Außen Hui, innen Pfui!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ausgewogenes Verhältnis zu Männern und Frauen. Findet man nicht oft in technischen Berufen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass man nicht mit den Mitarbeitern reden kann und ich auch den Eindruck habe, dass man nicht wirklich als Mensch betrachtet wird. Daher noch viel Verbesserungsbedarf.
Verbesserungsvorschläge
Man sollte sich gründliche Gedanken machen wie man mit den Mitarbeitern umgeht.
Arbeitshaltung in der Fertigung könnte man durch höhenverstellbare Tische und weiteren neuen Stühlen verbessern.
Arbeitsatmosphäre
Es laufen zeitgleich zu viele Projekte parallel. Anstatt eines nach dem anderen zu beenden werden immer weitere begonnen und Deadlines werden kurzfristig übern Haufen geworfen. Empfinde ich als eine sehr unangenehme Arbeitsweise, da man zwischen den Projekten nur am rotieren ist. Man kann den jeweiligen Projekten dadurch nicht wirklich die angemessene/gewünschte Aufmerksamkeit widmen, die so ein Projekt grundsätzlich verdient.
Einem wird das Gefühl vermittelt ständig alles falsch zu machen und nichts zu können. Ist auf Dauer ziemlich frustrierend und nicht schön, da man nicht wirklich die Chance bekommt seine volle Arbeitsleistung zeigen zu können.
Positiv an der Firma ist, dass doch recht viele Frauen im Unternehmen angestellt sind.
Kollegenzusammenhalt
Schwierig, da ich in kurzer Zeit zwei Extreme kennenlernen durfte.
Auf der einen Seite sind eine handvoll Kolleg/innen, die ich echt mag und die Zusammenarbeit sehr genossen habe.
Auf der anderen Seite lernte ich einige Kolleg/innen kennen bei denen man höllisch aufpassen musste was man sagt. Das hat mir leider den Eindruck vermittelt, dass nicht alle immer miteinander arbeiten was mich sehr verwirrt hat. Verwirrt deshalb, weil mir immer wieder gesagt wurde was für eine eingeschworene Familie die Firma sei.
Jeder hat da so seine eigene Definition von Familie. Ich für meinen Teil und meiner Definition wurde sehr enttäuscht. Gleichzeitig kann ich rückblickend sagen, dass das auch eine sehr wertvolle Lektion für mich persönlich war und ich zukünftig bei Firmen vermehrte Anmerkungen in Richtung "Firma wie eine Familie" deutlich kritischer und als "red flag" sehen werde. Herzlichen Dank für die sehr bereichernde und wertvolle Lebenserfahrung für mich :)
Work-Life-Balance
Nicht wirklich vorhanden.
Vorgesetztenverhalten
Die eine Seite der GF kümmert sich etwas für die Mitarbeiter zu machen (z.B. wird ein Hähnchengrill oder Eiswagen zur Firma bestellt oder zum Kinoabend eingeladen), was echt nett und lobenswert ist.
Allerdings gibt es dann auch so Situationen, die echt grenzwertig sind. Hier das Beispiel bzgl. Kinoabend als der neue James Bond in die Kinos kam, das ich auch nachweisen kann da hier gerne Bewertungen via Anwalt gemeldet werden. In in erster Linie wurden nur die männlichen Kollegen eingeladen, im Nachhinein per Mail auch die Frauen. Diese Mail war wohl auch als Entschuldigung gedacht allerdings war sowohl die Anrede als auch die Begründung in meinen Augen echt unangemessen. Als eine erwachsene Person möchte ich in einer Mail (vor allem die ich in der Arbeit / von der GF erhalte) nicht mit "Mädel/Mädels" angeschrieben werden, da das meines empfindens eine sehr degradierende Formulierung für Frauen ist. Hinzu kommt die Begründung für das nachträgliche Einladen. Man sei davon ausgegangen dass die "Mädels" eher auf Shades of Grey als auf einen Action Film stehen. Viele Menschen in der Gesellschaft meinen solche Aussagen "humorvoll" sind sie allerdings so gar nicht.
Interessante Aufgaben
Auf Grund der Produktpalette hat man den Eindruck von einem sehr interessanten Arbeitgeber mit spannenden und herausfordernden Aufgaben. Leider wurde mein Eindruck diesbezüglich enttäuscht, da man zum Teil mit unnötiger und stupider Arbeit zugemüllt wurde und gleichzeitig damit beschäftigt war es den Kollegen recht zu machen.
Postiv anzumerken ist, dass man die Möglichkeit bekommt für einen kurzen Zeitraum in der Fertigung zu arbeiten. Das bringt einem die Abläufe und auch das Produkt näher und bekommt dadurch einen deutlich besseren Eindruck als vom reinen CAD Modell. Allerdings musste ich in dieser Zeit leider sehr schnell feststellen, dass der anfängliche "Wow Effekt" extrem schnell verflogen ist, da Handgriffe/Abläufe sich als monkey work herausstellen und man dieselben Abläufe immer und immer wieder den ganzen Tag wiederholt. Schade :(
Arbeitsbedingungen
Barrierefreiheit sucht man vergeblich.
Neuster Stand der Technik entsprechen die PC`s nicht unbedingt. Man kann damit arbeiten aber je nach CAD Modell wartet man sehr lange (gibt Fälle zwischen 30 min bis hin zu einer Stunde) .
Auch in der Fertigung könnte es besser sein. Hier wurden z.T. Stühle&Co ausgewechselt dennoch gibt es weiterhin einige alte Stühle. Leider kann man dort auch nicht den jeweiligen Tisch in der Höhe verstellen. Dies führt oft zu einer unangenehmen Arbeitshaltung. Während der Zeit in der ich in der Fertigung arbeiten durfte hatte ich deshalb starke Rücken-, Schulter- &Nackenschmerzen, weshalb ich auch sehr froh war als diese Zeit recht fix vorbei war obwohl ich dort recht viel gelernt habe. Kolleg/innen aus der Fertigung haben mir damals gesagt, dass man sich daran gewöhnt. Scheine also nicht die Einzige zu sein, die damit zu kämpfen hatte/hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt entspricht meiner Meinung nach nicht wirklich dem jeweiligen Beruf und vor allem auch nicht der geforderten Leistung. Bezahlt wird ziemlich wenig, erwartet dagegen ganz viel.
Schnell habe ich von einigen Kolleg/innen der Stammbelegschaft via "Flurfunk" den Spruch „GSG bedeutet nicht umsonst ganz schmales Gehalt“ zu hören bekommen.
Karriere/Weiterbildung
Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass als ich aus Gründen nach einer CAD Schulung gebeten habe, diese mir mündlich mit der Begründung, dass das über "learning by doing" funktionieren würde, abgelehnt wurde. Wäre dem so dann hätte ich nicht explizit um eine Schulung gebeten.