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Interessantes Gespräch aber leider mit einem Haken...
Verbesserungsvorschläge
Das 1. Gespräch führte die Personalleiterin - Dauer ca. 1 Stunde. Die Gecam AG ist ein Unternehmen mit 20 MA in Wangen i. Allgäu, Branche: Finanzdienstleistungen. Nach der freundlichen Begrüßung stellte die Personalleiterin das Unternehmen vor. Zu Beginn sagte sie mir, meine Aufgabe wäre u.a. dafür zu sorgen, dass der Dresscode auch eingehalten wird. Dann sagte sie mir direkt, dass sie deshalb bereits am Morgen schon eine "Diskussion" mit einer Mitarbeiterin (mit der ich auch Kontakt hatte) bzgl. deren Kleidungsstil gehabt hätte: "Wissen Sie, so wie es heut morgen war bzw. ist, geht das gar nicht! Das haben Sie ja auch gesehen, oder?" Mit Sicherheit war diese Äußerung der größere Faux-pas. Das wirkt alles andere als vertrauenswürdig (lässt u.Umst.auch auf das Betriebsklima schließen!) und vorallem, es geht den Bewerber erstmal gar nichts an! Falls es als "vertrauensbildende" Maßnahme im Bewerbergespräch gedacht war - wie auch immer: Das war leider völlig daneben und taktlos!
Interessante Einblicke:
Danach erfuhr ich etwas über die Mitarbeiter, was alles zu beachten sei, wenn man hier arbeitet, und über die Stelle an sich, was ich wirklich sehr interessant fand. Neben der reinen Assistenz warteten eine ganze Fülle an Aufgaben, vom Office-Management über Event-Management bis hin zu Personal/Schulungsthemen u.v.m. Für einen Allrounder eine Traumstelle! Weiterhin bietet die Firma viel "social events". Aufstiegsmöglichkeiten sind auf alle Fälle gegeben. Im Gespräch durfte ich nochmals meinen Lebenslauf erläutern. Man sagte mir mehrmals, dass man mir diese Position durchaus zutrauen würde und ich bekam die Info, ich wäre momentan in der Favoritenrolle. Man konnte wirklich sagen, dass Gespräch bei Gecam war sehr interessant und machte echt Spaß! Es folgte die Verabschiedung mit dem Hinweis auf Einladung zum 2. Gespräch inkl. Test. Ich ging bis dato von einem Leistungstest aus.
Nun der Haken:
2. Einladung u. Aufforderung, drei Persönlichkeitstests über ein Webinterface zu machen (ca. 1,5 h). Einmal Reiss-Profile, Assess-Analysen und Insights-Analysen. Reiss-Profile generieren ein allgemeines, (viel zu) umfassendes Persönlichkeitsprofil. Assess ist noch am ehesten auf Job ausgerichtet und Insights...na ja. Allgemeine Persönlichkeitstests sind nicht zulässig denn sie bergen die Gefahr "einer weitestgehenden Erforschung der Persönlichkeit des Bewerbers und die Konsequenzen daraus sind für den Bewerber oft weder nachvollziehbar, noch kontrollierbar." So ein Test erfordert strikten Bezug zur Stelle/Tätigkeit u. Abnahme durch einen Psychologen mit Hochschulstudium. Vorallem Reiss ist aber ein Test, der sehr tief in das Privatleben eines Bewerbers eindringt. Ich teilte daraufhin der Fa. Gecam mit, dass ich mich aus div. Gründen nicht mit den Tests anfreunden kann und bot ihr an, im 2. Gespräch auf best. Fragen zu antworten. Nein, die Tests sind untrennbar mit dem Recruiting bei Gecam verbunden und entweder mache ich den Test oder ich wäre raus. Die Tests wären allg. akzeptiert und bei Gecam würde ein Wirtschaftsprüfer diesen Prozess "betrachten". So so, liebe Fa. Gecam, schön wenn der Wi-Prüfer den Psychologen mimt, selten so gelacht! Dann kann ich ja meine Tetanus-Impfung demnächst auch beim Steuerberater bekommen. Abgesehen davon setzt sich bei manchen Firmen wohl der krankhafte Wunsch, immer, alles und jeden mehr und mehr kontrollieren zu wollen, weiterhin fort. Der Spaßfaktor wäre hier deutlich erhöht, wenn im Gegenzug auch der Bewerber eine Analyse vom Arbeitgeber erhalten würde. Ich entschied mich dagegen, da mir dieser Test eindeutig zu weit ging. Ich möchte auch nicht, dass mein Arbeitgeber meine Psyche genausogut oder gar noch besser kennt, als ich selbst. Da käme ich mir vor wie ein Cyborg und die gehören nach Hollywood aber bitte nicht ins Berufsleben! Logischerweise folgte dann auch kein 2. Gespräch, welches dann mit den zwei Vorständen hätte stattfinden sollen.
