Betriebsbedingte Kündigung und leider mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Purpose. Das Thema ist stark und wichtig!
Junges Team, das Lust hat etwas zu bewegen!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
siehe alle Bewertungen oben. Es gibt, meiner Meinung nach, kaum bis keine Wertschätzung. Nach außen klingt das Unternehmen nach dem Paradies für Feminist*innen und hinter den Kulissen habe ich erlebt, wie Leute ausgenutzt, überlastet oder einfach klein gehalten werden. Weitere zahlreiche betriebsbedingte Kündigungen und eine hohe Fluktuation sprechen für sich…
Verbesserungsvorschläge
Mehr Wertschätzung für Mitarbeitende - Sie sind die, die das Unternehmen am Laufen halten. Alle Mitarbeiterinnen arbeiten für ihr Herzensthema und werden gefühlt dafür ausgenutzt.
Investiert in das eigene Unternehmen und nicht nur in das zehnte Start-up um das Portfolio zu erweitern und Kohle zu machen.
Mehr Interesse an den Mitarbeitenden und deren persönliche Ziele
Mehr Know-How in Unternehmensführung und Mitarbeitenden-Führung aufbauen! Nur weil man seinen Job gut macht, ist man nicht automatisch eine gute Führungskraft. Man hat Verantwortung für die Entwicklung von Persönlichkeiten und die Zukunft der einzelnen Personen. Diese Verantwortung sollte man ernst nehmen.
Fairness und Gleichberechtigung für ALLE Mitarbeitenden!
Arbeitsatmosphäre
Je nachdem mit wem man gerade zusammenarbeitet. Der Zusammenhalt unter den Kolleg:innen war immer top und hat sehr viel Spaß gemacht. Es ist ein junges und dynamisches Team und alle haben ein tolles Mindset. Sobald aber Gründerin und Gründer etwas wollen, wird dies meiner Meinung nach sehr respektlos kommuniziert und Druck gemacht, ohne zu bedenken, dass das ursprünglich gar nicht die Aufgabe der Person war. Da persönliche Assistenzen der GF gekündigt haben oder gekündigt wurden (gehe ich davon aus weil sie schnell wieder weg waren oder mich weinend angerufen haben), mussten die anderen GDW Kolleginnen das ausbaden. Meiner Meinung nach gab es keine Wertschätzung für die Übernahme von Sonderaufgaben außerhalb der eigenen Rolle. Teilweise noch unprofessionelle und böse Mails erhalten, als wäre man nicht in der Lage die kleinsten Aufgaben zu bewältigen. Sehr enttäuschend wenn man sich Female Empowerment auf die Fahne schreibt.
Kommunikation
Die Kommunikation der Gründer:innen war für mich leider schwierig. Es wurden impulsive, böse Mails geschickt, wenn etwas einmal nicht optimal gelaufen ist. Es wurde über andere Mitarbeiter:innen, die nicht dabei waren, hergezogen. Nach meiner Kündigung hat sich keiner aus der Geschäftsführung und auch Gründer:in bei mir verabschiedet. Ich hatte mir nichts zu schulden kommen lassen, sondern wurde aus betriebsbedingten Gründen gekündigt. Man dann sollte sich ordentlich verabschieden können, wenn man die Arbeit der Person wertgeschätzt hätte. Für mich eine Bestätigung, dass man trotz der kleinen Teamstärke einfach nur eine Nummer im System ist. Flache Hierarchien schauen in diesem Fall anders aus.
Kollegenzusammenhalt
TOP. Tolle Kolleginnen, die ich wirklich vermisse!
Work-Life-Balance
In meiner Position war die Work-Life-Balance ganz gut ausgeglichen. Bis auf ein paar Phasen, in denen mal mehr Stress und Trouble-Shoot angesagt war, war das wirklich okay.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte das Gefühl, dass sich Gründer:in sich vor allem für sich selbst und ihren eigenen Geldbeutel interessieren. Ein Unternehmen zu gründen und sich dann nicht darum zu kümmern und sich nur damit zu schmücken, ist für mich noch lang keine gute Führung oder Entrepreneurship. Nur bei Fehlern böse Mails zu schreiben, aber sich nie für den Einsatz zu bedanken (konkret bei der Person und sich nicht allgemein auf Social Media als "soziale und empathische" Führungskraft auszugeben), ist uncool. Lästern über andere Mitarbeiterinnen, wenn andere aus dem Team dabei sind, ist für mich persönlich ebenfalls nicht professionell und alles andere als "Female Empowerment".
Wenn jemand kommuniziert, dass es gerade zu viel ist, wird das als Schwäche ausgelegt und die Person wird als "nicht belastbar" bezeichnet.
Empathie und Verantwortung ist für mich hier Fehlanzeige.
Den Büroumzug organisieren lassen und am letztmöglichen Tag die Kündigung aussprechen, ist für mich nicht fair. Eine Entscheidung über eine betriebsbedingte Kündigung wird nicht spontan getroffen und musste vorher wahrscheinlich gut überlegt gewesen sein.
Interessante Aufgaben
Das Thema an sich macht Spaß und motiviert. Da sich das Unternehmen - meiner Meinung nach - strategisch aber nicht weiterentwickelt und immer das gleiche macht, ist hier nicht viel Abwechslung zu kriegen.
Mitarbeiter:innen mit anderen Aufgaben, wurden für banale Assistenztätigkeiten für Gründer:in "missbraucht", weil ständig ihre eigenen persönlichen Assistentinnen gekündigt haben oder gekündigt wurden (nehme ich an, da es hier viel Fluktuation gab). Es kam leider nie ein Danke für den Sondereinsatz, sondern nur Beschwerden, falls mal etwas nicht reibungslos funktioniert hat. Das demotiviert und zeugt auch nicht von Empathie und Empowerment.
Gleichberechtigung
Es arbeiten (fast) nur Frauen bei GDW, daher ist es leicht zu sagen, dass man hier für Gleichberechtigung steht.
Mitarbeiterinnen werden meiner Meinung nach unterschiedlich gepampert und behandelt. Fängst du neu an, bist du erst mal der Liebling und wirst schnell in interessante Themen involviert und mitgenommen. Erlaubt man sich einmal einen Fehler (oder kommt jemand neues nach), fühle es sich nach Abschussliste an und es wird einem kein Vertrauen mehr geschenkt und micro gemanaged. Gründer:innen geben das Gefühl, man ist für jede kleine Aufgabe zu blöd und machen dich klein.
Umgang mit älteren Kollegen
Eher weniger relevant, aber hier ist nichts Negatives aufgefallen.
Arbeitsbedingungen
Technische Ausstattung und Büros in MUC und Berlin in Ordnung!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird kein besonderer Fokus auf die Umwelt gelegt; Vereinbarkeit zwischen Familie & Beruf wird meiner Meinung nach intern gar nicht gelebt. Erinnerung: Empowerment bedeutet auch andere Lebensmodelle (wie Schwangerschaft/Nachwuchs) zu akzeptieren und die Person trotzdem zu fördern und sich nicht von ihr zu trennen!
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist ein bisschen besser als Agentur-Niveau. Sozialleistungen gibt es meines Wissens keine.
Image
GDW genießt einen sehr guten Ruf. Das Thema trifft den Nerv einer großen Masse an Frauen. Ich selbst war großer Fan bevor ich mich beworben hatte und jetzt bin ich leider einer ganz anderen Meinung. Don't trust Social Media!
Karriere/Weiterbildung
Von internen Entwicklungsprogrammen oder Weiterbildungsmöglichlichkeiten habe ich selbst nie etwas mitbekommen.