„Best Place To Work“ - Hier niemals!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Tolle Lage in der Münchner Innenstadt und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. In der Regel gibt es auch ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das gewisse Mitarbeiter favorisiert werden.
Es keine Gleichbehandlung gibt und für jeden Mitarbeiter andere Regeln gelten. Hat man einen guten Stand bei Managern, hat man es einfacher bei Gehaltserhöhungen und Beförderungen. Individuelle Stärken von Mitarbeitern werden nicht gesehen und andere werden nicht gehört. Schwächen werden nicht gerne gesehen und meist mit erhöhtem Druck behandelt. Es werden immer die gleichen Leute bevorzugt behandelt und hervorgehoben.
Kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Bestimmte Mitarbeiter erhalten einen Firmenwagen und/oder Firmenhandys und andere nicht obwohl diese die gleiche Position und Aufgabe haben. Das Management ist schlecht ausgebildet. Man holt sich keine Expertise von außen.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt so viele Stellschrauben dass man dies schon nicht mehr aufzählen kann. Hier dreht man sich mit anonymen Mitarbeiterbefragungen die schlussendlich auf Teams herunter gebrochen werden im Kreis. Themen die schlecht abschneiden werden dann innerhalb des Teams behandelt, damit man bei der nächsten Umfrage ein besseres Ergebnis erzielt. Denn nur das zählt, der Umsatz und das Abschneiden in Umfragen.
Weiterhin sollte man seine Mitarbeiter besser kennen lernen wollen um deren Bedürfnisse zu verstehen. Aber dann müsste man sich mit seinen Mitarbeitern auch auseinandersetzen und das möchte hier niemand.
Ein Großteil des Managements müsste entlassen und durch besser ausgebildetes Personal ersetzt werden.
Jegliche Empathie fehlt.
Arbeitsatmosphäre
Schönes Objekt und die Mitarbeiter haben ausreichend Platz. Im Sommer sollen Umbaumaßnahmen stattfinden um das Büro moderner und freundlicher zu gestalten.
Grundsätzlich herrscht eine sehr ruhige und manchmal auch angespannte Arbeitsatmosphäre. Leider ist mir schon mehrfach aufgefallen dass Kollegen die Spaß bei der Arbeit haben und lachen oder sich zu lange unterhalten zum leiser sein oder weiterarbeiten angesprochen wurden. Man hat auch unter den Mitarbeitern oft das Gefühl, dass hier eigene Regeln gemacht wurden obwohl dies nicht durch Vorgesetzte oder die Geschäftsleitung gefordert wurde. Grundsätzlich eher steif.
Kommunikation
Typisches top down Management. Reportings nehmen überhand und man meetet sich zu Tode. Meist sind es Meetings mit viel Volumen aber wenig Inhalt. Mitarbeiter werden generell nicht in Entscheidungen eingebunden. Änderungen in Arbeitsabläufen stehen auf der Tagesordnung oder es wird mal schnell eine Aktion gefahren die zu kurzfristig gedacht ist und so nicht den gewünschten Erfolg bringt. Solche Dinge gehen dann natürlich auch nicht spurlos an den Mitarbeitern vorbei, da diese die ausführende Kraft sind und zusätzlich Zeit aufwenden.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Teams und übergreifend hilft man sich in der Regel immer aus. Man findet auch zu jedem Thema eine Person zur Unterstützung wenn man mal etwas nicht weiß oder noch keine Erfahrung damit hat. Vorgesetzte sind meist überfragt und können nur wenig sinnvollen Input geben. Man versteift sich hier auch an Vorgaben die wenn man mal tiefer Bohrt auch flexibel sind. Dies ist unnötiger Aufwand für Mitarbeiter. Aber keiner will etwas falsch machen bzw. sich angreifbar machen.
Leider gibt es aber auch einige Kollegen, die mit Vorsicht zu genießen sind. Diese sind aber generell bekannt und man verhält sich entsprechend.
Work-Life-Balance
Hier wird sehr hart auf die Vertraglich vereinbarte Stunden Anzahl geschaut. Man hat schon fast ein schlechtes Gewissen sich krank zu melden, einen Arzttermin wahrzunehmen oder nur zu fragen ob man ein paar Minuten später kommen oder gehen kann. Nun wird seit Monaten eine Vereinbarung für flexible Arbeitszeiten ausgehandelt. Diese soll wohl zumindest einen Tag Home-Office pro Woche ermöglichen. Mal abwarten... Auffällig ist, dass bereits jetzt für einige Mitarbeiter Sonderregelungen getroffen worden sind und andere in die Röhre schauen. Schlussendlich muss man aber sagen, dass gerade im Bereich Sales die Arbeit von überall auf der Welt, Internet Anschluss vorausgesetzt zu bewerkstelligen wäre. Schade dass die Firma hier einem diese Flexibilität nicht einräumt und ein Arbeiten nach Arbeitsaufwand nicht möglich ist. Die Sales Mitarbeiter sind schließlich für Ihre Märkte verantwortlich. Ein Kundengespräch oder eine Angebotserstellung würde sich auch von unterwegs oder von zu Hause auch außerhalb der festgelegten Arbeitszeiten bewerkstelligen lassen. Hier fehlt aber das Vertrauen in die Mitarbeiter.
