertrag beinhaltet eine 6 Tage Woche á 8 Stunden.
Also round about 208 Stunden im Monat. Wenn ich unter meinen vertraglichen Stunden lag und eine Schicht ablehnte, wurde gelegentlich angemerkt, dass ich einspringen müsse, obwohl dies rechtlich fragwürdig erschien. Tut man es dennoch nicht, kam es vor dass Druckmittel verwendet wurden die klingen konnten:
"Oh, da müssen wir uns mal Unterhalten und gucken dass Sie ab jetzt jeden Monat auf ihre 208 Stunden kommen". Bei den Berufsschulzeiten hatte ich den Eindruck, dass gesetzliche Vorgaben nicht immer vollständig berücksichtigt wurden. In den Dienstplänen wurde die Berufsschulwoche oft nur als 40-Stunden-Woche vermerkt, was zu Unstimmigkeiten führen konnte. Es fehlt einem also ein kompletter Arbeitstag. Es kam auch vor, dass ich gefragt wurde, ob ich nach dem Unterricht oder am Wochenende noch zusätzliche Schichten übernehmen könnte. Manchmal wurde dies als dringende Notwendigkeit dargestellt.