Positiv:
Schnelle Rückmeldung auf die Bewerbung.
Gespräch war schon sehr professionell (bis auf den Faux-pas), sehr gut vorbereitet und strukturiert. Informationen waren sehr umfassend, übertrafen meine Erwartungen und deckten sich absolut mit der Stellenbeschreibung in der Anzeige (auch wichtig, denn bei zu starker Abweichung fühlt man sich als Bewerber über den Tisch gezogen).
Sehr freundlicher Ton, man nahm sich ausreichend Zeit und es herrschte eine angenehme, offene - und für das 1. Gespräch - eine schon sehr vertraute Atmosphäre. Die Mitarbeit in dem Unternehmen birgt auf alle Fälle Karrierepotential, gerade auch durch seine Größe!
Negativ: "Schlechtmachen" einer anderen Mitarbeiterin gleich zu Anfang des Gesprächs. Bringt garnichts, außer dass sich der Bewerber fragt, wann er/sie selbst irgendwann mal Thema in einem Gespräch sein wird.
Nicht ganz so zackige Terminplanung. Von der Bewerbung bis zum 2. Gespräch wären 7 Wochen vergangen.
Im 1. Gespräch verschweigen, dass es sich bei dem folgenden Test um einen Persönlichkeitstest handelt. Bewerber fühlt sich überrumpelt.
Anforderung eines unzulässigen Persönlichkeitstests als Bedingung zur Teilnahme am weiteren Bewerbungsprozess - trotz dem Hinweis von Gecam, dass dies ein wertvolles Mittel zur Personalentwicklung sei – das überzeugt mich genausoviel wie Herrn Zuckerberg's Bitte zur Vernetzung auf Facebook.
Fazit: Gemischt. Wer damit leben kann, einen fragwürdigen Seelenstriptease der Extraklasse (generiert durch 3 fette Persönlichkeitstests) abzuliefern und sich nicht daran stört, daß die Führungskräfte gerne mal mit wildfremden Bewerbern über das Verhalten ihrer MA diskutieren, für den ist die Gecam AG in Wangen mit Sicherheit ein Unternehmen welches tolle Aufgaben und interessante Entwicklungsmöglichkeiten bietet, dazu mit Sicherheit auch noch vergl.weise gute Gehälter zahlt und - für einen Mittelständler - noch weitere nette "Goodies" bietet, von der tollen Lage und dem modernen Arbeitsplatz mal ganz abgesehen.
Verbesserungsvorschläge:
Wenn die Gecam AG nun noch einsehen würde, dass Kontrolle nicht immer gleichbedeutend ist mit "den Besten finden", und ihren Bewerbern statt Persönlichkeitstests einen Leistungstest anbieten würde, sowie darauf verzichten würde, in Bewerbungsgesprächen negativ über eigene MA zu sprechen (es sei denn, es war wirklich nur ein Ausrutscher), wäre sie als Arbeitgeber mit Sicherheit eine Top Adresse! An der Stelle geht es einfach auch um das Thema "Respekt" gegenüber Bewerbern und Mitarbeitern wo es anscheinend noch etwas Optimierungsbedarf gibt.
Bewerbungsfragen
- Was man bisher mitbringt bzw. wie man sich vorstellen könnte, diese Position zu meistern.
- Bestimmte Fragen zu Stationen im Lebenslauf
- (Die meisten Fragen habe ich selbst gestellt)
- Gehaltsvorstellung, mögliches Start-Datum