Vorgesetztenverhalten
Hier liegt das Problem der Firma. Die Manager versuchen lediglich Ihren eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Zahlen werden geschönt und Mitarbeiter dazu angetrieben. Direkte Fragen sind natürlich unangenehm und werden oft mit Lügen beantwortet. Unwissenheit über Produkte sind groß. Micromanagment wird betrieben. Alles muss doppelt kontrolliert werden. Weiterhin gibt es ein paar Favorisierte Mitarbeiter, die Frühzeitig in Planungen eingebunden werden. Selbstverständlich schneiden diese Mitarbeiter auch immer besonders gut ab, werden hervorgehoben, bekommen eine Sonderbehandlumg oder werden schneller befördert. Wer eine gerechte und faire Behandlung im Management sucht ist hier falsch. Es gibt etliche Intrigen und Absprachen um die eigene Position noch zu verstärken. Zudem überlässt man schön alles dem Mitarbeitern, wenn es um Verbesserungen und Anpassungen geht. Fragen wie „was ist dein Plan“ und „wie willst du das erreichen“ wird Gebetsmühlenartig wiederholt und sollen lediglich dazu dienen das keiner mehr Vorschläge macht oder gar den Mund hält. Hat auch gut funktioniert denn hier macht fast keiner mehr den Mund auf. Sehr schade.
Interessante Aufgaben
Leider wird die Aufgabe immer uninteressanter da jeder Kunde am besten mit dem gleichen Produkt bedient werden soll. Hinzu kommen immer mehr Systeme und Tools die dem Kunden ermöglichen selbstständig zu arbeiten dies wird früher oder später dazu führen dass Arbeitsplätze entsprechen abgebaut werden.
Gleichberechtigung
Gibt es leider nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen und damit meist auch Kollegen die eine lange Betriebszugehörigkeit haben und ein entsprechend höheres Gehaltsniveau erreicht haben, würden am liebsten durch jüngere und günstigere Mitarbeiter ausgetauscht werden. Zudem fallen Gehaltserhöhungen entsprechend gering aus.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gibt es in dieser Firma nicht und darüber macht sich auch keiner Gedanken. Das beste Beispiel ist eine Firma aus England die beauftragt wurde, Verschönerung im Objekt vorzunehmen und alte Möbel zu entsorgen. Das ist mit Abstand das Schwachsinnigste was ich je erlebt habe und für andere Dinge gibt es kein Budget. Es ist lächerlich wenn nicht sogar fahrlässig.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist unter dem branchenüblichen Durchschnitt. Es gibt jedoch Bonuszahlungen für die Zielerreichung. Die Zielerreichung ist unterschiedlich in den Teams und viele Faktoren werden nicht berücksichtigt. Es geht immer um den Vorjahresumsatz plus x. Hat ein Kunde im letzten Jahr 50.000 € Umsatz gemacht, geht die Firma davon aus, dass der Kunde dies im Folgejahr zur gleichen Zeit wiederholt, auch wenn vorab bekannt ist, dass es sich um ein einmaliges Projekt handelt. Die Zielerreichung und somit der Erhalt von Bonuszahlungen ist demnach ungewiss.
Image
Nach Außen gut aber die Wirklichkeit ist eine andere.
Karriere/Weiterbildung
Vor kurzem wurde ein neues System eingeführt das aber ziemlich hinkt. Man kann sich jetzt wohl in mehrere Richtungen weiterentwickeln und gewisse Karrierestufen in ein und der selben Position erreichen. Für die jeweils nächste Karrierestufe muss man gewisse Voraussetzungen erfüllen. Interessant ist hierbei, dass einige Mitarbeiter zur Einführung automatisch in höhere oder die höchste Karrierestufe gesetzt worden sind. Andere Mitarbeiter müssen sich einen Karrieresprung aber hart erarbeiten und zusätzliche Aufgaben also nicht nur die geforderten erfüllen. Es entsteht der Eindruck, dass die Karrierestufen nichts anderes als das aktuelle Gehalt in den jeweiligen Rollen wieder spiegeln. Zudem stecken nur bekannte Personen in den höchsten Rollen bzw. jene, die im Vorjahr besonders gut performed haben... Schlussendlich ist es ein intransparenter Prozess in dem lediglich der Mitarbeiter und sein direkter Manager involviert sind. Ob man also befördert wird, hängt einzig und allein an der Entscheidung des Managers. Zudem zählen überwiegend Quantitative Eigenschaften wie Zielerreichung oder die Anzahl von Kundenbesuchen.